Lungenkrebs - Ursachen, Symptome und Behandlung
Für die Entstehung von Lungenkrebs gibt es eine Hauptursache. Wie die Erkrankung verläuft, hängt von vielen Faktoren ab. Lungenkrebs äußert sich durch verschiedene Symptome. Die Diagnostik der schwerwiegenden Erkrankung ist umfangreich.
Krankheitsbild
Beim Lungenkrebs - auch Bronchialkarzinom, Lungenkarzinom, Bronchuskarzinom, bronchogenes Karzinom) - handelt es sich um einen bösartigen Tumor, welcher sich aus der Schleimhaut der Atemwege entwickelt. Bronchialkarzinome werden laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach ihrem histologischen Typ in zwei Hauptgruppen eingeteilt. Dabei handelt es sich um das kleinzellige Bronchialkarzinom (SCLC, "small cell lung cancer"), welches in 15 bis 20 Prozent der Fälle auftritt, sowie nichtkleinzellige Bronchialkarzinome (NSCLC, "non small cell lung cancer"), zu denen
- das Plattenepithelkarzinom (Häufigkeit: 30 bis 40 Prozent)
- das Adenokarzinom (Häufigkeit: 25 bis 30 Prozent)
- das großzellige Karzinom (Häufigkeit: weniger als 10 Prozent) sowie
- andere seltene Tumorarten
zählen. Des Weiteren teilt man sie danach auf, ob bereits eine Ausbreitung in Nachbarorgane vorliegt, Lymphknoten befallen sind oder ob sich Fernmetastasen gebildet haben. Die Prognose eines Lungenkarzinoms gilt als schlecht: nur etwa 5 Prozent der Patienten leben noch nach fünf Jahren. Dabei haben diejenigen mit nichtkleinzelligem Karzinom eine höhere Lebenserwartung.
Ursachen
Fast alle Lungenkrebs-Patienten sind oder waren einmal Raucher. Somit ist Rauchen die Hauptursache für die Entstehung von Lungenkrebs. Aber auch Passivrauchen erhöht das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken.
In wenigen Fällen ist das Einatmen weiterer krebserregender Stoffe die Ursache für den Lungenkrebs. Dazu zählen zum Beispiel Menschen, die regelmäßig beruflich Asbest oder radioaktive Stoffe einatmen.
In manchen Fällen ist der Lungenkrebs auch genetisch bedingt. Wenn ein Elternteil an Lungenkrebs verstorben ist, ist für die Kinder das Risiko doppelt so hoch, an Lungenkrebs zu erkranken. Nach Operationen oder einer Tuberkuloseerkrankung kann es zu Lungennarben kommen, die ebenfalls als Risikofaktor für die Krebserkrankung gelten.
Verlauf
Wie die Lungenkrebserkrankung verläuft, hängt entscheidend davon ab, wann die Erkrankung erkannt wird. Auch die Aggressivität des bösartigen Tumors ist entscheidend für den Krankheitsverlauf. Zusätzlich ist natürlich auch die körperliche Verfassung des Patienten von Bedeutung und ob sich bereits in anderen Organen Metastasen gebildet haben.
Lungenkrebs kann nur geheilt werden, wenn er operiert werden kann. Dies ist jedoch nur in 1/3 der Fälle möglich. Jedoch ist auch dann keine 100%ige Heilung gegeben.
Kann der Lungenkrebs nicht (mehr) operiert werden, überlebt nur etwa jeder fünfte Betroffene die nächsten fünf Jahre. Bei besonders aggressiven Lungenkrebsformen überleben die Betroffenen meist das kommende Jahr nicht.
Akutbehandlung
Durch Bestrahlungen und Chemotherapie kann das Wachstum des Lungenkrebses zwar meist aufgehalten werden, eine Heilung ist jedoch nur in den wenigsten Fällen möglich.
Im Anschluss an die Akutbehandlung ist es von entscheidender Bedeutung, dass regelmäßig Nachuntersuchungen durchgeführt werden.
