Peniskrebs - Ursachen, Symptome und Behandlung

Welche Ursachen Peniskrebs auslösen, ist noch nicht eindeutig erforscht. Wenn die Krebserkrankung rechtzeitig erkannt wird, kann sie meist gut geheilt werden. Peniskrebs verursacht im Frühstadium häufig keine Beschwerden. Die Diagnose stellt der Urologe.

Von Claudia Haut
Klassifikation nach ICD-10: C60
ICD-10 ist ein weltweit verwendetes Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen. Der sogenannte ICD-Code ist zum Beispiel auf einem ärztlichen Attest zu finden.

Krankheitsbild

Beim Peniskrebs (Peniskarzinom) handelt es sich um einen bösartigen Tumor des Penis. Die Erkrankung tritt selten auf und betrifft meist Männer ab dem 60. Lebensjahr. In fast allen Fällen geht der Tumor von der Eichel oder der Vorhaut aus.

Zur Metastasenbildung kommt es zunächst in den Lymphknoten im Leistenbereich. Bei über 95 Prozent der Erkrankungen handelt es sich um Plattenepithelkarzinome.

Ursachen

Männer, die zum Beispiel aufgrund ihrer Religion bereits im Säuglingsalter beschnitten wurden, leiden wesentlich seltener an Peniskrebs als unbeschnittene Männer. Ärzte gehen davon aus, dass sich der über die Jahre fortwährend ansammelnde Talg im Bereich der Vorhaut zu der Bildung eines bösartigen Tumors führen kann.

Männer mit einer Vorhautverengung (Phimose) haben auch aus diesem Grund ein erhöhtes Risiko an Peniskrebs zu erkranken und auch eine Infektion mit dem humanen Papillom-Virus (HPV) fördert die Entstehung. Zu den weiteren Risikofaktoren zählen das Rauchen sowie Lichen sclerosus.

Verlauf

Wenn sich noch keine Metastasen gebildet haben, bestehen bei einem Peniskrebs gute Heilungschancen. Wird der Krebs jedoch erst in einem späteren Stadium diagnostiziert, in dem bereits ein großer Tumor oder Metastasen vorliegen, sterben die meisten Patienten daran.

Symptome

Im Verlauf der Erkrankung bemerken die Patienten Ausfluss, der zwar klar ist, jedoch teilweise unangenehm riecht. Der Ausfluss wird aus dem Penis abgesondert.

Im vorderen Bereich des Penis kann eine Schwellung auftreten. Teilweise können die Patienten auch selbst harte Stellen am Penis ertasten.

Große Tumore in diesem Bereich können auch bluten. Bei fortgeschrittener Erkrankung können auch die Beine geschwollen sein. Zusätzlich nehmen die Patienten an Gewicht ab und fühlen sich müde und ausgelaugt.

Diagnose

Sehr oft wird die Diagnose Peniskrebs im Rahmen einer allgemeinen Routineuntersuchung gestellt. Patienten mit Peniskrebs haben häufig geschwollene Lymphknoten und geschwollene Beine, die die Folge eines Lymphstaus sind.

Beides diagnostiziert der Urologe im Rahmen der körperlichen Untersuchung. Um den Diagnosenverdacht zu sichern, muss der Urologe jedoch eine Gewebeprobe des Tumors entnehmen und im Labor auf Krebszellen untersuchen lassen.

Wenn die Untersuchung ein positives Ergebnis zur Folge hat, das heißt es konnten Krebszellen gefunden werden, so muss der Arzt feststellen, ob sich bereits Metastasen gebildet haben. Dazu sind weitere Untersuchungen notwendig wie zum Beispiel eine Röntgenuntersuchung oder eine Szintigrafie. Auch auf einer Computertomografieaufnahme können Metastasen diagnostiziert werden.

Therapie

Die Therapie des Peniskrebses richtet sich danach,

  • wann die Krebserkrankung diagnostiziert wird
  • wie groß der Tumor dann bereits ist und
  • ob sich schon Metastasen im Körper des Patienten gebildet haben.

Operation

Meist wird der Tumor im Penisbereich operiert. Ist der Tumor noch recht klein, kann er vollständig entfernt werden. Teilweise erfolgt dies auch per Laser.

Hat sich der Tumor jedoch bereits vergrößert, ist es oftmals notwendig, den ganzen Penis zu entfernen. Grundsätzlich versuchen die Ärzte jedoch immer, den Penis zu erhalten.

Hat der Patient bereits Metastasen, werden auch die Lymphknoten im Leistenbereich mit entfernt. Teilweise werden diese auch als Vorbeugung operativ entfernt, wenn der Krebs bereits recht weit fortgeschritten ist.

Palliativmedizin

Kann der Patient durch eine Operation nicht mehr geheilt werden, erfolgt in der Regel eine Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie. Durch diese Maßnahme kann jedoch keine Heilung mehr erfolgen.

Sie verschafft dem Patienten jedoch Linderung seiner Beschwerden. Diese Form der Therapie wird Palliativmedizin genannt.

In einigen Fällen erhalten die Patienten vor einer Operation eine Chemotherapie, damit der Tumor soweit verkleinert werden kann, bis er operativ gut entfernt werden kann. Selten erhalten Patienten mit einem kleinen Tumor ausschließlich eine Strahlentherapie zur Behandlung des Peniskrebses.

Nachsorgeuntersuchungen

Nach Abschluss der akuten Behandlung erfolgt eine engmaschige Nachsorgeuntersuchung beim Urologen. Die Untersuchungen dienen dazu, Vergrößerungen des Tumors, ein Wiederauftreten des Tumors oder Metastasen frühzeitig zu diagnostizieren.

Vorbeugung

Männer haben ab einem Alter von 45 Jahren einmal im Jahr Anspruch auf eine Krebsvorsorgeuntersuchung. Dabei wird auch der Penis abgetastet und untersucht.

Peniskrebs kann so frühzeitig diagnostiziert werden. Im Rahmen dieser Vorsorge werden auch die Lymphknoten abgetastet. Neben der Krebsvorsorgeuntersuchung sollten alle Männer auf gründliche Hygiene im Intimbereich achten. Auch dies ist eine gute Vorbeugung vor Peniskrebs.

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