Hyperprolaktinämie
Bei einer Hyperprolaktinämie ist der Prolaktinspiegel im Blut zu hoch. Dafür gibt es physiologische als auch krankhafte Ursachen. Es kann zu Flüssigkeitsaussonderung aus der Brustdrüse oder zum Ausbleiben der Regelblutung kommen. Oftmals spielen hormonelle Ursachen eine Rolle. Lesen Sie alles Wissenswerte über Hyperprolaktinämie.
Hyperprolaktinämie
Fällt der Prolaktinspiegel im Blut zu hoch aus, ist von einer Hyperprolaktinämie die Rede. Dazu kommt es aus verschiedenen Gründen.
Ursachen
Eine Hyperprolaktinämie kann sowohl physiologische als auch krankhafte Ursachen haben. So werden während der Schwangerschaft größere Prolaktinmengen vom Körper ausgeschüttet. Weitere physiologische Gründe sind die Stillzeit sowie physischer und psychischer Stress.
Prolaktinom
Mitunter sind aber auch Erkrankungen für einen erhöhten Prolaktinspiegel verantwortlich, wie zum Beispiel ein Prolaktinom. Dabei handelt es sich um einen gutartigen Tumor im Hypophysenvorderlappen, der unkontrolliert Prolaktin herstellt und ausschüttet.
Da Prolaktin die Ausschüttung von GnRH hemmt, führt dies zu Funktionsstörungen der Hypophyse, was sich bei Frauen auf die Eierstöcke auswirkt. So bleibt der Eisprung aus, weil die Reifung der Eizellen beeinträchtigt wird.
Außerdem kommt es zu einer Störung der Gelbkörperhormproduktion. Bei ca. 30 Prozent aller betroffenen Frauen findet deshalb keine Regelblutung statt.
Schilddrüsenunterfunktion
Im manchen Fällen sind bestimmte Formen der Schilddrüsenunterfunktion für eine Hyperprolaktinämie verantwortlich. Dabei erhöht sich die Konzentration des Thyreotropin-Releasinghormons (TRH), wodurch wiederum die Ausschüttung von Prolaktin im Hypophysenvorderlappen angeregt wird, was zu einem Anstieg des Prolaktinspiegels führt.
Weitere mögliche Ursachen für eine Hyperprolaktinämie
- können Nierenzellerkrankungen
- Brustvergrößerung
- Brustverkleinerung
- das Cushing-Syndrom oder
- Lungenkrebs
sein.
Symptome
Ein typisches Symptom der Hyperprolaktinämie ist eine sekundäre Amenorrhoe. Das heißt, dass die Regelblutung ausbleibt. Weiterhin kann es zu einer Galaktorrhoe, einer Flüssigkeitsaussonderung aus der Brustdrüse, kommen.
Bei Männern sinkt der Testosteronspiegel ab. Außerdem wird die Libido beeinträchtigt.
Die Produktion der zwei Gonadotropine LH und FSH wird gehemmt, was zu einem ausbleibenden Eisprung und einer ebenso verminderten Produktion von Östrogen führt. Letzteres kann einen Verlust der Knochenstabilität zur Folge haben, was sich durch eine Osteoporose zeigt.
Des Weiteren kommt es zu einer Rückbildung der Scheidenschleimhaut - die Betroffene leidet unter
- Scheidentrockenheit
- häufigen vaginalen Entzündungen
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und
- Juckreiz.
Diagnose
Zu den Untersuchungsbestandteilen zählt mitunter die Blutuntersuchung, um den erhöhten Prolaktinwert feststellen zu können. Des Weiteren erfolgt eine Hormonanalyse. Ebenso möglich sind eine Magnetresonanztomographie sowie eine augenärztliche Untersuchung.
Behandlung
Die Behandlung einer Hyperprolaktinämie richtet sich nach ihrer Ursache. In den meisten Fällen werden Dopaminagonisten wie Cabergolin oder Bromocriptin verabreicht. Handelt es sich um einen Tumor, der medikamentös nicht behandelt werden kann, erfolgt eine Operation.
Hirsutismus
Als Hirsutismus bezeichnet man eine übermäßige Behaarung bei Frauen. So wachsen den betroffenen Frauen Haare etwa im Gesicht und auf der Brust. In den meisten Fällen ist eine vermehrte Androgenbildung dafür verantwortlich.
Unter Hirsutismus leiden etwa 5 bis 10 Prozent aller Frauen. Allerdings verläuft die Grenze zwischen Normalzustand und Hirsutismus oft fließend. Informieren Sie sich hier genauer über Merkmale, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Hirsutismus.
Weitere Hormonstörungen
Auf den folgenden Seiten behandeln wir die unterschiedlichen Hormonstörungen.