Mückenstiche - Ursachen, Symptome, Behandlung und Vorbeugemöglichkeiten

Mückenstiche sind hierzulande zwar lästig, aber nicht gefährlich. In tropischen Regionen können sie jedoch zu schweren Krankheiten führen.

Von Jens Hirseland

Definition

Dass Mücken nur süßes Blut mögen, ist ein Irrglaube, sie wählen ihr Opfer nach Geruch und Körperwärme aus. Besonders am Abend oder in der Nacht kommt es zu Mückenstichen, die zwar nicht wehtun, aber ein lästiges Jucken und Anschwellen der Haut verursachen.

Dies geschieht durch den Aufbau des Saugapparates der Mücke. Mücken haben keinen Stachel, sondern eine Art Saugrüssel, dieser enthält kein Gift, sondern gibt beim Zustechen Proteine ab, auf die wir Menschen allergisch reagieren.

Auch tropische Stechmücken sind inzwischen in Europa unterwegs

Nicht nur Säugetiere wie Katzen, Füchse oder Waschbären, sondern auch allerlei Meerestiere, Spinnentiere und Insekten erobern in den letzten Jahrzehnten und Jahrhunderten immer wieder neue Lebensräume. Der WWF schätzt, dass allein im Ballastwasser der Frachtschiffe jeden Tag etwa 7.000 tierische und pflanzliche Exoten um die Welt reisen. Das ist auch der Weg, in dem die asiatische Tigermücke ihre Reise nach Europa antrat.

Die exotische Mücke ist in warmen Sommernächten inzwischen ebenso aktiv wie die heimische Stechmücke, die den Menschen bislang das Leben schwer machte. Rund 40 Arten von stechenden Mücken gibt es in diesen Breiten. Im Gegensatz zur heimischen Mücke sticht ihr asiatischer Artverwandter allerdings auch besonders schmerzhaft zu.

Der Stechvorgang der Mücke

Der Stechrüssel des Insekts besitzt eine durchgängig feingezackte Struktur und ritzt beim Stechvorgang die menschliche Haut nur an wenigen Partien ein, wodurch nur wenige Nervenzellen, die Schmerzreize wiedergeben, in Mitleidenschaft gezogen werden.

Die Stechmücke spritzt nach dem Stich zuerst Speichel in die Haut, der eine gerinnungshemmende Wirkung hat. Dadurch kann die Mücke das menschliche Blut besser aussaugen. Außerdem hat der Speichel auch einen gewissen betäubenden Einfluss auf die Haut. Zudem ist er auch die Ursache für die typischen Symptome eines Mückenstichs.

In den meisten Fällen stechen die Mücken am Abend oder während der Nacht zu, da ihr Opfer dabei ruhig schläft und der Mücke keine Gefahr droht. Der Mensch spürt den Einstich des Insekts nicht.

Ursachen

Während andere Insekten wie Bienen oder Wespen nur zustechen, wenn sie sich bedroht fühlen, stechen Mücken Menschen mit voller Absicht.

Nach der Befruchtung durch ein Mückenmännchen muss ein Mückenweibchen nämlich eine Blutmahlzeit zu sich nehmen, um Eier zu bilden. Dazu benötigt das Weibchen Protein.

Mücken müssen also stechen und Blut absaugen, um sich fortpflanzen zu können. Die Stiche erfolgen nur von den Mückenweibchen; die Männchen sind dafür ungeeignet.

Bevorzugte Aufenthaltsorte

Besonders häufig passieren Stiche in der Nähe von stehenden Gewässern. Diese lieben Mücken, ebenso wie feucht-warmes Klima. Daher sollten Mückenbrutstätten in der Nähe des Wohnhauses gemieden werden.

Bevorzugte Orte der Mücken sind unter anderem:

Diese können eine Ursache für häufige Mückenstiche sein.

Verlauf

Ein Mückenstich verläuft in der Regel harmlos. Er verursacht zwar lästigen Juckreiz sowie eine Schwellung, die ein paar Tage anhalten kann, aber eine schwere Verletzung entsteht dadurch nicht.

