Kehlkopfkrebs - Ursachen, Symptome und Behandlung
Kehlkopfkrebs bzw. ein Larynxkarzinom beschreibt eine eine bösartige Geschwulst im Kehlkopf. Die Erkrankung verursacht verschiedene Beschwerden. Die Diagnose stellt der HNO-Arzt. Hauptursache für die Bildung des Kehlkopfkrebses ist das Rauchen. Wie die Krebserkrankung verläuft, hängt davon ab, in welchem Stadium sie diagnostiziert wird. Informieren Sie sich über Ursachen, Symptome und Behandlung von Kehlkopfkrebs.
Krankheitsbild
Beim Kehlkopfkrebs, auch Larynxkarzinom genannt, handelt es sich um eine bösartige Geschwulst im Kehlkopf. In den meisten Fällen sind Männer davon betroffen. Bei einer frühen Diagnose besteht eine Aussicht auf Heilung; es kommt dabei aber auf die Art, das Stadium sowie den Ort des Tumors an.
Die besten Heilungschancen bestehen beim Stimmlippenkarzinom, da es aufgrund deutlicher Symptome frühzeitig auffällt. Patienten, die nach der Behandlung des Larynxkarzinoms weiterhin rauchen, haben ein sehr hohes Risiko, dass es wieder zur Tumorbildung kommt.
Je nach Ort unterscheidet man folgende Formen:
- das Stimmbandkarzinom (Glottiskarzinom): der Tumor bildet sich im Bereich der Kehlkopfhinterwand sowie der Stimmlippen
- das supraglottische Larynxkarzinom: der Tumor bildet sich im Bereich des Kehldeckels sowie der Tasche nahe der Stimmbänder
- das subglottische Larynxkarzinom: der Tumor bildet sich unterhalb der Stimmlippen
- das transglottische Larynxkarzinom: der Tumor breitet sich über den gesamten Kehlkopf aus
Ursachen
In den meisten Fällen wird der Kehlkopfkrebs durch das Rauchen von Zigaretten ausgelöst. Trinken die Betroffenen zusätzlich regelmäßig Alkohol, erhöht dies das Risiko nochmals maßgeblich.
Patienten, die sich regelmäßig in Asbest verseuchten Räumen aufhalten, haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko. In selteneren Fällen können auch bestimmte Viren die Krebserkrankung auslösen.
Verlauf
Der Krankheitsverlauf ist individuell verschieden. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass gute Chancen auf Heilung bestehen, wenn die Krankheit in einem sehr frühen Stadium diagnostiziert wird. Zudem kommt es auch darauf an, wo genau sich der Tumor befindet und ob dieser Tumor auf die Therapie anspricht.
Patienten mit einem Tumor an den Stimmlippen haben meist gute Chancen auf Heilung, da diese Krebsform in der Regel frühzeitig diagnostiziert wird und erst im späteren Krankheitsverlauf Metastasen bildet. Auch wenn die Lymphknoten noch nicht befallen sind, bestehen relativ gute Heilungschancen.
Die Krebserkrankung kann für den Patienten schwerwiegende Folgen haben. So kann eine Operation den Verlust der Stimme und langwierige Sprachtherapien für den Patienten bedeuten. Sollte der Patient weiterhin rauchen, besteht ein sehr hohes Risiko, erneut an Kehlkopfkrebs zu erkranken.
Symptome
Patienten mit einem Kehlkopfkrebs bemerken eine Heiserkeit sowie häufig Beschwerden beim Schlucken. Auch die Stimmlage kann sich verändern, wenn der Krebs im Bereich der Stimmbänder liegt.
Die Patienten haben einen trockenen Husten und müssen sich regelmäßig räuspern. Bei einigen Patienten ist der Husten auch mit Auswurf verbunden, dem Blut beigemischt ist.
Auch das Atmen fällt diesen Patienten häufig schwer und sie verspüren Schmerzen, die sich bis zu einem Ohr ziehen können.
Auch die Lymphknoten sind im weiteren Verlauf des Kehlkopfkrebses geschwollen. Die Patienten fühlen sich dann matt und nehmen stark an Gewicht ab.
Diagnose
Spezialist für die Diagnostik eines Kehlkopfkrebses ist der Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Jede Heiserkeit, die länger als zwei Wochen andauert, sollte von ihm abgeklärt werden. In den meisten Fällen steckt zwar nur eine harmlose Erkältung dahinter, in einigen Fällen kann dies jedoch auch das erste Zeichen eines Kehlkopfkrebses sein.
