Myxödems - Ursachen, Ausprägungsformen, Symptome und Behandlung
Unter einem Myxödem versteht man eine ödemartige Schwellung der Unterhaut. Verursacht wird es durch Erkrankungen der Schilddrüse.
Bei einem Myxödem handelt es sich um eine ödematöse Auftreibung der Unterhaut. Zu einem Myxödem kommt es durch eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) oder eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose).
Mediziner unterscheiden zwischen einem generalisierten Myxödem und einem lokalisierten prätibialen Myxödem. Der Begriff "Myxödem" entstand durch den schottischen Mediziner William Miller Ord (1834-1902). Dieser entdeckte im Jahr 1877 im Rahmen einer Autopsie eine Fibrose des Schilddrüsengewebes und brachte sie mit den Symptomen der Schilddrüsenunterfunktion in Verbindung.
Generalisiertes Myxödem
Ein generalisiertes Myxödem tritt am ganzen Körper auf.
Ursachen
Verursacht wird es durch eine unbehandelte Schilddrüsenunterfunktion. Diese entsteht wiederum durch autoimmun bedingte Schilddrüsenentzündungen. Dabei bildet der Körper Antikörper, die sich gegen die Schilddrüse richten, wodurch es zum Abfall ihrer Hormonproduktion kommt.
Symptome
Bemerkbar macht sich das Ödem durch eine teigige Hautschwellung. Darüber hinaus leiden die Patienten unter einer geschwollenen Zunge und verdickten Gesichtsfalten.
Vor allem Gesicht und Unterschenkel machen einen aufgeschwemmten Eindruck. Häufig kommt es auch zum Anschwellen der oberen Augenlider, wodurch die Augen ein schlitzförmiges Aussehen haben. Grund für diese Symptome ist das Ablagern von wasserbindenden Substanzen in das Bindegewebe, die nicht abgebaut werden, wodurch es zu einer Aufquellung kommt.
Im Unterschied zu anderen Hautödemen zeigen sich beim Myxödem keinerlei Dellen nach dem Ausüben von Druck. Nicht selten geht ein Myxödem, das durch eine Schilddrüsenunterfunktion entsteht, mit anderen Beschwerden einher. Dazu gehören vor allem
- Müdigkeit
- Abgeschlagenheit
- Frieren
- Mattigkeit
- trockene Haut
- trockenes Haar
- Muskelkrämpfe
- Appetitmangel
- Gewichtszunahme
- Schwerhörigkeit
- eine heisere Stimme
- eine starke Menstruation
- Verstopfung und
- Haarausfall.
Komplikationen
Eine gefürchtete Komplikation stellt das Myxödemkoma dar, das sogar lebensbedrohlich ist. Dabei leiden die Betroffenen unter
- Unterkühlung
- Atemdepressionen und
- Bradykardie.
Eine weitere gefährliche Komplikation kann eine völlige Darmlähmung sein.
Lokalisiertes prätibiales Myxödem
Zu einem lokalisierten prätibialen Myxödem kommt es bei einer Überfunktion der Schilddrüse. Verursacht wird die Hyperthyreose durch Morbus Basedow. Dabei handelt es sich um eine Autoimmunkrankheit der Schilddrüse, bei der sich deren Hormonproduktion deutlich erhöht.
Symptome
Bei einem lokalisierten Myxödem zeigt sich das Ödem lediglich an den Kanten des Schienbeins und mitunter auch am Fußrücken. Darüber hinaus treten weitere Beschwerden auf, wie
Behandlung
Um das Myxödem wirksam zu bekämpfen, muss die Schilddrüsenüberfunktion behandelt werden. Dies geschieht durch den Ersatz der Schilddrüsenhormone.
Zu diesem Zweck verabreicht man den Patienten Schilddrüsenhormonpräparate wie Levothyroxin oder Trijodthyronin.
Wird das Myxödem dagegen durch eine Schilddrüsenüberfunktion aufgrund von Morbus Basedow hervorgerufen, kommen Thyreostatika zum Einsatz. Diese haben die Eigenschaft, die Bildung der Schilddrüsenhormone zu hemmen.
Um Morbus Basedow nachhaltig zu behandeln, ist jedoch eine Radiojodtherapie oder ein operativer Eingriff erforderlich. Im Rahmen einer Operation, die als subtotale Stumaresektion bezeichnet wird, entfernt man die Schilddrüse mit Ausnahme eines kleinen Überbleibsels.
Im Falle einer geringen Schilddrüsenunterfunktion kann auch die Einnahme von homöopathischen Konstitutionsmitteln hilfreich sein. Dazu zählen
- Calcium Carbonicum
- Graphites
- Barium Jodatum und
- Pulsatilla.
Im Bereich der Schüßler-Salze haben sich
- Magnesium Phos. Nr. 7
- Kalium Bromatum Nr. 14 sowie
- Kalium Jodatum Nr. 15
als wirksam erwiesen. Zudem ist es hilfreich, seine Ernährung umzustellen (weniger Kohlenhydrate, säurearm, jodhaltiges Meersalz).