Durch übermäßiges Kratzen kann sich jedoch eine blutige Wunde bilden, die sich entzündet. Daher sollte man das Kratzen lieber lassen und stattdessen auf Hausmittel oder Gels zur Behandlung eines Mückenstiches zurückgreifen.

Symptome

Ist der Stich erfolgt, kommt es zu einer allergischen Reaktion des menschlichen Körpers auf die Proteine, die von der Mücke während des Stechvorganges abgesondert wurden. Folge sind die typischen Symptome bei einem Mückenstich wie:

  • Juckreiz
  • Rötung
  • eine kleine Schwellung

Menschen reagieren unterschiedlich auf Mückenstiche, dem einen macht es gar nichts aus, andere quälen sich tagelang mit den Folgen herum. Bei denjenigen, die besonders allergisch auf das Mückengift reagieren, fallen die Symptome noch deutlicher aus. Nur in ganz seltenen Fällen kommt es zu einem allergischen Schock.

Gefährliche Mückenarten und durch sie übertragene Krankheiten

Während die heimischen Mücken in der Regel eher harmlose Symptome hervorrufen, können in den Tropen oder auch am Mittelmeer beheimatete Mückenarten gefährliche Krankheiten übertragen, gegen die eine Impfung oder Vorbeugung zum Teil nicht möglich ist, wie beispielsweise:

  • die Aedes-Mücke
  • die Anopheles-Mücke
  • die Sandmücke
  • die Kriebelmücke

Dazu gehören Fieberkrankheiten wie:

Weitere, durch Mücken verursachte Erkrankungen sind:

Diagnose

Aufgrund seiner typischen Symptome lässt sich ein Mückenstich schnell feststellen und dementsprechend behandeln.

Therapie

Ist ein Mückenstich erst einmal passiert, gibt es verschiedene Methoden, um seine Auswirkungen zu lindern. Gute Möglichkeiten sind das Kühlen mit Eis sowie die Anwendung von Hausmitteln wie:

Zudem helfen spezielle Gels und Salben gegen Insektenstiche, die Antihistaminika enthalten. Kortisonhaltige Salben sollten hingegen nur bei starken Hautreaktionen bzw. allergischen Reaktionen angewendet werden.

Kommt es zur Infektion eines Stiches, sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden.

Vorbeugung

Mückenschutz zu Hause

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich vor Mücken zu schützen. In Gebieten mit Seen oder Teichen ist es ratsam, ein Moskitonetz übers Bett zu hängen. Ebenfalls ratsam ist das Anbringen von Fliegengittern. Mücken mögen weder Lavendel- noch Zitronenduft, frische Lavendelsträucher vor und an den Fenstern halten sie ab.

In der Wohnung können Duftlampen mit Zitronen- oder Lavendelöl aufgestellt werden. Diese duften für den Menschen auch sehr angenehm. Auch eine Fliegenklatsche sollte immer griffbereit zur Verfügung sein.

Zur Abendzeit, wenn in den Wohnungen das Licht eingeschaltet wird, sollten Fenster und Türen geschlossen bleiben, denn Licht zieht Mücken magisch an. Mücken hassen Kälte, eine Klimaanlage im Haus wehrt zusätzlich Mücken ab.

Mückenschutz im Freien

Da die meisten Mückenarten in der Nacht aktiv werden, sollten daher besonders für die Dunkelheit Vorsorgemaßnahmen ergriffen werden. So empfiehlt sich das Tragen von langen Hosen oder langärmeligen Hemden.

Um den Körper bei Abendspaziergängen zu schützen, sollte helle Kleidung getragen werden, denn Mücken landen nicht gern auf hellem Untergrund. Auch kaltes Duschen ist zu empfehlen.

Nackte Hautpartien, wie Gesicht, Arme und eventuell Beine lassen sich durch Mückenabwehrsprays oder Cremes schützen. Diese haben zwar chemische Bestandteile, sind aber dermatologisch getestet und unschädlich für den Menschen. Für unterwegs gibt es auch Stifte, mit denen sich die Produkte schnell und einfach auftragen lassen.