Mycosis Fungoides - Ursachen, Symptome und Behandlung

Die Mycosis fungoides verursacht ähnliche Symptome wie eine Schuppenflechte. Um die Diagnose stellen zu können, benötigt der Arzt meist eine Gewebeprobe. Wodurch sich eine Mycosis fungoides entwickelt, ist noch nicht bekannt. In vielen Fällen können die Patienten mit einer Mycosis fungoides geheilt werden.

Von Claudia Haut

Krankheitsbild

Bei Mycosis fungoides handelt es sich um ein T-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom, von dem vorwiegend die Haut betroffen ist. Ausgangspunkt der Erkrankung sind entartete T-Helfer-Zellen.

Ursachen

Die Mycosis fungoides wird zu den so genannten Non-Hodgkin-Lymphomen gezählt. Die meisten Patienten, die daran erkranken, sind über vierzig Jahre alt.

Bisher konnten die Ursachen für diese Krebserkrankung noch nicht geklärt werden. Man geht jedoch davon aus, dass die Gründe für die Entstehung in bösartigen oder entarteten T-Lymphozyten liegen. Dabei handelt es sich um eine bestimmte Gruppe von weißen Blutkörperchen, deren Aufgabe es ist, das Immunsystem bzw. die Immunreaktion durch den Einsatz von Abwehrzellen zu kontrolliern. Auch werden erkrankte Körperzellen durch die Lymphozyten erkannt und zerstört.

Bei der Mycosis fungoides sind diese T-Lymphozyten entartet und befallen zunächst die Haut, wodurch es zu den für die Krankheit typischen Symptomen kommt.

Die Gründe für die Entartung jedoch sind nicht bekannt. Sonst typische Ursachen für Non-Hodgkin-Lymphome - wie zum Beispiel erbliche Faktoren oder spezielle Virusinfektionen - konnten bei der Mycosis fungoides ausgeschlossen werden.

Verlauf

Die Mycosis fungoides ist eine Krebserkrankung, die eine gute Heilungschance hat. Dies liegt zum einen daran, dass dieser Krebs nur äußerst langsam wächst, sodass sich der Krankheitsverlauf über eine Spanne von Jahrzehnten ziehen kann.

Des Weiteren lässt sich die Mycosis fungoides gut behandeln; ein Krankheitsrückgang lässt sich auch im späten Stadium oftmals noch erzielen. Am besten stehen die Heilungschancen jedoch, wenn noch keine Lymphknoten und Organe befallen sind, anderenfalls ist eine vollständige Heilung nicht mehr möglich.

Symptome

Die Mycosis fungoides ist eine langsam fortschreitende Krebserkrankung im Bereich der Haut. Sie äußert sich durch eine ähnliche Symptomatik wie die Psoriasis (Schuppenflechte).

Betroffen sind besonders die Innenseiten von Oberarm und Oberschenkel. Die betroffenen Hautstellen werden rot und extrem trocken. Die Haut schuppt sich dadurch und verkrustet teilweise auch.

Meist empfinden die Patienten auch starken Juckreiz an den betroffenen Hautstellen. Im Verlauf vieler Jahre bilden sich aus diesen Hautveränderungen kleine spürbare Knoten, die auch die unteren Hautschichten befallen.

Die Krankheit breitet sich dann auf die Haut des gesamten Körpers aus. Nun sind viele Knoten zu ertasten, aus denen auch Geschwüre werden können. Im Endstadium der Krankheit sind auch die Lymphknoten geschwollen und über die Lymphwege werden die inneren Organe von der Krebserkrankung geschädigt.

Diagnose

Wenn ein Patient derartige Symptome schildert, könnte es sich auch um eine Schuppenflechte, ein Ekzem oder eine Pilzerkrankung handeln. Der Arzt, meist der Hautarzt, untersucht daher die Haut eingehend, um derartige Krankheiten ausschließen zu können.

Dazu wird auch eine Gewebeprobe der Haut benötigt. Der Arzt entnimmt die Probe aus dem Bereich mit der Hautveränderung und untersucht diese unter dem Mikroskop auf Krebszellen. In vielen Fällen ist eine sichere Diagnosenstellung jedoch erst im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung möglich.