Während dieser Untersuchungen können sofort etwaige Metastasen oder ein erneutes Wachsen des Krebses festgestellt werden. Im Rahmen der Nachsorgeuntersuchungen wird auch das Blut des Patienten untersucht. Auch eine Bronchoskopie wird meist regelmäßig durchgeführt.
Rehabilitation
Ist die akute Behandlung des Lungenkrebses abgeschlossen, erfolgt meist eine stationäre Rehabilitation in einer speziellen Fachklinik. Die drei bis vierwöchige Behandlung wird von den Rentenversicherungsträgern oder Krankenkassen erstattet.
Während des Aufenthaltes in der Tumorklinik lernen die Patienten, mit ihrer Erkrankung umzugehen und wie sie langfristig mit dem Rauchen aufhören können. Hier werden auch oft Kontakte zu Selbsthilfegruppen vermittelt.
Symptome
Im Anfangsstadium bemerkt der Betroffene in erster Linie Husten, der oft verbunden ist mit Schmerzen in der Brust. Das Atmen fällt meist schwer.
Diese Symptome können jedoch auch bei einer harmlosen Erkältung auftreten. Bei einer Erkältung hört der Husten jedoch nach ein bis zwei Wochen auf, beim Lungenkrebs nicht.
Bei einem fortgeschrittenen Lungenkrebs haben die Betroffenen beim Husten einen blutigen Auswurf und starke Gewichtsabnahme. Bestehen bereits Metastasen in anderen Organen, können sich diese durch Symptome wie
- Kopfschmerzen
- Lähmungen
- Sehstörungen oder
- Gleichgewichtsstörungen
äußern. Je nachdem, wo der Tumor wächst und welche Nerven oder andere Körperregionen er beeinträchtigt, kann es des Weiteren zu
- Heiserkeit
- dem Horner-Syndrom (äußert sich durch herabhängendes Augenlid, eingesunkenen Augapfel, verengte Pupille)
- Schluckstörungen
- einer Schwellung der Venen am Hals
kommen.
Diagnose
Wenn ein Patient seinem Arzt diese Symptome schildert und der Arzt erfährt, dass er Raucher ist, tippt er oft sofort auf Lungenkrebs. Um seinen Diagnoseverdacht zu sichern, müssen jedoch noch einige Untersuchungen durchgeführt werden.
Im ersten Schritt erfolgt meist eine körperliche Untersuchung mit Abhören und Abklopfen der Lunge. Das Blut des Patienten wird abgenommen und die so genannten Tumormarker untersucht.
Tumormarker sind spezielle Werte im Blut, die angeben, ob der Patient bösartige Krebszellen in seinem Körper hat oder nicht. Auch der Auswurf des Hustens kann auf diese Krebszellen untersucht werden.
Anschließend wird eine Computertomografie oder Röntgenaufnahme der Lunge gefertigt. Neben der Lunge werden auch noch etliche andere Organe untersucht, um sofort etwaige Metastasen feststellen zu können.
Steht aufgrund der CT- oder Röntgenaufnahme die Diagnose Lungenkrebs fest, muss die Art des bösartigen Tumors festgestellt werden. Dazu wird eine Bronchoskopie durchgeführt.
Dem Patienten wird dazu ein flexibles Endoskop bis zu den Bronchien eingeführt. Durch das Endoskop kann eine dünne Zange eingeführt werden, mit der eine winzige Probe entnommen wird. Diese wird im Labor histologisch untersucht.
Bei der histologischen Untersuchung unter dem Mikroskop kann abgeschätzt werden, wie aggressiv der Krebs ist und wie schnell er wächst. Da der Lungenkrebs meist erst sehr spät erkannt wird, stehen die Überlebenschancen in sehr vielen Fällen schlecht. Zu den weiteren möglichen Untersuchungen gehören die Knochen-Szintigraphie sowie die Knochenmarkbiopsie.
Behandlung
Die Heilungschancen bei Lungenkrebs stehen nur dann gut, wenn der Krebs noch operiert werden kann. Eine Operation ist jedoch meist nur möglich, wenn noch keine Metastasen in anderen Organen vorhanden sind.
