Mundpilz (Mundsoor) bei Säuglingen - Ursachen, Symptome und Behandlung
Unter Mundpilz versteht man eine Infektion der Mundschleimhaut, die durch Hefepilze verursacht wird. Diese können bereits bei Säuglingen auftreten.
Krankheitsbild
Bei Mundpilz, auch Mundsoor genannt, kommt es zu einer Infektion der Mundschleimhaut mit Hefepilzen (Candida). Bemerkbar macht sich der Mundpilz durch weiße Belege, die sich auf der Mundschleimhaut zeigen.
In manchen Fällen können die Hefepilze sich auf die Haut und Schleimhaut von anderen Körperregionen ausbreiten. Dazu gehören vor allem
- die Genitalien
- der Magen-Darm-Trakt und
- die Speiseröhre.
Nicht selten besteht bei Mundsoor bei Babys ein Zusammenhang mit Windelsoor. Dabei handelt es sich um eine Pilzinfektion im Windelbereich, die durch Durchfall oder unregelmäßiges Windelwechseln hervorgerufen wird.
Formen
Je nach Anzeichen unterscheidet man mehrere Sorten von Mundsoor, wobei die Formen sich eine Form auch aus einer anderen heraus entwickeln kann. Es gibt
- die pseudomembranöse Candidose mit weißem, abwischbaren Belag auf einer entzündeten Schleimhaut
- die akute erythematose Candidose ohne Beläge, bei der es zu einer stark geröteten Schleimhaut kommt, sowie
- die hyperplastische Candidose mit festsitzendem Belag auf Zunge und Schleimhaut mit roten Rändern.
Ursachen und Risikofaktoren
Mundsoor tritt bereits im Babyalter auf. Besonders betroffen sind Säuglinge im ersten Lebenshalbjahr. Ältere Kinder erkranken in der Regel nur dann an Mundpilz, wenn sie unter einem geschwächten Immunsystem oder Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) leiden.
Aber auch eine längere Einnahme von Antibiotika kann die Entstehung der Hefepilze begünstigen. Mitunter kommt es auch bei erwachsenen Menschen zu Mundsoor, wenn ihr Immunsystem durch Krankheiten, wie zum Beispiel AIDS, geschwächt ist.
Verantwortlich für Mundpilz ist der Hefepilz Candida albicans. Bei den meisten Säuglingen erfolgt die Ansteckung bereits während des Geburtsvorgangs. Leidet die Mutter an einem nicht entdeckten Scheidenpilz, können die Erreger über die Vagina in den Mund des neugeborenen Kindes gelangen.
Aber auch durch
- infizierte Brustwarzen
- unzureichend sterilisierte Gegenstände wie Schnuller oder Flaschensauger oder
- unsaubere Hände
werden die Erreger übertragen. Als weitere Gründe kommen eine längere Behandlung mit Antibiotika oder eine Immunschwäche infrage.
Symptome
Ein typisches Symptom von Mundpilz sind weißlich-graue oder gelbliche Beläge, die sich auf der Mundschleimhaut des Kindes bilden. Darüber hinaus haben die betroffenen Säuglinge Probleme beim Trinken und leiden mitunter an einem brennenden Gefühl im Mundraum oder leichtem Fieber.
Zu den weiteren möglichen Symptomen zählen
- vermehrter Durst
- Mundtrockenheit
- geschwollene Lymphknoten sowie
- Mundgeruch.
Wird auch die Speiseröhre von den Hefepilzen in Mitleidenschaft gezogen, kommt es zu weiteren Beschwerden wie
- Schluckauf
- Schluckbeschwerden
- Schmerzen hinter dem Brustbein
- Sodbrennen oder
- Erbrechen.
Diagnose
Feststellen lässt sich Mundpilz meist schon anhand seiner typischen Symptome. Im Zweifelsfall besteht aber auch die Option, einen Abstrich zu entnehmen und diesen unter einem Mikroskop untersuchen zu lassen.
Auf diese Weise kann der Candida-Pilz eindeutig identifiziert werden. Auch das Anlegen einer Kultur zum Nachweis des Erregers ist möglich.
Behandlung
Wichtig ist, den Mundpilz rasch zu behandeln. Ohne eine entsprechende Therapie besteht das Risiko, dass auch wichtige Organe wie die Lunge oder das Herz von den Pilzen in Mitleidenschaft gezogen werden, was aber nur selten der Fall ist.
Manchmal bildet sich der Mundpilz auch von selbst wieder zurück. Experten raten trotzdem dazu, das Baby von einem Arzt untersuchen zu lassen. Dieser verordnet dem Kind ein Antimykotikum, welches die Erreger abtötet.
Stillt die Mutter ihr Kind, ist auch bei ihr eine Behandlung nötig. Erhält das Baby dagegen die Flasche, muss der Flaschensauger ausgewechselt werden, um eine erneute Infektion zu verhindern.
Zur Linderung der Beschwerden bestreicht man die betroffenen Stellen mit einem Antipilzmittel. Auch schmerzlindernde Mittel können hilfreich sein. Wichtig ist zudem, dass das Kind genügend Flüssigkeit erhält.
Liegt ein Befall von anderen Körperregionen vor, erhält das Kind ein stärkeres Medikament. In den meisten Fällen ist der Mundpilz jedoch harmlos, sodass die Behandlung lediglich einige Tage in Anspruch nimmt.
Vorbeugung
Damit es gar nicht erst zu Mundsoor kommt, empfiehlt es sich, Gegenstände, mit denen der Mund des Kindes Kontakt hat, regelmäßig zu sterilisieren. Dies gilt vor allem für Schnuller, Flaschensauger und Beißringe.
Bei stillenden Müttern besteht die Möglichkeit, die Brustwarzen mit einer pilzhemmenden Salbe zu bestreichen. Da es durch einen unentdeckten Scheidenpilz schon bei der Geburt zur Übertragung der Hefepilze auf den Säugling kommen kann, sollte sich die Mutter sicherheitshalber von einem Arzt untersuchen und gegebenenfalls einige Wochen vor der Geburt entsprechend behandeln lassen.
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