Oberschenkelbruch - Fraktur des Oberschenkels
Unter einem Oberschenkelbruch versteht man eine Fraktur des Oberschenkelknochens. Er ist nicht mit dem Oberschenkelhalsbruch zu verwechseln.
Spricht man von einem Oberschenkelbruch oder einer Femurfraktur, ist damit der Bruch des Oberschenkelknochens (Femur) gemeint. Bei dem Oberschenkelbruch handelt es sich jedoch nicht um den häufig vorkommenden Oberschenkelhalsbruch, der vorwiegend bei älteren Menschen auftritt.
Der Oberschenkelknochen wird aus einem langen Schaft sowie einem kurzen Hals zusammengesetzt. Dieser Hals trägt zudem die Kugel des Hüftgelenks. Normalerweise ist der Oberschenkelknochen sehr stabil, doch unter bestimmten Umständen kann es auch bei ihm zu einer Fraktur kommen. Ein Oberschenkelbruch tritt jedoch selten einzeln auf, sondern meist zusammen mit anderen Verletzungen.
Ursachen und Symptome
Im Gegensatz zum Oberschenkelhalsbruch kommt es nur in seltenen Fällen zu einem Bruch des Oberschenkelknochens. Als Hauptursache gelten starke mechanische Belastungen wie zum Beispiel bei einem Autounfall.
In den meisten Fällen tritt ein Oberschenkelbruch bei jungen Menschen auf. Zu Oberschenkelbrüchen in der Nähe des Kniegelenks oder am Schenkelhals kommt es dagegen häufiger bei älteren Menschen. Dabei liegt meist eine Vorschädigung durch Knochenschwund (Osteoporose) vor. Aufgrund dieser Erkrankung reicht oft schon ein leichter Sturz aus, um eine Fraktur hervorzurufen.
Bemerkbar macht sich eine Fraktur des Oberschenkelknochens durch starke Schmerzen im Schaftbereich. Darüber hinaus besteht in den meisten Fällen eine Fehlstellung.
Manchmal kann auch ein Bluterguss auftreten. Handelt es sich um einen verschobenen Bruch, ist es möglich, dass das Bein verkürzt ist.
Bei den meisten Betroffenen bestehen bei einer Oberschenkelfraktur auch weitere Verletzungen an den umliegenden Körperstrukturen. Dazu gehören
- Gewebe
- Muskeln
- Bänder und Sehnen oder
- Blutgefäße.
Werden auch Nerven in Mitleidenschaft gezogen, zeigt sich dies mitunter durch Gefühlsstörungen oder Lähmungen. Auch ein offener Oberschenkelbruch ist im Bereich des Möglichen. Des Weiteren besteht die Gefahr von Folgeschäden wie einer Arthrose.
Diagnose und Behandlung
Diagnostizieren lässt sich ein Oberschenkelbruch zumeist schon anhand der Fehlstellung des Beins sowie der auftretenden Schmerzen. Mithilfe einer Röntgenuntersuchung kann die Diagnose bestätigt werden.
Da bei einem Oberschenkelbruch die Gefahr besteht, dass es zu starken Blutverlusten kommt, ist bei der Untersuchung auf die Schädigung von Blutgefäßen und Nerven zu achten. Ermitteln lässt sich der Blutverlust durch die Durchführung einer Blutuntersuchung.
Manchmal reicht bei einem Oberschenkelbruch eine konservative Therapie aus. Vor allem bei Menschen, die unter Vorerkrankungen leiden, oder bei Kindern verzichtet man lieber auf eine Operation, wenn diese zu riskant ist.
In solchen Fällen stabilisiert man den Oberschenkel einige Wochen in einem Gips. Eine Alternative ist die so genannte Extensionsbehandlung, bei der die Knochenfragmente in der richtigen Position zusammenwachsen können, indem man das gebrochene Bein in einer speziellen Vorrichtung streckt.
Bei den meisten Patienten ist jedoch ein chirurgischer Eingriff erforderlich, um den Oberschenkelknochen wieder zu stabilisieren. Handelt es sich um eine Fraktur im Schaftbereich, greift man zumeist auf das Verfahren der Marknagelung zurück.
Das heißt, dass man nach dem Einrichten des Bruchs einen Nagel, der ca. einen Zentimeter dick ist, in den Knochen einbringt. Darüber hinaus setzt der Chirurg Schrauben und Platten ein, die zur Stabilisierung dienen.
Von der Art der Fraktur hängt es ab, wann der Patient sein Bein wieder belasten kann. So erfordert die Behandlung eines Oberschenkelbruchs oft viel Geduld. In den meisten Fällen ist die Prognose jedoch positiv.