Im Anschluss an die Operation erfolgt eine Strahlen- und/oder Chemotherapie. Wurden bereits Metastasen in anderen Organen diagnostiziert, erfolgen nur eine Strahlen- und/oder Chemotherapie. Eine Heilung ist dann jedoch nicht mehr möglich.
Operation
Um an der Lunge operieren zu können, muss der Patient zunächst eine Vollnarkose bekommen. Dann gibt es verschiedene Möglichkeiten für den Chirurgen, einen Zugang zur Lunge zu schaffen.
Er kann zum Beispiel durch den Rippenzwischenraum einen Schnitt setzen oder durch das Brustbein hindurch schneiden. Die Schnitte und anschließende Narben sind nicht groß, weil die Kameras und Operationsinstrumente mittlerweile schon so klein sind, dass sie durch kleine Schnitte eingeführt werden können.
Der Chirurg sieht auf einem Monitor alles, was die Kamera im Inneren abfilmt. Durch einen zweiten Schnitt kann der Chirurg dann zum Beispiel ein Skalpell einführen und eine Gewebeprobe entnehmen.
Die Gewebeprobe wird meist noch während der Operation von einem Pathologen untersucht. Durch das Schnellschnittverfahren, das der Pathologe mit dem Gewebe durchführt, kann der Chirurg die weitere Operation nach dem Befund richten.
Wenn die Lungenlappen zum Beispiel von Tumoren durchsetzt sind, kann ein Lappen (Lobektomie) oder zwei (Bilobektomie) entfernt werden. Muss ein gesamter Lungenflügel entfernt werden, spricht man von einer Pneumonektomie, die durchgeführt werden muss.
Am Schluss der jeweiligen Operation werden meist Drainagen gelegt, die die Wundflüssigkeit herausziehen. Nach einem oder mehreren Tagen kann die Drainage bei vollem Bewusstsein des Patienten gezogen werden.
Mögliche Komplikationen
Komplikationen bei einer Operation an der Lunge können Schädigungen im gesamten Operationsgebiet sein, wobei auch andere Organe betroffen sein können. Blutergüsse sind nahezu unvermeidlich.
Tritt ein Taubheitsgefühl auf, kann es durchaus auch bestehen bleiben, weil sich die durchtrennten Nerven nicht wieder erneuern können. Es kommt zur starken Leistungsminderung und vereinzelt auch Atemnöten, wenn ein gesamter Lungenflügel entnommen werden musste.
Der Körper und auch die Psyche müssen sich erst an den neuen Zustand gewöhnen. Wurde ein gesamter Lungenflügel entnommen, sammelt sich zunächst in der Höhle, in welcher der Lungenflügel lag, Flüssigkeit an. Diese wird dann bindegewebeartig umgebaut.
Durch eine Operation an der Lunge kann zwar geschädigtes Gewebe entnommen werden; für Lungenkrebspatienten gibt es jedoch trotz Operation eine schlechte Prognose für die völlige Gesundung. Nur etwa 5% der Patienten leben auch mit Operation noch länger als fünf Jahre.
Linderung der Beschwerden
Lungenkrebs, der nicht mehr behandelt werden kann, ist für den Betroffenen oft sehr schmerzhaft und mit starker Atemnot verbunden. Kann der Patient nicht mehr geheilt werden, gibt es dennoch Maßnahmen, ihm die verbleibende Zeit zu erleichtern.
Gegen die Atemnot können die Ärzte zum Beispiel ein dünnes Röhrchen in die Luftröhre des Patienten einsetzen, damit der Patient dadurch besser atmen kann. Die Schmerzen, die durch Metastasen verursacht werden, können mit starken Schmerzmitteln gelindert werden.
Vorbeugung
Um Lungenkrebs zu vermeiden, sollte man aufhören zu rauchen oder gar nicht erst anfangen. Je früher auch langjährige starke Raucher mit dem Rauchen aufhören, desto größer sind ihre Chancen, nicht am Lungenkrebs zu erkranken. Natürlich sollte auch das Passivrauchen vermieden werden, da auch dies die Ursache für einen Lungenkrebs sein kann.
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