Gastritis - Ursachen, Symptome und Behandlung
Bei der Gastritis handelt es sich um eine Magenschleimhautentzündung. Typisch ist eine schnelle Abheilung, sofern die auslösenden Faktoren - dazu zählen vor allem auch psychische Faktoren wie Stress oder Sorgen - beseitigt werden. Anderenfalls kann es zu einem chronischen Verlauf kommen. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit stellt die Gabe von Säureblockern dar; bei einer schweren Gastritis kann eine Operation notwendig werden. Lesen Sie hier alles Wissenswerte über die Gastritis.
Krankheitsbild
Eine Gastritis ist eine Entzündung der Magenschleimhaut. Sie kann sowohl akut als auch chronisch auftreten.
Prüfungsstress, Arbeitsplatzwechsel, Beziehungsprobleme - diese drei genannten sind nur eine kleine Liste der Faktoren, die eine Reizung der Magenschleimhaut hervorrufen können.
Eine Gastritis klingt in der Regel schnell ab. Wird die Ursache für die Reizung, also z.B. der Stress nicht abgebaut, kann die Dauerreizung jedoch auch zu einer chronischen Gastritis führen.
Die chronische Gastritis dauert sehr viel länger an als die akute. Ursachenbehebung ist hier das A und O. Wer den Stress nicht reduziert, wird meist auch die Gastritis nicht los.
Die chronische Gastritis lässt sich in drei Typen einteilen:
- Typ-A-Gastritis (entsteht durch einen Autoimmunprozess)
- Typ-B-Gastritis (entsteht durch Bakterieninfektion; am häufigsten auftretende Form) sowie die
- Typ-C-Gastritis (dauerhafte Entzündung aufgrund von Gallensaft oder Schmerzmittel)
Die Typ-A-Gastritis macht etwa 5 Prozent der Krankheitsfälle aus. In diesem Fall greifen Autoantikörper die so genannten Belegzellen an, wodurch es in Folge zu einem Anstieg des pH-Werts im Magen und einer erhöhten Gastrinmenge kommt.
Mit einem Anteil von etwa 85 Prozent kommt die Typ-B-Gastritis am häufigsten vor. Auslöser ist hierbei in der Regel das Bakterium Helicobacter pylori. Es kommt zu chronischen Magengeschwüren, die mitunter auch ein erhöhtes Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, darstellen.
Bei der Typ-C-Gastritis handelt es sich um eine chemisch induzierte Erkrankung, beispielsweise ausgelöst durch Bestandteile der Galle bei Reflux. Ebenso können bestimmte Medikamente oder etwa ein übermäßiger Alkoholkonsum diese Form auslösen. Sie macht etwa einen Anteil von 10 Prozent aus.
Patienten mit einer chronischen Magenschleimhautentzündung haben jedoch meist keine Beschwerden. Im höheren Alter tritt die Gastritis häufiger auf.
Seltener tritt die Typ-D-Gastritis auf; sie wird durch sehr seltene Erreger ausgelöst. Des Weiteren gibt es noch die Typ-R-Gastritis, die aufgrund von häufigem Sodbrennen entsteht.
Ursachen
Zur Gastritis kann es überhaupt erst kommen, wenn ein Ungleichgewicht zwischen schleimhautschützenden und -schädigenden Mechanismen vorliegt. Die Gründe für eine Gastritis können sowohl körperlicher als auch seelischer Natur sein.
Generelle Ursachen
Eine Gastritis kann zum Beispiel durch
- Stress
- die längere Einnahme von Schmerzmitteln
- den Konsum von Alkohol
- Rauchen
- übermäßigen Kaffeegenuss sowie
- regelmäßiges Essen von scharfen Speisen
Spezifische Ursachen
Typ A-Gastritis
Eine Magenschleimhautentzündung kann auch die Folge einer Autoimmunerkrankung sein. Der menschliche Körper bildet hier Antikörper gegen das eigene Gewebe.
Bei der so genannten Typ A-Gastritis werden die Antikörper gegen Zellen in der Schleimhaut des Magens gebildet.
Typ B-Gastritis
Eine Gastritis kann auch durch ein Bakterium namens Helicobacter pylori verursacht werden. Dieser Erreger findet sich bei sehr vielen Menschen, jedoch erleiden bei weitem nicht alle eine Gastritis.
Diese Form der Gastritis wird Typ B-Gastritis genannt und zählt zu den häufigsten chronischen Gastritisformen.
Typ C-Gastritis
Eine Typ C-Gastritis entwickelt sich zum Beispiel durch dauerhaften Alkohol- oder Tablettenkonsum. Die Gastritisformen Typ A bis C zählen zu den chronischen Gastritiserkrankungen.
