Aufgeplatze Augenbrauen
Bei einer aufgeplatzten Augenbraue kommt es zu einem Riss im Augenbrauenbereich. Von dieser Verletzung sind vor allem Boxsportler betroffen.
Platzwunden gehören zu den häufigsten Verletzungen des Alltags und können an unterschiedlichen Körperregionen entstehen. Dabei kommt es vor allem an den Stellen zu einem Aufplatzen der Haut, die sich direkt über einem Knochen befinden.
Aussehen und Ursachen
Typisch für Platzwunden ist, dass ihre Ränder ausgefranst sind und weit auseinander klaffen. Außerdem kommt es bei Platzwunden im Gesicht und am Kopf zu einer starken Blutung, was auf die gute Durchblutung der Kopfhaut zurückzuführen ist.
Aufgeplatzte Augenbrauen entstehen durch direkte und stumpfe Einwirkung von Gewalt. Dabei kann es sich um einen Unfall handeln, wenn man zum Beispiel mit dem Kopf an etwas stößt. Aber auch Schlägereien führen mitunter zu dieser Verletzung.
Besonders häufig treten aufgeplatzte Augenbrauen bei Boxern auf. So bezeichnet man eine Platzwunde im Gesicht oder an den Augenbrauen im Boxsport als Cut (Schnitt), da diese Verletzung Ähnlichkeit mit einer Schnittwunde aufweist.
Zu einem Cut an den Augenbrauen kommt es, wenn beim Boxen mehrere kräftige Schläge auf dieselbe Stelle erfolgen. Das Gleiche gilt für Kopfstöße des Kontrahenten, die jedoch einen Regelverstoß darstellen.
Schutz beim Sport durch den Helm
Die Augenbrauenpartie ist besonders gefährdet aufzuplatzen, da an ihrer Oberfläche eine straffe Hautspannung besteht. Außerdem liegt unter der Haut nur wenig Fleisch. Amateurboxer und jugendliche Boxer schützen sich vor Platzwunden an den Augenbrauen, indem sie beim Kämpfen einen Helm tragen, der neben der Stirnpartie und dem Jochbeinbereich auch die Augenhöhlen absichert.
Gefährliche Cuts
Ein so genannter Cut an den Augenbrauen kann für Boxer durchaus problematisch werden. Das ist vor allem dann der Fall, wenn die Blutung so stark ist, dass der Betroffene nichts mehr sieht. Als besonders bedenklich gilt eine Kombination aus einem waagerechten und einem senkrechten Cut, denn wenn sich das Oberlid des Auges während des Heilungsvorgangs verzieht, besteht die Gefahr, dass es sich später nicht mehr richtig schließt. Im schlimmsten Fall kann es sogar zur Erblindung kommen.
Erste Hilfsmaßnahmen während eines Wettkampfes
Um rechtzeitig Erste Hilfe leisten zu können, steht beim professionellen Boxsport ein so genannter Cutman zur Verfügung, der speziell für die Versorgung von Gesichtsverletzungen wie
- Nasenbluten
- Schwellungen oder
- aufgeplatzten Augenbrauen
zuständig ist. Kommt es während eines Kampfes zu einer Platzwunde an einer Augenbraue, kühlt der Cutman die verletzte Stelle mithilfe eines Eisbeutels oder einem speziellen Eisen, das man als Enswell bezeichnet.
Darüber hinaus reinigt er die Wunde mit einem in Adrenalin getränkten Wattestäbchen oder einem Schwamm, der in Wasser getränkt wird. Damit die Augenbraue nicht weiter aufplatzt, wird eine fettende Creme wie Vaseline oder eine kühlende Salbe, die mit Adrenalin angereichert ist, aufgetragen.
Ist der Boxkampf zu Ende, behandelt man die aufplatzte Augenbraue, indem man sie vernäht oder klammert oder einen Salbenverband anlegt. In den meisten Fällen dauert das Verheilen der Platzwunde etwa zehn Tage.
Cuts nach einem Unfall selbst behandeln
Wer sich durch einen Unfall eine aufgeplatzte Augenbraue zuzieht, kann diese auch selbst behandeln, sofern die Wunde nicht zu tief und nicht größer als ein bis zwei Zentimeter liegt. Dazu desinfiziert man zunächst einmal die verletzte Stelle mithilfe einer Desinfektionslösung.
Anschließend wird eine sterile Kompresse auf die Wunde gelegt und mit einem Mullverband umwickelt. Bei größeren Wunden sollte jedoch unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.