Kniescheibenbruch - Fraktur der Kniescheibe (Patellafraktur)
Unter einem Kniescheibenbruch versteht man die Fraktur der Kniescheibe. Der Bruch wird häufig durch Stürze auf das Knie verursacht.
Bei einem Kniescheibenbruch, der auch als Patellafraktur bezeichnet wird, handelt es sich um das Zerbrechen der Kniescheibe (Patella). Meist kommt es dabei zu Trümmer- oder Querbrüchen, bei denen sich die Bruchstücke stark verschieben.
Ursachen und Symptome
Als Kniescheibe bezeichnet man einen Teil des Streckapparats am Kniegelenk. Durch die Patella wird ein direktes Reiben der Oberschenkel-Streckmuskulatur auf das Kniegelenk verhindert. Dabei gleitet sie auf einer Rinne des Oberschenkelknochens (Femur).
Patellafrakturen treten ziemlich selten auf. Zu einem Bruch der Kniescheibe kommt es vor allem durch Stürze auf das gebeugte Knie, bei denen die Patella durch die Gewalt des Aufpralls häufig in mehrere Teile zerbricht.
Dies kann beispielsweise bei einem Sturz auf eine Treppenstufe der Fall sein. Doch auch Autounfälle sind manchmal der Grund für einen Kniescheibenbruch. So kann das Knie dabei so stark an einen Gegenstand schlagen, dass es bricht.
Ebenso besteht bei einigen Sportarten wie zum Beispiel Inline-Skating, das erhöhte Risiko, eine Patellafraktur zu erleiden, da dabei die Sturzgefahr recht hoch ist. Bei Kniescheibenfrakturen kann es auch zu offenen Brüchen kommen. Das liegt daran, dass sich die Patella unmittelbar unter der Haut befindet.
Zu den typischen Symptomen eines Kniescheibenbruchs gehören starke Schmerzen an der vorderen Seite des Knies. Die Betroffenen sind nach einem Bruch nicht in der Lage, den Unterschenkel aktiv zu strecken oder das Kniegelenk gestreckt zu halten.
Darüber hinaus zeigt sich bei einer Patellafraktur auch ein Hämatom (Bluterguss). Weitere Symptome sind die Schwellung des Knies sowie knirschende Geräusche, die beim Bewegen des Gelenks zu hören sind.
Erste Hilfe
Zu den Erste-Hilfe-Maßnahmen im Falle eines Kniescheibenbruchs gehören
- die Entlastung des Beins
- eine provisorische Schienung sowie
- das Kühlen mit Eis.
Diagnose und Behandlung
Um eine Patellafraktur zu diagnostizieren, nimmt der behandelnde Arzt eine genaue Untersuchung der Kniescheibe vor. Dabei werden auch Röntgenaufnahmen angefertigt, mit deren Hilfe sich der exakte Verlauf der Bruchlinie feststellen lässt.
Auch die Position der Knochenfragmente kann man durch die Röntgenuntersuchung ermitteln. Meistens genügen jedoch schon die typischen Symptome, um die Diagnose Kniescheibenbruch zu stellen.
Wie eine Patellafraktur behandelt wird, ist von der Art des Bruches abhängig. Bestehen keine Verschiebungen und lässt sich das Bein noch strecken, genügt meist eine konservative Therapie mit einer Schiene.
Dabei darf der Patient sein Knie ein paar Wochen lang nicht stark belasten. Zudem ist die Fähigkeit, das Knie zu beugen, eingeschränkt. Damit es nicht zur Bildung von Thrombosen (Blutgerinnseln) kommt, verzichtet man normalerweise auf eine völlige Ruhigstellung des Knies.
Liegen jedoch ein offener Bruch oder Verschiebungen der Patella vor, lässt sich ein operativer Eingriff nicht umgehen. Im Rahmen der Operation verwendet man Schrauben oder Bohrdrähte, die zur Fixierung der Knochenfragmente dienen. Die Zugkräfte werden durch eine spezielle Zuggurtung aufgefangen.
Nachsorge
Nach der Operation folgt rasch eine Physiotherapie, bei der vor allem das Gehen und die Oberschenkelmuskulatur trainiert werden. Nach Verheilung der Fraktur kann es nötig sein, die eingefügten Implantate wieder herauszuoperieren. Zur Unterstützung der Therapie ist es hilfreich, für Kühlung und Hochlagern des Knies zu sorgen. Um die Schmerzen zu bekämpfen, verabreicht man den Patienten Schmerzmittel.