Mittelhandbruch - Fraktur des Mittelhandknochens: Ursachen, Symptome und Behandlung
Unter einem Mittelhandbruch versteht man die Fraktur eines Mittelhandknochens. Von dem Bruch können sowohl ein als auch mehrere Knochen betroffen sein.
Die knöcherne Grundlage der Mittelhand wird von den Mittelhandknochen (Ossa metacarpi) gebildet. Insgesamt gibt es fünf Mittelhandknochen, die eine Verbindung zwischen den Handwurzelknochen und den Fingern herstellen. Die Anordnung der fünf Knochen, bei denen es sich um Röhrenknochen handelt, ist fast parallel.
Während der zweite und der dritte Knochen am längsten sind, ist der erste Knochen der kürzeste. Kommt es durch Einwirkung von Gewalt zum Bruch von einem oder mehreren dieser Knochen, spricht man von einem Mittelhandbruch oder einer Metacarpale-Fraktur.
Ursachen und Symptome
Ausgelöst werden Frakturen der Mittelhandknochen in der Regel durch unmittelbare Gewalteinwirkung oder Stürze auf die Hand. Besonders häufig entstehen Mittelhandknochenbrüche beim Ausüben von bestimmten Sportarten.
So ist der Bruch des fünften Mittelhandknochens beim Boxen geradezu typisch. Auch Sportarten, bei denen die Akteure einen Griff umfassen müssen, gelten als riskant. Dazu gehören zum Beispiel
Bei einem Bruch der Mittelhandknochen kommt es zu starken Schmerzen. Weitere mögliche Symptome sind die Ausbildung einer Schwellung, die durch ein Hämatom (Bluterguss) hervorgerufen wird, sowie Fehlstellungen der Hand.
Um einen Mittelhandknochenbruch kurzfristig zu versorgen, wird empfohlen, die verletzte Hand zu schonen und zu schienen. Außerdem sollte man sie hochlagern und mit Eis kühlen.
Diagnose und Behandlung
Im Falle eines Mittelhandbruches muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann durch eine Röntgenuntersuchung feststellen, ob nur ein Knochen in Mitleidenschaft gezogen wurde oder mehrere von der Fraktur betroffen sind.
Durch die Anfertigung von zwei Röntgenaufnahmen kann der Verlauf der Bruchlinien festgestellt werden. Im Gegensatz zu anderen Knochenbrüchen sind bei einem Mittelhandbruch weitergehende Untersuchungen wie eine Computertomographie (CT) oder eine Magnetresonanztomographie (MRT) nicht erforderlich.
Ob bei einer Metacarpale-Fraktur eine konservative oder eine operative Therapie zur Anwendung kommt, hängt vom Ausmaß der Verletzung ab. In der Regel stellt man die Hand für einen gewissen Zeitraum mit einem Verband aus Gips ruhig.
Handelt es sich jedoch um einen verschobenen Mittelhandknochenbruch, bei dem eine größere Fehlstellung vorliegt, muss ein chirurgischer Eingriff erfolgen. Vor allem wenn das Köpfchen des fünften Mittelhandknochens in Mitleidenschaft gezogen wurde, führt man eine Operation durch.
Bei dem Eingriff setzt man kleine Implantate wie Platten, Drähte oder Schrauben ein. Bei den Mittelhandknochen zwei, drei und vier ist oftmals keine Operation erforderlich, wenn sich die Enden der Bruchstücke nicht gegeneinander verschieben. In diesem Fall reicht das Anlegen eines Gipsverbands aus.
Die Ruhigstellung nimmt etwa drei bis vier Wochen in Anspruch. Mithilfe von regelmäßigen Röntgenuntersuchungen überwacht der behandelnde Arzt den Verlauf der Heilung. Nachdem der Gips entfernt wurde, muss sich der Patient noch leichten krankengymnastischen Übungen unterziehen, mit denen er die Beweglichkeit seiner Finger trainiert.
Prognose und Komplikationen
Normalerweise ist die Prognose bei einem Mittelhandbruch überaus positiv. So kommt es nur selten zu Komplikationen wie Nachblutungen, Infektionen oder Wundheilungsstörungen. Manchmal kann es allerdings passieren, dass nach einer Operation die eingefügten Schrauben aufgrund von starken Überbelastungen aufbrechen. In diesem Fall muss erneut eine Operation durchgeführt werden.
Mitunter kann es nach einem Mittelhandknochenbruch zu Restbeschwerden wie
- Wetterfühligkeit
- Taubheitsgefühlen oder
- Schwellungen
kommen. Diese Beschwerden verschwinden jedoch nach einer Weile wieder.