Kehlkopfentzündung - Ursachen, Symptome und Behandlung
Als Kehlkopfentzündung bzw. Laryngitis wird eine Infektion des Kehlkopfes bezeichnet. Dabei kann es zu Heiserkeit, Husten und Halskratzen kommen. Eine Kehlkopfentzündung kann unterschiedliche Ursachen haben. In den meisten Fällen wird sie durch Virusinfekte verursacht. Informieren Sie sich über Ursachen, Symptome und Behandlung einer Kehlkopfentzündung.
Krankheitsbild
Unter einer Kehlkopfentzündung (Laryngitis) versteht man eine Erkrankung des Kehlkopfes (Larynx). Man unterscheidet zwischen der akuten und der chronischen Laryngitis. Von letzterer ist die Rede, wenn die Entzündung länger als drei Wochen andauert.
Durch den Kehlkopf wird der Eingang zur Luftröhre gebildet. Das Kehlkopfskelett setzt sich aus diversen Knorpelplatten zusammen. Verbunden werden diese Platten durch Muskeln und Bänder.
Durch den Kehldeckel (Epiglottis) kommt es zur Trennung von Luftröhre und Speiseröhre. Dabei wird während des Schluckens der Kehlkopfeingang abgedeckt, um das Eindringen von Flüssigkeit oder Nahrung in die Luftwege zu verhindern.
Besonders betroffen von Entzündungen des Kehlkopfes sind Männer in einem Alter zwischen 50 und 60 Jahren sowie starke Raucher, bei denen vor allem die chronische Form auftritt. Aber auch Menschen, die ihre Stimme stark beanspruchen, wie Lehrer oder Sänger, oder oft schädliche Stoffe einatmen müssen, haben häufig unter Kehlkopfentzündungen zu leiden. Grundsätzlich kann es in jedem Alter zu einer Laryngitis kommen.
Sonderformen
Neben der akuten und chronischen Kehlkopfentzündung gibt es Sonderformen; eine davon ist die Entzündung des Kehldeckels (Epiglottitis). Typisch ist eine sehr schnelle Entwicklung mit starken Beschwerden.
Es handelt sich um eine bakterielle Form der Laryngitis. Mit Fortschreiten der Entzündung kann der Kehlkopfeingang zuschwellen.
Von Pseudokrupp ist bei einer akuten subglottischen Laryngitis die Rede, welche vor allen Dingen bei Säuglingen und Kleinkindern auftritt. Auch hier kann es zu einer Erstickung kommen, sodass eine ärztliche Behandlung unbedingt notwendig ist.
Ursachen
Für eine akute oder chronische Laryngitis kommen mehrere Gründe infrage.
Akute Laryngitis
Die akute Form ist zumeist auf Virusinfektionen zurückzuführen. Verantwortlich für diese Infekte sind
- Adenoviren
- Rhinoviren oder
- Influenzaviren.
Aber auch Bakterien wie Pneumokokken oder Streptokokken sind in der Lage, eine Entzündung des Kehlkopfes auszulösen. Manchmal wird eine akute Laryngitis auch durch Schadstoffe oder große Hitze verursacht. Dies kann zum Beispiel beim Einatmen von Tabakrauch, Staub, Gasen oder Chemikalien der Fall sein.
Chronische Laryngitis
Auch für eine chronische Kehlkopfentzündung kommen verschiedene Ursachen in Betracht. Dazu gehören vor allem
- nicht ausgeheilte akute Kehlkopfentzündungen
- das Einatmen von Schadstoffen
- zu trockene Raumluft
- Staub
- Hitze
- Feuchtigkeit
- Schnupfen
- eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung
- eine Entzündung der Mandeln
- eine zu starke Beanspruchung der Stimme oder
- ständige Mundatmung.
In manchen Fällen wird eine Kehlkopfentzündung durch Erkrankungen der unteren Atemwege wie einer Bronchitis oder Entzündungen der Luftröhre hervorgerufen.
Als Sonderfall gilt die Laryngitis posterior. Darunter versteht man eine Entzündung des hinteren Kehlkopfes, die durch die Refluxkrankheit verursacht wird. Dabei kommt es zu einem ständigen Rückfluss des Mageninhalts zum Rachenraum.
Verlauf
Der Verlauf einer Kehlkopfentzündung hängt davon ab, wie rasch man mit der Behandlung beginnt. Je eher bei einer akuten Kehlkopfentzündung eine Therapie erfolgt, desto schneller heilt sie wieder ab. Ein wichtiger Punkt dabei ist die Schonung der Stimme.
Folgen
Ohne eine konsequente Behandlung besteht die Gefahr, dass sich die akute Form zur chronischen Laryngitis entwickelt. Darüber hinaus kann es zu funktionellen Beeinträchtigungen der Stimme kommen.
In den meisten Fällen verläuft eine Kehlkopfentzündung jedoch komplikationslos. Wichtig ist, dass die Laryngitis fachgerecht behandelt wird, da sonst immer wieder Entzündungen der Kehlkopfschleimhaut auftreten können.
Hält eine chronische Laryngitis über einen langen Zeitraum an, besteht das Risiko, dass die Zellen der Schleimhaut entarten und sich im weiteren Verlauf zu Krebs entwickeln.
Symptome
Bemerkbar macht sich eine Entzündung des Kehlkopfes durch verschiedene Symptome, je nachdem, ob es sich um eine akute oder ein chronische Laryngitis handelt.