Der HNO-Arzt befragt den Patienten nach den Beschwerden und wie lange diese bereits bestehen. Der Arzt tastet die Lymphknoten im Bereich des Halses ab und sieht dann in den Hals.
Im Rahmen der Diagnostik eines Kehlkopfkrebses führt der Arzt eine Kehlkopfspiegelung durch. Der Patient erhält dazu eine leichte Betäubung, bevor das Endoskop in den Hals eingeführt wird.
Im Rahmen dieser Untersuchung kann auch eine Gewebeprobe entnommen werden. Diese wird dann im Labor auf Krebszellen untersucht und sichert den Diagnosenverdacht ab.
Konnte der Krebsverdacht bestätigt werden, wird eine Computertomografie oder Magnetresonanztomografie durchgeführt. Auf diesen Aufnahmen kann man das Ausmaß des Tumors erkennen sowie eventuell Metastasen, die der Tumor bereits gebildet hat.
Schließlich wird auch eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt und das Blut des Patienten untersucht, bevor die Diagnose Larynxkarzinom, Kehlkopfkrebs, gestellt wird.
Behandlung
Kehlkopfkrebs wird meist operiert oder durch Strahlentherapie behandelt. Welche Behandlungsmethode vom Arzt gewählt wird, hängt von der Größe und der Lokalisation des Tumors ab.
Operation
Wenn der Tumor günstig liegt, kann er mit einem Laser entfernt werden. Der Eingriff erfolgt über den Mund und hat den großen Vorteil, dass der Patient seine Stimme behält. Der Patient kann auch nach der Operation noch normal atmen.
Liegt jedoch ein großer Tumor vor, muss meist der komplette Kehlkopf entfernt werden. Die Ärzte müssen dann an diese Stelle eine künstliche Verbindung einsetzen, damit die vom Patienten aufgenommene Nahrung nicht in die Luftröhre gelangt.
Da die Patienten ohne weitere Maßnahme nicht mehr atmen könnten, wird ein Schnitt in die Luftröhre gesetzt, ein so genanntes Tracheostoma, das auch von außen am Hals zu sehen ist. In den meisten Fällen hat dies zur Folge, dass der Patient nicht mehr sprechen kann. Im Rahmen der Operation werden oftmals auch die befallenen Lymphknoten entfernt.
Möglichkeiten der künstlich erzeugten Stimme
Da die Patienten unter dem Verlust der Stimme in großem Maße leiden, gibt es auch die Möglichkeit der künstlich erzeugten Stimme. Die Patienten verwenden hier die Speiseröhre anstatt des entfernten Kehlkopfes, um Laute zu bilden.
Das Sprechen auf diese Weise muss über lange Zeit hinweg im Rahmen einer Sprachtherapie bei einem Logopäden erlernt werden. Die Patienten schlucken Luft, spannen bestimmte Muskeln im Hals an und erzeugen so durch die Speiseröhre Töne.
Es gibt auch elektronische Sprechhilfen, die von den Patienten an den Hals gehalten werden und dann eine mechanische Stimme erzeugen.
Strahlentherapie
Liegen bestimmte Tumorformen vor, genügt oftmals auch eine alleinige Strahlentherapie zur Behandlung. In der Regel wird die Strahlentherapie jedoch bei großen Tumoren verwendet. Man wendet die Strahlentherapie zum einen vor einer Operation an, um den Tumor soweit zu verkleinern, dass er besser entfernt werden kann oder die Strahlentherapie wird im Anschluss an die Operation eingesetzt, um das Operationsergebnis zu sichern. Auch wenn der Krebs inoperabel ist, wird eine Strahlentherapie durchgeführt.
Nachteil der Strahlentherapie ist häufig, dass sich nach vielen Jahren als Folge der Behandlung ein weiterer bösartiger Tumor in einem anderen Bereich des menschlichen Körpers bilden kann.
Vorbeugung
Um Kehlkopfkrebs vorzubeugen, sollte man weder rauchen noch regelmäßig Alkohol trinken, da dies die beiden größten Risikofaktoren dieser Krebserkrankung sind. Wer dennoch raucht, sollte sich regelmäßig von einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt untersuchen lassen.
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