Das Phlebotomus-Fieber - Ursachen, Symptome und Behandlung
Beim Phlebotomus-Fieber handelt es sich um eine Virusinfektion. Es wird von Sandmücken übertragen.
Verbreitung
Als Phlebotomus-Fieber bezeichnet man eine Viruserkrankung. Es kommt vor allem in
- den Mittelmeerländern
- Südosteuropa
- dem vorderen Orient
- Indien
- China
- Pakistan und
- Afghanistan
vor. Bekannt ist die Krankheit auch unter den Bezeichnungen
- Sandfliegen-Fieber
- Sandmücken-Fieber
- Pappataci-Fieber
- Dalmatien-Fieber
- Toskana-Fieber
- Pick-Fieber
- Chitral-Fieber oder
- Karimabad-Fieber.
Die vielen unterschiedlichen Bezeichnungen sind darauf zurückzuführen, dass die Krankheitserreger in mehreren Subtypen auftreten.
Ursachen
Verursacht wird das Phlebotomus-Fieber vom Sandmückenfiebervirus (SFNV) aus der Gattung der Phleboviren, die zur Familie der Bunyaviridae gehören. Diese Spezies unterteilt man in die vier Untertypen
- Sandmückenfiebervirus Sabin (SFNV-Sabin)
- Toskana-Virus (TOSV)
- Teheran-Virus (THEV) und
- Karimabad-Virus (KARV).
Als häufigster Erregertyp gilt das Toskana-Virus, das auch über das umfangreichste Verbreitungsgebiet verfügt. Dagegen treten die anderen Subtypen lediglich regional begrenzt auf.
Die Übertragung des Virus auf den Menschen erfolgt durch Stiche verschiedener Sandmückenarten während deren Blutmahlzeit. Zu den häufigsten Arten, die die Krankheitserreger auf den Menschen übertragen, gehören
- Phlebotomus pappatasi
- Phlebotomus perfiliewi und
- Phlebotomus perniciosus.
Als natürliches Reservoir des Sandmückenfiebervirus dienen Fledermäuse und Nagetiere. Aber auch bei Rindern, Schafen und Ziegen wurden die Viren festgestellt.
Am häufigsten tritt das Phlebotomus-Fieber im späten Frühling und im Sommer auf, während es sich in den Herbst- und Wintermonaten kaum zeigt. Grund dafür ist die erhöhte Aktivität der Sandmücken in der warmen Jahreszeit. Die Inkubationszeit beträgt zwischen 3 und 5 Tagen.
Symptome
Als typische Symptome des Phlebotomus-Fiebers gelten grippeähnliche Beschwerden wie
- plötzlich einsetzendes Fieber
- Kopfschmerzen
- Gliederschmerzen und
- Augenschmerzen.
Weitere mögliche Beschwerden sind
- Schwindelgefühle
- Übelkeit
- Erbrechen
- ein gerötetes Gesicht
- steife Beine und
- Rückenschmerzen.
Nach etwa drei Tagen klingen die Beschwerden allmählich wieder ab. Allerdings fühlt sich der Patient oft noch einige Wochen lang schwach. In manchen Fällen kann es auch zu
- Hautausschlag
- einer Bindehautentzündung oder
- einer Hirnhautentzündung (Meningitis)
kommen. Dabei leiden die Patienten meist unter Nackensteifigkeit, Lähmungen, Zittern und Bewusstseinseintrübungen. Sogar ein komatöser Zustand ist möglich.
In der Regel bilden sich die Symptome jedoch wieder vollständig zurück. Bei den meisten Menschen löst eine Infektion mit dem Toskana-Virus überhaupt keine Beschwerden aus.
Auch ohne den Ausbruch einer Erkrankung entwickelt sich eine Immunität gegen den Serotyp, die ein Leben lang anhält. Allerdings besteht weiterhin die Gefahr, sich mit einem anderen Serotypen zu infizieren.
Diagnose
Feststellen lässt sich das Phlebotomus-Fieber durch den Nachweis von IgG- und IgM-Antikörpern im Blutserum. Diese Antikörper werden vom Immunsystem gebildet, um den Krankheitserreger zu bekämpfen.
Da der Nachweis der Antikörper für die Behandlung unerheblich und zudem sehr aufwendig ist, führt man ihn in der Regel nur durch, um andere Erkrankungen auszuschließen. Daher erfolgt die Diagnose zumeist anhand der Symptome und der Krankengeschichte.
Eine wichtige Rolle spielt dabei auch der vorherige Aufenthaltsort. So kann das Phlebotomus-Fieber aus einem Urlaubsort eingeschleppt worden sein.
Behandlung und Vorbeugung
Eine ursächliche Behandlung des Phlebotomus-Fiebers ist nicht möglich. Daher beschränkt sich die Therapie darauf, die Symptome zu bekämpfen. In der Regel genügt es, fiebersenkende und schmerzlindernde Mittel zu verabreichen.
Um dem Phlebotomus-Fieber wirksam vorzubeugen, wird empfohlen, sich gegen Mückenstiche zu schützen, indem man sich mit Mückenschutzmitteln einreibt oder lange Kleidung trägt. Sinnvoll ist auch die Verwendung eines Moskitonetzes. Ein Impfstoff gegen das Phlebotomus-Fieber steht bislang nicht zur Verfügung.
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