Akute Kehlkopfentzündung
So kommt es bei der akuten Form meistens zu
- Heiserkeit
- Schluckbeschwerden sowie
- einer rauen Stimme, die sogar völlig wegbleiben kann.
Weitere typische Beschwerden sind
- Halskratzen
- Halskribbeln und
- ein trockenes Gefühl im Hals.
Manchmal kann es auch zu Fieber und trockenen Husten kommen. Greift die Entzündung auf die Luftröhre über, verstärkt sich der Hustenreiz noch.
Diese Beschwerden kommen vor allem bei Menschen vor, die bereits unter Erkrankungen wie COPD, Asthma bronchiale oder Herzinsuffizienz leiden. Bei Kindern können zudem Schwellungen auftreten, die mitunter zu Atemnot führen.
Chronische Kehlkopfentzündung
Im Falle einer chronischen Laryngitis treten Beschwerden wie
- Reizhusten
- Trockenheitsgefühle oder
- Fremdkörpergefühle im Hals
auf. Außerdem hält die Heiserkeit mehrere Wochen oder sogar Monate an. Im Gegensatz zur akuten Form sind die Schmerzen bei der chronischen Form weniger ausgeprägt.
In manchen Fällen besteht bei einer Kehlkopfentzündung auch ein Zusammenhang mit der Refluxkrankheit. Die Patienten leiden dann vor allem in der Nacht unter Reizhusten.
Diagnose
Um eine Kehlkopfentzündung zu diagnostizieren, nimmt der behandelnde Arzt meist eine Laryngoskopie (Kehlkopfspiegelung) vor. Dabei unterscheidet man zwischen der direkten und der indirekten Laryngoskopie.
Wird eine direkte Kehlkopfspiegelung durchgeführt, lässt man unter Narkose ein Endoskop bis zum Kehlkopf ein. Auf diese Weise kann auch die Innenschleimhaut des Kehlkopfes eingesehen werden.
Bei einer indirekten Laryngoskopie schiebt der Arzt das Endoskop oder einen Spiegel bis zur Rachenhinterwand oder dem Gaumenzäpfchen vor, um den Kehlkopf von oben herab zu betrachten. Mitunter kann zusätzlich eine endoskopische Untersuchung der Nase und des Nasenrachenraums erforderlich sein.
In manchen Fällen bestimmt man auch die Viruskonzentration oder macht Röntgenaufnahmen von den Nasennebenhöhlen, um nach der Ursache der Entzündung zu forschen. Leidet der Patient nach drei bis vier Wochen noch immer unter Heiserkeit, kann auch eine Gewebeprobe zur weiteren Untersuchung entnommen werden.
Behandlung
Grundlage einer Therapie bei einer Laryngitis ist das konsequente Schonen der Stimme. Das heißt, dass der Patient nur leise und vorsichtig sprechen sollte.
Von Flüstern wird allerdings abgeraten, da die Stimmlippen dabei unnötig belastet werden. Das Gleiche gilt für lautes Sprechen oder Schreien.
Wurde die Entzündung des Kehlkopfes durch Schadstoffe verursacht, muss der Patient diese Stoffe konsequent meiden. Auch auf Zigaretten, Alkohol oder scharfe Gewürze sollte er verzichten.
Medikamente
Der Erfolg der Therapie ist in entscheidendem Maße von der Schonung der Stimme und der Vermeidung von Schadstoffen abhängig. Steht die Laryngitis in Zusammenhang mit Atemwegserkrankungen wie einer Erkältung oder einer Bronchitis, müssen auch diese Krankheiten behandelt werden.
Sind Bakterien für die Entzündung verantwortlich, verabreicht man meist Antibiotika. Ebenso können entzündungshemmende, sekretlösende oder abschwellende Medikamente zum Einsatz kommen.
Da Kinder bei einer Kehlkopfentzündung häufig unter Atemnot aufgrund von Schwellungen leiden, sollten sie besser stationär in einem Krankenhaus behandelt werden. Hängt die Laryngitis mit der Refluxkrankheit zusammen, verabreicht man den Patienten meist Antazida oder Säuresekretionshemmer.
Wer den Heilungsverlauf mit homöopathischen Mitteln unterstützen möchte, kann auf die Mittel
- Causticum
- Arum triphyllum
- Phosphorus oder
- Drosera
zurückgreifen.
Hausmittel
Zur Behandlung einer Kehlkopfentzündung können auch einfache Hausmittel gegen die Schmerzen und das trockene Gefühl im Hals hilfreich sein.
Empfohlen werden vor allem
- warme Getränke wie zum Beispiel Ingwertee
- heiße Umschläge um den Hals
- das Lutschen von Halsbonbons zur Befeuchtigung der Atemluft und Anregung des Speichelflusses und
- Dampfinhalationen mit Salbei, Kamille oder Thymian
Positiv auf den Heilungsverlauf kann sich auch eine höhere Feuchtigkeit in den Räumen auswirken. Ebenso ist Seeluft sehr zu empfehlen.
Vorbeugung
Einer akuten Kehlkopfentzündung lässt sich nur in gewissem Rahmen vorbeugen. In den meisten Fällen steht die Erkrankung in Zusammenhang mit grippalen Infekten. Daher ist es ratsam,
- das Immunsystem zu stärken und
- auf ausreichend Bewegung und
- eine gesunde Ernährung
zu achten.
Um eine chronische Laryngitis zu vermeiden, ist es wichtig, keine Schadstoffe einzuatmen. So sollte man auf das Rauchen verzichten und sich nicht ständig in Räumen aufhalten, die sehr staub- oder rauchhaltig sind.
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