Kleiderlausbefall - Befall durch Körperläuse in der Kleidung
Bei einem Kleiderlausbefall erfolgt die Übertragung der Läuse über die Kleidung. Im Gegensatz zum Kopflausbefall kann ein Kleiderlausbefall gefährliche Krankheiten zur Folge haben.
Merkmale und Entwicklung der Kleiderlaus
Kleiderläuse, oder auch Körperläuse erreichen eine Größe von 3,0 bis 4,5 Millimetern, womit sie die größte Läuseart sind, von der Menschen befallen werden. Ursprünglich hervorgegangen ist die Kleiderlaus (Pediculus humanus humanus) aus der Kopflaus (Pediculus humanus capitis).
Am wohlsten fühlt sich die Kleiderlaus zwischen den Haaren oder in der Kleidung eines Menschen. Auf die Haut begeben sich die Kleiderläuse nur dann, wenn sie Nahrung aufnehmen wollen. Eier werden von der Kleiderlaus bevorzugt in Kleiderfalten oder Säumen gelegt.
Die Eier der Läuse werden als Nissen bezeichnet. Aus diesen Nissen schlüpfen nach etwa 7 bis 14 Tagen neue Kleiderläuse.
Nach 14 bis 21 Tagen werden die Läuseweibchen geschlechtsreif und können Eier legen. Ihre Eier klebt das Weibchen mit einem unlöslichen Kitt aus der Ovar-Anhangdrüse wie eine Perlenschnur an die Nähte der Kleidungsstücke.
Kleiderläuse haben eine durchschnittliche Lebensspanne von 30 bis 40 Tagen. Jeden Tag legen sie bis zu vierzehn Nissen ab.
Symptome und mögliche Folgen
Ein typisches Symptom für Kleiderlausbefall ist heftiger Juckreiz. Dieser entsteht als Reaktion auf einen Stich der Kleiderlaus.
Zu Juckreiz kommt es besonders an den Achseln, im Rock- oder Hosenbundbereich sowie in der Genitalregion. Darüber hinaus können durch Kratzeffekte Ekzeme oder bakterielle Infektionen auftreten.
Außerdem besteht die Gefahr, dass durch die Kleiderläuse gefährliche Krankheiten übertragen werden. Dazu gehören unter anderem
- Rückfallfieber
- Fleckfieber
- Rickettiose
- das Wolhynische Fieber oder
- Tularämie.
Diese Gefahr besteht besonders in den Tropen oder bei schlechten hygienischen Bedingungen. Für die Übertragung ist nicht der Stich der Laus selbst verantwortlich, sondern eine Schmier- oder Kontaktinfektion mit deren Exkrementen. Die Krankheiten treten vor allem in Afrika, Asien und Südamerika auf.
Übertragung
Hierzulande kommt es nur selten zu einem Befall mit Kleiderläusen. Häufig betroffen sind Obdachlose. Eine Übertragung findet meist durch engen Körperkontakt statt.
Die Kleiderläuse können auch in
- Polstermöbeln
- Lagerstätten und sogar auf
- Papiergeld oder
- Notizbüchern
zu finden sein. Kommt es zu einem Kleiderlausbefall, muss eine Meldung beim Gesundheitsamt erfolgen.
Behandlung
Um Kleiderläuse wirksam bekämpfen zu können, ist gründliche Hygiene überaus wichtig. So muss eine allgemeine Körperpflege erfolgen.
Durch moderne Läusemittel können die Läuse abgetötet werden. Zum Einsatz kommen meist Wirkstoffe wie
- Allethrin
- Carbaryl oder
- Malathion.
Oftmals werden zur Anwendung spezielle Shampoos benutzt. Darüber hinaus müssen auch die befallenen Kleidungsstücke einer gründlichen Reinigung unterzogen werden. Zu diesem Zweck kann sowohl eine Hitze-Sterilisation als auch eine Kühllagerung bei -18 Grad Celsius erfolgen. Empfohlen wird auch eine Desinfektion mit einem Insektizid, da die Kleiderlaus gefährliche Krankheiten übertragen kann.
Auch um Kleiderläusen vorzubeugen, ist das regelmäßige Waschen der Kleidung sehr wichtig. Besonders, wenn es sich um Second-Hand-Mode handelt, sollte diese - wenn möglich - bei 60 Grad Celsius in die Waschmaschine.
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- Repetitorium für die Facharztprüfung Innere Medizin: Mit Zugang zur Medizinwelt, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2017, ISBN 3437233165
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