Patellaspitzensyndrom - Überlastungserkrankung im Kniescheibenbereich
Als Patellaspitzensyndrom bezeichnet man eine chronische Überlastungserkrankung im Kniescheibenbereich. Vor allem Sportler haben häufig darunter zu leiden.
Spricht man von einem Patellaspitzensyndrom, ist damit eine schmerzhafte Überlastungserkrankung am Knochensehnenübergang in der Region der Kniescheibe (Patella) gemeint. Diese Verletzung tritt oftmals nach sportlichen Aktivitäten wie
- Fußball
- Skifahren
- Volleyball oder
- Joggen
auf. Bei der Patellasehne, die auch Kniescheibensehne genannt wird, handelt es sich aus medizinischer Sicht im Grunde genommen gar nicht um eine Sehne. Normalerweise werden durch Sehnen Knochen und Muskeln verbunden, was bei der Patellasehne allerdings nicht der Fall ist.
Stattdessen stellt sie eine Verbindung zwischen den Knochen her, weswegen sie zu den Bändern zählt. Wichtigste Aufgabe der Patellasehne ist die Übertragung der Kraft vom Oberschenkel auf den Unterschenkel.
Mögliche Ursachen
Besonders bei sportlichen Betätigungen kommt es zu großen Belastungen der Sehne. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um schnelle Richtungswechsel, harte Landungen oder abrupte Stopp- und Go-Bewegungen handelt, denn durch die Patellasehne werden all diese Belastungen abgefangen.
Sind die Belastungen jedoch zu intensiv, besteht die Gefahr, dass es zu einer Reizung oder sogar einer Entzündung der Kniescheibensehne kommt. Die Betroffenen haben dann mit schmerzhaften und langwierigen Beschwerden zu kämpfen.
Meist tritt eine Sehnenreizung am Ansatz der Kniescheibe auf. In diesem Fall spricht man von einem Springerknie oder einem Patellaspitzensyndrom.
Ein Kniescheibensyndrom wird aber nicht immer nur durch äußere Einwirkungen verursacht. So kann es auch durch
- eine grundsätzliche Bandschwäche
- Kniescheibenhochstand
- bestimmte Krankheiten wie Morbus Schlatter oder
- altersbedingt
zu Reizungen und Entzündungen kommen.
Symptome
Unabhängig von seiner Ursache verläuft ein Patellaspitzensyndrom stets ziemlich schmerzhaft. Ein typisches Merkmal ist, dass die Schmerzen nach der Belastung der Kniescheibe auftreten.
Bei 20 bis 30 Prozent aller Patienten sind sogar beide Kniescheiben betroffen. In manchen Fällen verschwinden die Schmerzen nach Beginn der Belastungen wieder, um später umso intensiver zurückzukehren.
Schreitet die Entzündung weiter voran, können die Schmerzen sogar auf die Dauer bleiben und auch bei ganz alltäglichen Bewegungen wie zum Beispiel beim Treppensteigen auftreten. Besonders belastend für die Betroffenen ist die Langwierigkeit des Syndroms. So besteht die Gefahr, dass die Beschwerden chronisch werden, wenn man dem Knie keine Gelegenheit gibt, sich zu erholen.
Diagnose und Behandlung
Diagnostiziert wird ein Patellaspitzensyndrom durch eine körperliche Untersuchung, bei der sich in den meisten Fällen Druckschmerzen über der Spitze der Kniescheibe feststellen lassen. Auch schmerzhafte Streckbewegungen des Unterschenkels sowie die Krankengeschichte des Patienten sind wichtige Hinweise.
Ebenfalls geeignet für eine Diagnose ist eine Ultraschalluntersuchung. Die Behandlung eines Patellaspitzensyndroms erfolgt meist auf konservative Weise.
Für Sportler bedeutet dies, dass sie eine längere Pause von ihrem Sport machen müssen, die Wochen oder sogar Monate dauern kann. Zur Unterstützung des Heilungsprozesses gelten pflanzliche Injektionen oder entzündungshemmende Medikamente als hilfreich.
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