Penisbruch - Ursachen, Symptome und Behandlung
Als Penisbruch oder Penisfraktur bezeichnet man eine Verletzung des männlichen Geschlechtsorganes. Dabei kommt es im erigierten Zustand zu einem Einreißen der Schwellkörpermembran.
Definition
Ein Penisbruch oder eine Penisfraktur ist kein Bruch im herkömmlichen Sinne, da der Mensch keinen Penisknochen besitzt, vielmehr kommt es zu einem Einriss der festen Membranen (Tunica albuginea). Diese umhüllen die Schwellkörper des Gliedes.
Entstehung
Ein Penisbruch entsteht nur dann, wenn sich das männliche Glied im erigierten Zustand befindet. Ein Sturz auf einen nicht erigierten Penis kann keinen Bruch verursachen.
Durch extreme sexuelle Betätigung kann es zu einem Abknicken des Gliedes und dadurch zum Einreißen der Schwellkörper kommen, was zu
- einem Bluterguss (Hämatom),
- einer Schwellung und
- Schmerzen
führt. Davon kann auch die umgebene Haut in Mitleidenschaft gezogen werden.
Die einwirkende Kraft muss allerdings schon sehr stark sein, um einen Penisbruch zu verursachen. Dabei können, entweder einzeln oder zusammen, alle drei Schwellkörper in Mitleidenschaft gezogen werden. Eine Penisfraktur kommt in der Regel eher selten vor, muss aber unbedingt behandelt werden.
Ursachen
Da im erschlafften Zustand kein Penisbruch entstehen kann, ereignet sich eine Penisfraktur stets während einer Erektion. Häufigste Ursache für einen Bruch ist daher der Geschlechtsverkehr. Wird dieser sehr extrem und durch übermäßige Bewegungsaktionen ausgeführt, wie bei einem starken Anprall des Gliedes an den weiblichen Beckenknochen, kann es dadurch zu einer Fraktur kommen.
Oftmals sind dabei das Herausrutschen des Gliedes aus der Scheide oder rotierende Bewegungen, die zum Verbiegen des Penis führen, der Grund.
Auch Selbstbefriedigung, bei der extremes Sexspielzeug benutzt wird, kann eine Fraktur verursachen. In manchen Fällen ereignet sich ein Penisbruch auch im Schlaf.
Verlauf
Ein Penisbruch bedarf stets einer sofortigen ärztlichen Behandlung, die in der Regel im Rahmen einer Operation stattfindet. Nur auf diese Weise hat man die geringsten Risiken für mögliche Komplikationen.
In der Regel verläuft ein Penisbruch nach rechtzeitiger ärztlicher Behandlung durch eine Operation positiv. Schon wenige Wochen nach einem Eingriff können wieder sexuelle Aktivitäten begonnen werden.
Ohne eine solche Behandlung drohen Langzeitschäden wie Impotenz. In manchen Fällen können auch Probleme mit der Harnröhre wie eine Harnröhrenverengung auftreten.
Symptome
Zu den typischen Symptomen einer Penisfraktur gehört ein häufig auftretendes knackendes Geräusch, wenn es zum Einreißen der Schwellkörper kommt. Unmittelbar darauf kommt es zu starken Schmerzen im Glied und zu einem Rückgang der Erektion.
Wenige Minuten später entsteht das so genannte Auberginen-Stadium, bei dem das Glied auf die doppelte oder dreifache Größe anschwillt und sich dabei lila verfärbt. Durch die Fraktur kommt es zu einem Blutstrom, der das Blut aus den Schwellkörpern in das benachbarte Gewebe fließen lässt und einen Bluterguss zu Folge hat, der das gesamte Glied erfasst.
Leichte Penisfraktur
Eine häufigere Variante ist jedoch die leichte Penisfraktur. Dabei kommt es ebenso zu einem knackenden Geräusch, nachlassender Erektion und kurzen Schmerzen. Allerdings kommt es nicht zur Bildung eines Blutergusses. Einige Wochen später kann es jedoch zu Symptomen kommen, wie:
- Knotenbildung
- Erektionsstörungen
- einer Verbiegung des Penis
In manchen Fällen kommt es auch zu Blutungen aus der Harnröhre, wenn diese ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Diagnose
Aufgrund der typischen Symptome kann die Diagnose eines Penisbruches schnell erstellt werden. Für weitere Aufschlüsse können auch Magnetresonanztomographien, Cavernosographien oder Ultraschalluntersuchungen zum Einsatz kommen.
Behandlung
Kommt es zu einem Penisbruch, muss so schnell wie möglich ein Arzt konsultiert werden, da es sich um einen akuten Notfall handelt. Die beste medizinische Versorgung gewährleistet in einem solchen Fall eine urologische Klinik.
Operativer Eingriff
Bei einer schweren Penisfraktur erfolgt stets eine Operation, die notwendig ist, um ein optimale Heilung und eine Wiederherstellung der Erektionsfähigkeit zu erzielen. Für den Fall einer Harnröhrenverletzung wird auch diese operativ versorgt.
Konservative Therapie
Bei leichten Penisfrakturen kann auch eine konservative Therapie zur Anwendung kommen. Dabei werden Sedativa gegen Erektionen verabreicht und komprimierende Verbände angelegt. Zudem wird körperliche Schonung und Kühlung verordnet.
Da allerdings bei einer konservativen Therapie häufiger Komplikationen wie Schmerzen, Hämatome oder Schwellungen auftreten als bei einem operativen Eingriff, wird auch bei leichten Penisfrakturen zumeist eine Operation durchgeführt.