Die Nebennierenüberfunktion - Ursachen, Symptome und mögliche Behandlungsmaßnahmen
Eine Überfunktion der Nebennieren wird zumeist durch einen Tumor hervorgerufen. Für die Therapie kommen mehrere Möglichkeiten infrage.
Bei den Nebennieren handelt es sich um Organe, die sich am oberen Bereich der Nieren befinden. Durch sie werden verschiedene Hormone hergestellt. Dazu gehören zum Beispiel
die in der Nebennierenrinde gebildet werden oder Adrenalin und Noradrenalin, die im Nebennierenmark entstehen. Diese Hormone sind für den Körper sehr wichtig.
So ist Cortisol für den Stoffwechsel und andere Funktionen von Bedeutung, während Aldosteron wichtig für den Salzhaushalt des Organismus ist. Testosteron gehört zu den Geschlechtshormonen und Adrenalin sowie Noradrenalin tragen zur Anregung des Kreislaufs bei.
Mögliche Ursachen für eine Nebennierenüberfunktion
Aufgrund eines Tumors der Nebennieren, der sowohl gutartig als auch bösartig sein kann, besteht die Gefahr einer Nebennierenüberfunktion. Befindet sich der Tumor im Nebennierenmark (Phäochromozytom), wird ungehemmt Adrenalin produziert, was starke Kreislaufprobleme zur Folge hat. Besteht eine Überfunktion an der Nebennierenrinde, kann dies zu unterschiedlichen Beschwerden führen.
Kommt es zu einem Überschuss an Cortisol, spricht man von einem Cushing-Syndrom. Ausgelöst wird der Cortisol-Überschuss zumeist durch eine Überproduktion des Hormons ACTH, das in der Hirnanhangsdrüse entsteht, aber auch hier können Tumore in der Nebenniere für die Überfunktion verantwortlich sein. Auch ein Überschuss an Aldosteron, den man als Conn-Syndrom bezeichnet, wird durch zumeist gutartige Nebennierentumore ausgelöst.
Symptome
Aufgrund einer Nebennierenmark-Überfunktion kann es zur Steigerung des Blutdrucks und beschleunigtem Herzschlag kommen. Weiterhin können
- Schweißausbrüche
- Kopfschmerzen
- Blässe
- Schwächegefühle
- Gewichtsabnahme und
- Unruhe
auftreten. Bei einer Nebennierenrinden-Überfunktion kommt es häufig zu
Auch beim Conn-Syndrom ist ein erhöhter Blutdruck der Fall. Darüber hinaus treten Beschwerden wie
- Muskelschwäche
- ständiger Durst sowie
- Herzrhythmusstörungen
auf.
Behandlung
Eine Nebennierenüberfunktion kann sowohl auf konservative als auch auf operative Weise behandelt werden. Ist eine Operation bei einem Phäochromozytom nicht möglich, wird eine Chemotherapie durchgeführt.
Eine weitere Therapieoption sind radioaktive Medikamente. Diese sollen den Tumor einschmelzen.
Die operative Variante
Für den Fall, dass ein Cushing-Syndrom durch die Hirnanhangsdrüse hervorgerufen wird, nimmt man einen operativen Eingriff an ihr vor. Bei einem Conn-Syndrom ist auch der Einsatz von bestimmten Medikamenten wie Aldosteron-Antagonisten möglich.
Ist eine Operation erforderlich, erhält der Patient zuerst eine Vollnarkose. Dann verschafft sich der behandelnde Chirurg Zugang zu den Nebennieren, indem er entweder einen Bauchschnitt oder einen Flankenschnitt ausführt. Eine Nebennierenoperation lässt sich jedoch oftmals durch eine Laparoskopie (Bauchspiegelung) vornehmen.
Über einen kleinen Hautschnitt wird das Laparoskop, das mit einer Kamera ausgestattet ist, in den Körper eingelassen. Um weitere wichtige Instrumente einzubringen, führt der Operateur erneut ein paar Einschnitte am Bauch oder an den Flanken durch. Schließlich entfernt man die erkrankte Nebenniere zum Teil oder komplett durch den geschaffenen Zugangsweg.