Im Rahmen seiner Diagnostik untersucht der Arzt auch das Blut des Patienten. Bei Patienten mit einer Mycosis fungoides sind oft zu viele weiße Blutkörperchen und bestimmte Antikörper zu finden.

Steht die Diagnose aufgrund dieser Untersuchungen fest, werden weitere Untersuchungen durchgeführt um feststellen zu können, inwieweit bereits Lymphknoten oder innere Organe betroffen sind. Dazu werden beim Patienten eine

durchgeführt. Mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung können häufig befallene Lymphknoten festgestellt werden.

Bestimmung des Stadiums

Liegen alle Ergebnisse vor, kann der Arzt beurteilen, in welchem Krankheitsstadium sich der Patient befindet. Zeigt der Patient nur die Hautveränderungen, befindet er sich im ersten Krankheitsstadium (Ekzemstadium). Im nächsten Stadium (Plaquestadium) bilden sich Knoten und die Lymphknoten sind geschwollen, jedoch noch nicht vom Krebs befallen.

Im dritten Krankheitsstadium hat sich die Krebserkrankung auf die gesamte Haut des Patienten ausgebreitet. Im letzten Krankheitsstadium sind auch in den Lymphknoten Krebszellen zu finden und die Krankheit hat sich evtl. auf die inneren Organe ausgebreitet.

Therapie

Akute Behandlung

Wird die Krankheit in einem sehr frühen Stadium diagnostiziert, erfolgt die Behandlung meist mit einer Behandlungsmethode namens PUVA. Diese Behandlung wird sonst zur Behandlung einer Psoriasis (Schuppenflechte) eingesetzt, hat jedoch bisher auch gute Erfolge bei der Therapie der Mycosis fungoides gezeigt.

Vor der Behandlung wird ein spezielles Medikament auf die betroffene Hautstelle aufgetragen oder der Patient nimmt es in Form einer Tablette ein. Einige Stunden später wird die Hautstelle mit speziellem UV-A-Licht behandelt.

In weiter fortgeschrittenen Krankheitsstadien kann diese Behandlungsmethode auch mit weiteren Therapien kombiniert werden. In einigen Fällen, wenn sich die Krebserkrankung nur auf einzelne Bereiche der Haut beschränkt, erfolgt auch eine Strahlentherapie.

Die Strahlentherapie wird bei einigen Patienten auch dann durchgeführt, wenn bereits die gesamte Haut betroffen ist. Voraussetzung ist dann jedoch, dass noch keine Lymphknoten oder inneren Organe befallen sind.

Die Strahlentherapie bewirkt, dass sich die Geschwüre auf der Haut verkleinern und für den Patienten besser zu ertragen sind. Daher wird diese Form der Therapie auch eingesetzt, wenn keine Heilung mehr möglich ist.

Dies ist immer dann der Fall, wenn die Lymphknoten sowie innere Organe bereits in Mitleidenschaft gezogen sind. Es handelt sich dann bei der durchgeführten Strahlentherapie um eine palliative Behandlung, die dem Patienten das Leben erleichtert.

Patienten, die sich im letzten Krankheitsstadium befinden, in dem die gesamte Haut sowie die Lymphknoten und inneren Organe von der Mycosis fungoides betroffen sind, erhalten meist eine Chemotherapie. Meist besteht die Therapie aus mehrere Zyklen Chemotherapie.

Nachsorge

Nach Abschluss der akuten Behandlung erfolgt eine engmaschige ärztliche Nachsorge. Der Arzt kontrolliert hier die Hautveränderungen und die Blutwerte, um einen Rückfall oder ein Fortschreiten der Krankheit sofort diagnostizieren zu können.

Vorbeugung

Da die Ärzte bisher die auslösenden Ursachen dieser Krebserkrankung noch nicht herausfinden konnten, gibt es keine Maßnahmen, um eine Mycosis fungoides zu vermeiden.

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