Filzlausbefall - Befall durch Filzläuse in der Schambehaarung

Als Filzlausbefall bezeichnet man eine Parasitenerkrankung. Diese ist zwar nicht gefährlich, aber sehr unangenehm.

Von Jens Hirseland

Bei Filzläusen, die auch als Schamläuse bezeichnet werden, handelt es sich um Hautparasiten, die eine Größe von 1,5 bis 2,0 Millimetern erreichen. Sie verfügen über zangenartige Klauen, mit deren Hilfe sie sich an dicht behaarten Bereichen, die Schweißdrüsen enthalten, festklammern. Dies sind vor allem

Entwicklung und Verbreitung

Bei Kindern können sie auch an den

vorkommen. Am liebsten setzen sich Filzläuse an einer bestimmten Körperstelle fest, um dort eine Blutmahlzeit einzunehmen. Filzlausweibchen legen jeden Tagen zwei bis drei Eier, die auch Nissen genannt werden.

Diese Eier werden dann an den Schaft der groben menschlichen Haare geklebt. Nach etwa einer Woche kommt es zum Ausschlüpfen der Filzlaus-Larven. Danach dauert es ca. zwei Wochen, bis die Larven ausgewachsen sind.

Eine Filzlaus (Pthirus pubis) ist in der Lage, bis zu zwei Tage ohne eine Blutmahlzeit in Kleidung, Handtüchern oder Bettwäsche zu überleben. Danach stirbt sie jedoch, wenn sie keinen weiteren Körperkontakt erhält, da sie stark auf den Menschen spezialisiert ist.

In Erscheinung treten Filzläuse vor allem bei schlechten hygienischen Verhältnissen. Daher kommt Filzlausbefall in Ländern der so genannten Dritten Welt weitaus häufiger vor als in Europa. In den westlichen Ländern ist es zudem in den letzten Jahren zu einem starken Rückgang der Filzlaus gekommen.

Übertragen werden Filzläuse zumeist durch engen körperlichen Kontakt wie Geschlechtsverkehr. Mitunter kann es auch indirekt, durch Kleidung oder Bettwäsche, zu einem Filzlausbefall kommen.

Symptome

Gefährlich ist ein Befall mit Filzläusen nicht. Im Unterschied zur Kleiderlaus werden durch die Filzlaus keine bedenklichen Krankheitserreger übertragen.

Allerdings können die Symptome recht unangenehm sein. Zu Beschwerden kommt es in der Regel drei bis sechs Tage nach der Ansteckung. Die Betroffenen leiden dabei unter Juckreiz sowie der Bildung von Quaddeln und Knötchen im Schrittbereich.

In der Nacht verschlimmert sich der Juckreiz durch die Bettwärme oftmals. Außerdem zeigen sich an den Bissstellen schieferfarbene oder stahlblaue Verfärbungen, die die Größe einer Linse oder eines Fingernagels haben. Kratzen sich die Betroffenen, besteht die Gefahr von zusätzlichen Wunden. Schlimmstenfalls können durch Hautreizungen bakterielle Sekundärinfektionen entstehen.

Die Filzläuse oder ihre Nissen lassen sich mithilfe einer Lupe als dunkle kleine Punkte erkennen. Findet man in der Wäsche rostbraune Flecken, handelt es sich dabei um den Kot der Parasiten.

Diagnose und Behandlung

Diagnostiziert wird Filzlausbefall meist durch seine charakteristischen Symptome. Die Läuse oder ihre Nissen sind unter dem Mikroskop nachweisbar.

Beseitigen lassen sich die unerwünschten Untermieter durch den Einsatz von speziellen Medikamenten wie Lindan- oder Pyrethrumpräparaten. Die angewandten Wirkstoffe töten sowohl die ausgewachsenen Läuse als auch ihre Eier ab.

Die Nissen kleben jedoch meist sehr fest an den Haaren, was die Anwendung von Essigwasser und einem Nissenkamm erforderlich macht. Ebenfalls sinnvoll ist eine komplette Rasur der betroffenen Stellen, wie zum Beispiel Scham-, Achsel- oder Barthaare. Auf diese Weise wird einer weiteren Vermehrung der Filzläuse entgegengewirkt.

Sind Kopfhaare oder Augenbrauen befallen, sollten diese ebenfalls geschnitten werden. Darüber hinaus ist es wichtig, sämtliche Kleidungsstücke des Patienten gründlich zu reinigen und heiß zu trocknen.

Für Personen, die körperlichen Kontakt mit dem Patienten hatten, ist eine genaue Untersuchung und gegebenenfalls Behandlung empfehlenswert. Auf Sex sollte man bis zum Ende der Behandlung verzichten.

Zur Vorbeugung eines erneuten Filzlausbefalls sollten

  • Handtücher
  • Bettwäsche
  • Unterwäsche und
  • Schlafanzüge

bei 60 Grad Celsius gewaschen werden. Ist dies nicht möglich, kann es helfen die betroffenen Stücke für vier Wochen fest in einer Plastiktüte zu verschließen, um die Filzläuse abzutöten.