Die Nebennierenüberfunktion - Ursachen, Symptome und mögliche Behandlungsmaßnahmen

Eine Überfunktion der Nebennieren wird zumeist durch einen Tumor hervorgerufen. Für die Therapie kommen mehrere Möglichkeiten infrage.

Von Jens Hirseland

Bei den Nebennieren handelt es sich um Organe, die sich am oberen Bereich der Nieren befinden. Durch sie werden verschiedene Hormone hergestellt. Dazu gehören zum Beispiel

die in der Nebennierenrinde gebildet werden oder Adrenalin und Noradrenalin, die im Nebennierenmark entstehen. Diese Hormone sind für den Körper sehr wichtig.

So ist Cortisol für den Stoffwechsel und andere Funktionen von Bedeutung, während Aldosteron wichtig für den Salzhaushalt des Organismus ist. Testosteron gehört zu den Geschlechtshormonen und Adrenalin sowie Noradrenalin tragen zur Anregung des Kreislaufs bei.

Grafik der Nieren mit Nebennieren
Grafik der Nieren mit Nebennieren

Mögliche Ursachen für eine Nebennierenüberfunktion

Aufgrund eines Tumors der Nebennieren, der sowohl gutartig als auch bösartig sein kann, besteht die Gefahr einer Nebennierenüberfunktion. Befindet sich der Tumor im Nebennierenmark (Phäochromozytom), wird ungehemmt Adrenalin produziert, was starke Kreislaufprobleme zur Folge hat. Besteht eine Überfunktion an der Nebennierenrinde, kann dies zu unterschiedlichen Beschwerden führen.

Kommt es zu einem Überschuss an Cortisol, spricht man von einem Cushing-Syndrom. Ausgelöst wird der Cortisol-Überschuss zumeist durch eine Überproduktion des Hormons ACTH, das in der Hirnanhangsdrüse entsteht, aber auch hier können Tumore in der Nebenniere für die Überfunktion verantwortlich sein. Auch ein Überschuss an Aldosteron, den man als Conn-Syndrom bezeichnet, wird durch zumeist gutartige Nebennierentumore ausgelöst.

Symptome

Aufgrund einer Nebennierenmark-Überfunktion kann es zur Steigerung des Blutdrucks und beschleunigtem Herzschlag kommen. Weiterhin können

auftreten. Bei einer Nebennierenrinden-Überfunktion kommt es häufig zu

Auch beim Conn-Syndrom ist ein erhöhter Blutdruck der Fall. Darüber hinaus treten Beschwerden wie

auf.

Behandlung

Eine Nebennierenüberfunktion kann sowohl auf konservative als auch auf operative Weise behandelt werden. Ist eine Operation bei einem Phäochromozytom nicht möglich, wird eine Chemotherapie durchgeführt.

Eine weitere Therapieoption sind radioaktive Medikamente. Diese sollen den Tumor einschmelzen.

Eine Chemotherapie wird durchgeführt wenn eine OP nicht möglich ist
Eine Chemotherapie wird durchgeführt wenn eine OP nicht möglich ist

Die operative Variante

Für den Fall, dass ein Cushing-Syndrom durch die Hirnanhangsdrüse hervorgerufen wird, nimmt man einen operativen Eingriff an ihr vor. Bei einem Conn-Syndrom ist auch der Einsatz von bestimmten Medikamenten wie Aldosteron-Antagonisten möglich.

Ist eine Operation erforderlich, erhält der Patient zuerst eine Vollnarkose. Dann verschafft sich der behandelnde Chirurg Zugang zu den Nebennieren, indem er entweder einen Bauchschnitt oder einen Flankenschnitt ausführt. Eine Nebennierenoperation lässt sich jedoch oftmals durch eine Laparoskopie (Bauchspiegelung) vornehmen.

Über einen kleinen Hautschnitt wird das Laparoskop, das mit einer Kamera ausgestattet ist, in den Körper eingelassen. Um weitere wichtige Instrumente einzubringen, führt der Operateur erneut ein paar Einschnitte am Bauch oder an den Flanken durch. Schließlich entfernt man die erkrankte Nebenniere zum Teil oder komplett durch den geschaffenen Zugangsweg.

Grafik einer Bauchspiegelung (Laparoskopie)
Grafik einer Bauchspiegelung (Laparoskopie)