Krankheitsverlauf
Der Verlauf einer Gastritis hängt von den jeweiligen Form und dem Betroffenen ab. Wenn sich der Patient an die Anweisungen des Arztes hält und zum Beispiel auf Alkohol, Rauchen etc. verzichtet, bestehen gute und langfristige Heilungschancen ohne bleibende Folgeschäden.
Halten sich die Betroffenen jedoch nicht an die Anweisungen, kann eine Gastritis auch zu einem Magengeschwür werden. Dann sind auch Magenblutungen möglich.
Wird eine Gastritis, die durch das Bakterium Helicobacter pylori verursacht wird, chronisch, ist die Gefahr erhöht, an Magenkrebs zu erkranken. Auch die anderen Formen der Gastritis schädigen den Magen, wenn sie zu einer chronischen Erkrankung werden.
Wichtig ist bei einer Gastritis die Nachbehandlung. Sowohl bei den akuten (nur Helicobacter pylori-Gastritis) als auch bei allen chronischen Formen ist eine konsequente ärztliche Nachbehandlung notwendig, um schwere Folgeschäden zu vermeiden.
Symptome
Patienten mit einer akuten Gastritis leiden unter Schmerzen im Oberbauch, die auch meist mit einem Druckgefühl verbunden sind. Neben diesen Schmerzen besteht oft auch Appetitlosigkeit und Übelkeitsgefühl, teilweise sogar mit Erbrechen. Direkt nach dem Essen verstärken sich diese Symptome.
Diagnose
Körperliche Untersuchung
Der Internist tippt meist sofort auf eine Gastritis, wenn ihm die Beschwerden geschildert werden und er den Bauch abtastet. Das Abtasten empfindet der Betroffene als sehr schmerzhaft.
Blutabnahme und Ultraschall
Neben dieser körperlichen Untersuchung wird dem Patienten Blut abgenommen und die Entzündungswerte im Blut untersucht. Im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung kann der Arzt den Magen untersuchen.
Magenspiegelung
Eine gesicherte Diagnose ist jedoch erst nach einer Magenspiegelung (Gastroskopie) möglich. Die Magenspiegelung kann in vielen Arztpraxen oder in einem Krankenhaus durchgeführt werden.
Der Patient wird meist leicht betäubt und erhält ein Spray, das den Würgereiz etwas hemmt. Durch ein Mundstück wird dann das Endoskop (ein biegsamer Schlauch) durch den Mund und die Speiseröhre in den Magen geschoben.
Der Arzt kann das Endoskop steuern und über das Gerät selbst oder einen Bildschirm die Organe betrachten. Während dieser Untersuchung können auch Gewebeproben entnommen werden.
Dazu wird eine feine Zange in das Endoskop eingeführt und eine winzige Probe entnommen. Die Probe kann histologisch untersucht werden, um weitere Erkrankungen, wie zum Beispiel Magenkrebs, ausschließen zu können.
Therapie
Die Therapie einer Gastritis richtet sich nach der genauen Form.
Therapie bei leichter Gastritis
Vermeidung der Auslöser
Wird die Gastritis durch Stress verursacht, sollte der Betroffene versuchen, diesen abzubauen und Ruhephasen in seinen täglichen Alltag einzubauen. Scharfes Essen, Alkohol und Rauchen schädigen die Magenschleimhaut. Demzufolge sollten diese Dinge - zumindest vorübergehend - gemieden werden.
Neben Schmerzmitteln hilft meist eine Ernährungstherapie, um die Schleimhäute im Magen wieder zu beruhigen. Die Ernährungstherapie ist patientenspezifisch, damit jeder Patient die Lebensmittel vermeiden kann, die bei ihm Unverträglichkeiten auslösen.
Medikamente
Neben diesen Maßnahmen verschreibt der Arzt auch Medikamente, die zum Beispiel die Magensäureproduktion hemmen (Säureblocker). Zu den eingesetzten Wirkstoffen zählen:
- Esomeprazol
- Omeprazol
- Ranitidin oder
- Cimetidin
Therapie bei schwerer Gastritis
Operation
Liegt eine schwere Gastritis mit Komplikationen (z.B. einer Magenblutung) vor, so kann auch eine Operation notwendig werden, um die Erkrankung zu behandeln.
Eradikationstherapie
Wird die Magenschleimhautentzündung durch das Helicobacter pylori-Bakterium verursacht, ist eine spezielle medikamentöse Therapie notwendig. Im Rahmen der so genannten Eradikationstherapie wird eine Kombination aus verschiedenen Medikamenten (unter anderem ein Antibiotikum) über einen Zeitraum von einer Woche eingenommen.
Vorbeugung
Wenn man
- scharfes Essen
- übermäßigen Alkoholgenuss
- Rauchen und
- Stress
dauerhaft vermeidet, sind dies schon einige Möglichkeiten, eine Gastritis zu vermeiden.
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