Klitorishypertrophie
Ursachen, Symptome und Behandlung
Als Klitorishypertrophie bezeichnet man eine ungewöhnlich große Klitoris. Dabei handelt es sich um eine meist angeborene Fehlbildung.
Die Klitorishypertrophie ist auch unter den Bezeichnungen Megaloklitoris oder Klitoromegalie bekannt. Zu den Merkmalen dieser Fehlbildung gehört, dass die Klitoris eine ungewöhnliche Größe erreicht und Ähnlichkeiten mit einem Penis aufweist.
In den meisten Fällen ist eine Klitorishypertrophie bereits angeboren. Mitunter wird sie jedoch auch erst im Laufe des Lebens erworben.
In der Medizin teilt man die Fehlbildung in vier Klassen ein. Dies sind
- die hormonell bedingte Klitorishypertrophie
- die nicht hormonell bedingte Klitorishypertrophie
- die idiopathische Klitorishypertrophie sowie
- die Pseudo-Klitoromegalie.
Ursachen einer Klitorishypertrophie
Für eine Klitorishypertrophie kommen verschiedene Ursachen infrage. Dazu gehören vor allem hormonelle Erkrankungen wie der Pseudohermaphroditismus. Dieser entsteht als Folge eines angeborenen adrenogenitalen Syndroms oder einer Nebennierenrindenhyperplasie.
Durch einen Enzymdefekt kommt es zu einer Vermännlichung der betroffenen Mädchen, was wiederum zu einer Vergrößerung der Klitoris führt. Ein weiterer Grund für eine Klitorishypertrophie können maskulinisierende Tumore sein. Dazu zählt man
- Krebserkrankungen der Nebenniere
- Hilus-Zelltumore der Ovarien (Eierstöcke)
- Karzinosarkome in der Harnblase
- Leydig-Zelltumore der Eierstöcke sowie
- steroid-produzierende Gonadentumore.
Eine nicht hormonelle Ursache für eine Klitorishypertrophie ist Neurofibromatose, eine seltene vererbte Multiorganerkrankung. Darüber hinaus kommen auch verschiedene Syndrome wie
- das Turner-Syndrom
- das Fraser-Syndrom oder
- die kongenitale generalisierte Lipodystrophie
als Krankheitsursache infrage. Eine so genannte Pseudo-Klitoromegalie kann durch mechanische Reize der Klitoris entstehen. Dabei führen die wiederholten mechanischen Reizungen durch Reibung zu Verletzungen, die eine Vergrößerung des Präputiums sowie der inneren Schamlippen hervorrufen.
Auf diese Weise wird eine Klitoromegalie vorgetäuscht. In manchen Fällen lässt sich aber auch gar keine Ursache für eine vergrößerte Klitoris finden. In diesem Fall spricht man von einer idiopathischen Klitorishypertrophie.
Symptome
Typisch für eine Klitorishypertrophie ist die starke Vergrößerung der Klitoris, die dabei häufig wie ein kleiner Penis aussieht. In manchen Fällen kann es auch zu einer männlichen Behaarung kommen.
Behandlung
Zunächst muss geklärt werden, ob die Erkrankung isoliert auftritt oder ob sie Folge einer anderen Erkrankung ist, die es in diesem Fall zu behandeln gilt. Die Behandlung einer Klitorishypertrophie erfolgt durch einen operativen Eingriff, bei dem die Fehlbildung korrigiert wird. Dabei achtet man darauf, dass das Gefäßnervenbündel der Klitoris erhalten bleibt, um sexuelle Empfindungen weiterhin zu gewährleisten.
Wenn die psychische Belastung sehr stark ist, empfiehlt sich die anschließende psychotherapeutische Behandlung. Tumore, die Hormone produzieren, müssen entfernt werden; dies geschieht in der Regel operativ. Mitunter kommen auch Strahlen- und Chemotherapien zum Einsatz. Bei einem Enzymdefekt werden Hormone verabreicht.
Weitere Erkrankungen der Vagina
Auf den folgenden Seiten behandeln wir die unterschiedlichen Erkrankungen der Vagina.