Aufgeplatzte Lippen

Offene Verletzungen an den Lippen sind keine Seltenheit. So kommt es häufig durch Stürze oder Gewalteinwirkung zu einer Platzwunde an dem empfindlichen Organ.

Von Jens Hirseland

Bei der Lippe (Labium oris) handelt es sich um ein Organ am Mund, das stets paarweise vorkommt. Da sowohl Oberlippe als auch Unterlippe sehr empfindlich sind, treten häufig Verletzungen wie zum Beispiel Platzwunden an ihnen auf.

Ursachen

Verursacht wird das Aufplatzen einer Lippe oder beider Lippen in der Regel durch unmittelbare oder indirekte Einwirkung von Gewalt. Dabei kann es sich um

handeln. Auch im Rahmen von sportlichen Aktivitäten wie

kommt es immer wieder zu Platzwunden an den Lippen. Besonders häufig sind Kinder von Lippenverletzungen betroffen, wenn sie beim Spielen oder Herumtoben stürzen.

Symptome

Da die Lippe sehr dünn ist, fällt die Blutung im Falle einer Platzwunde ziemlich stark aus. Das liegt auch daran, dass der Gesichtsbereich besonders gut durchblutet wird.

Bis zu einem gewissen Punkt ist die Haut zwar dehnbar, doch wenn dieser Punkt überschritten wird, führt dies zum Aufplatzen der Lippe. Weitere Symptome bei einer Lippenverletzung können

sein. Häufig werden auch andere Körperstrukturen wie die Zunge oder die Zähne beeinträchtigt.

Diagnose

Diagnostizieren lässt sich eine aufgeplatzte Lippe sehr schnell. Das genaue Ausmaß der Wunde ist jedoch meist erst nach der Wundreinigung zu erkennen. Wird die verletzte Lippe gut versorgt, verläuft der Heilungsprozess in der Regel ohne Komplikationen.

Bei einer verschmutzten Wunde besteht allerdings das Risiko, dass es zu Wundheilungsstörungen kommt. Kurz nach der Verletzung sollte ein Arzt die Platzwunde kontrollieren, damit mögliche Komplikationen vermieden werden.

Ist die Verletzung ausgedehnt, treten mitunter Gefühlseinschränkungen auf. Auch die Bildung von Narben ist im Bereich des Möglichen, wenn Spannungen an den Wundrändern bestehen.

Behandlung

Kommt es durch einen Unfall zum Aufplatzen der Lippe, wird empfohlen, als Erste-Hilfe-Maßnahme einen möglichst sterilen Verband anzulegen. Die Blutung lässt sich durch leichten Druck stillen. Außerdem verringert sich dadurch die Gefahr, dass das Gewebe weiter verunreinigt wird.

Am besten drückt man eine Wundkompresse sowohl von außen als auch vom Inneren des Mundes auf die Wunde. In den meisten Fällen ist diese Primärversorgung der Lippe ausreichend.

Blutet sie jedoch weiterhin, ist es erforderlich, sie von einem Arzt nähen zu lassen. Bei ausgedehnten Lippenverletzungen erfolgt meist eine Antibiotikaprophylaxe.

Unter Umständen muss auch der Tetanusschutz des Verletzten überprüft und aufgefrischt werden, da bei jeder Verletzung schädliche Keime bis zur Blutbahn vordringen können. Liegen weitere Gesichtsverletzungen vor, werden diese ebenfalls entsprechend behandelt.