Pocken - Ursachen, Symptome und Behandlung
Pocken sind eine sehr schwere virale Erkrankung. Die Krankheit gilt als ausgerottet.
Krankheitsbild
Bei Pocken handelt bzw. handelte es sich um eine lebensbedrohliche Infektionserkrankung, die durch das Pockenvirus ausgelöst wurde. Der Erreger kann lediglich durch den Menschen weitergegeben werden. Seit dem Jahr 1977 sind keine neuen Pockenfälle aufgetreten, sodass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 1980 die Welt für pockenfrei erklärt hat.
Ursachen
Die Pockenviren, die Familie der so genannten Poxviridae, werden von Mensch zu Mensch übertragen und lösen dann die Krankheit aus. Viren können unterschiedlich groß sein. Die Pockenviren sind die größten bisher erforschten Viren.
Folgende Gattungen können für den Menschen gefährlich werden:
- das Parapoxvirus
- das Orthopoxvirus
- das Yatapoxvirus und
- das Molluscipoxvirus.
Übertragung
Das Pockenvirus wird durch Tröpfcheninfektion und Schmierinfektion übertragen. Eine Ansteckung durch Tröpfcheninfektion erfolgt beim Niesen, Sprechen oder Husten, wobei sich das Pockenvirus dann auch noch zwanzig Meter weiter in der Atemluft befindet.
Auch die Flüssigkeit, die sich in den Bläschen befindet, enthält das Pockenvirus. Hat ein Erkrankter die Flüssigkeit an den Händen und fasst damit Gegenstände wie zum Beispiel eine Türklinke an, so kann sich ein gesunder Mensch auch durch diese Schmierinfektion mit den Pocken infizieren. Die Pocken sind hochansteckend und können bereits von Mensch zu Mensch übertragen werden, noch bevor der typische Hautausschlag aufgetreten ist.
Krankheitsverlauf
Hat sich ein Mensch angesteckt, so dauert es etwa zwei Wochen, bis die Krankheit ausbricht. Bei der schweren Form der Pocken vergehen nur wenige Tage. Der Patient, der an Pocken erkrankt ist, ist noch drei Wochen lang ansteckend, bis die Pusteln verschwunden sind.
Die Pocken sind eine sehr schwere Erkrankung, an der früher viele Menschen gestorben sind. Ab dem Jahr 1967 gab es eine Impfung gegen diese Erkrankung. Heutzutage sind die Pocken ausgerottet. Der letzte Pockenfall wurde im Jahr 1978 verzeichnet.
Symptome
Die Pocken verlaufen in verschiedenen Stadien. In den ersten Tagen hat der Patient
Während dieser Zeit bildet sich im Hals und auf der Zunge ein rotfleckiger Ausschlag.
Merkmale des Ausschlags
Das Fieber sinkt dann wieder und es tritt der für die Pocken typische Ausschlag auf. Die Hautveränderung beginnt zuerst im Gesicht und breitet sich dann auf der Haut des ganzen Körpers aus. Die meisten Pocken sind dann an Armen und Beinen zu beobachten.
Die Pusteln sind mit einer hoch ansteckenden Flüssigkeit gefüllt. Die Patienten haben erneut hohes Fieber und sind verwirrt.
Nach einigen Tagen bildet sich eine Kruste auf den Bläschen, die nach etwa ein bis zwei Wochen abfällt. Die Patienten verspüren dabei einen unangenehmen Juckreiz. Kratzt der Patient, so bleiben Narben an dieser Stelle.
Pocken-Formen
Mediziner unterscheiden noch zwei weitere Formen der Pocken. Die eine Form ("schwarze Blattern") ist noch gefährlicher als die normalen Pocken, da sich hier zusätzlich auch Blutungen in die Organe entwickeln. Die so genannten weißen Pocken sind dagegen wesentlich ungefährlicher für den Patienten.
Diagnose
Da die Pocken sich rasend schnell übertragen, traten sie früher in Epidemien auf. Der Arzt konnte die Diagnose bereits stellen, wenn er sich die Haut des Patienten angesehen hat. Zusammen mit dem Fieber ergibt sich die Diagnose "Pocken", ohne dass weitere Untersuchungen notwendig sind.
Das Virus kann aus der Flüssigkeit, die sich in den Bläschen befindet, nachgewiesen werden. Dazu wird die Flüssigkeit unter dem Mikroskop untersucht.
Das Pockenvirus kann so eindeutig diagnostiziert werden. Da auch diese Flüssigkeit noch hochansteckend ist, müssen sich auch die Mitarbeiter des Labors davor schützen und dürfen nicht in direkten Kontakt kommen.
Behandlung
Da die Pocken durch ein Virus ausgelöst werden, kann hier kein Antibiotikum verabreicht werden. Dieses hilft nur zur Bekämpfung von Bakterien. Virale Erkrankungen können nur symptomatisch therapiert werden.
Gegen das hohe Fieber haben die Ärzte Zäpfchen oder Tabletten verordnet. Egal, welche Krankheit die Ursache ist, so muss der Patient bei hohem Fieber Bettruhe einhalten und viel trinken. Dies wurde auch zur Behandlung der Pocken empfohlen.
Da die Pocken hochansteckend sind, mussten die Patienten in Quarantäne gebracht werden. Gleiches galt auch für alle Personen, die mit dem Patienten in Kontakt kamen wie zum Beispiel Familienangehörige, Ärzte, Pflegepersonen usw. Auch die Gegenstände, die mit dem Patienten in Kontakt kamen, mussten desinfiziert werden, damit sich niemand daran anstecken konnte.
Vorbeugung
Heutzutage sind die Pocken ausgerottet. Ab 1967 war der beste Schutz vor der Krankheit die Impfung. Seit 1980 wird diese jedoch nicht mehr durchgeführt. Die Menschen, die gegen Pocken geimpft wurden, haben durch die Impfung eine typische kleine Narbe am Oberarm.
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- Praxisleitfaden Allgemeinmedizin: Mit Zugang zur Medizinwelt (Klinikleitfaden), Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2017, ISBN 3437224476
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- Medizinwissen von A-Z: Das Lexikon der 1000 wichtigsten Krankheiten und Untersuchungen, MVS Medizinverlage Stuttgart, 2008, ISBN 3830434545
- Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen, Thieme Verlagsgruppe, 2008, ISBN 9783131429629
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