Posttraumatische Arthrose - Arthrose infolge einer Verletzung
Unter einer posttraumatischen Arthrose versteht man eine Sonderform von Arthrose. Sie wird meist durch Knochen- oder Knorpelverletzungen, bei denen das Gelenk beteiligt ist, hervorgerufen. Als Folge - auch bei anderen möglichen Ursachen - verschleißt das Gelenk vorschnell, sodass es zur besagten Arthrose kommt. Lesen Sie alles Wissenswerte über die posttraumatische Arthrose.
Zu einer posttraumatischen Arthrose kommt es nach Verletzungen von Bändern und Knochen, die wiederum Gelenkschäden zur Folge haben. Im weiteren Verlauf führen diese Schäden zu einer Arthrose.
Gesundheitliche Folgen
Eine posttraumatische Arthrose entsteht oft erst nach ein paar Jahren aufgrund von Gelenkveränderungen. Hervorgerufen werden diese Veränderungen durch Gelenkfehlstellungen oder funktionelle Fehlbelastungen des Knorpels. Die Fehlstellungen oder Fehlbelastungen führen ihrerseits zu einer mangelnden Ernährung und strukturellen Veränderung des Gelenkknorpels.
Ebenso können Verletzungen der gelenkstabilisierenden Gelenkkapsel oder des Bandapparates Veränderungen zur Folge haben. Als entscheidender Faktor gilt die ständige Fehlbelastung des Gelenks.
Ursachen
Zu den häufigsten Ursachen für eine posttraumatische Arthrose gehören Knochenbrüche mit Beteiligung des Gelenks. Knochenbrüche verheilen des Öfteren mit einer Stufenbildung im Gelenk, was zu einem Knorpelschaden und baldigem Verschleiß führt.
Auf diese Weise verschleißt mit der Zeit auch der Gelenknochen. Ist die Beschädigung des Gelenkknochens bis in den Markraum vorangeschritten, spricht man von einer so genannten Trümmerzyste oder Geröllzyste.
Doch auch Knochenbrüche ohne Beteiligung des Gelenks können ursächlich für eine posttraumatische Arthrose sein. Verheilt ein Bruch des Röhrenknochens beispielsweise nicht in einer idealen Stellung, kann dies zu Achsenfehlstellungen in den Gelenken, die sich in unmittelbarer Nähe der Bruchtstelle befinden, führen. Mit der Zeit kommt es dadurch zum Verschleiß des Gelenks und schließlich zur Arthrose.
Auch Bänderrisse können eine Arthrose zur Folge haben. Der Kapselbandapparat wird durch eine Verletzung der Bänder häufig nicht richtig geführt, sodass es zu einer Verkantung der Gelenkflächen und einer Belastung der Knorpelschicht kommt.
Krankheitsverlauf
Durch eine solche Fehlstellung wird das betroffene Gelenk jedoch überdurchschnittlich belastet, sodass es rasch verschleißt. Da der Gelenkverschleiß jedoch schneller voranschreitet, als dies normalerweise der Fall ist, kommt es im Laufe der Zeit zu einer schmerzhaften Arthrose. Bei dem Bruch einer Gelenkfläche tritt zudem häufig eine Gelenkstufe auf, was im weiteren Verlauf zu einem Knorpelschaden führt.
Nach dem Verschleiß des Knorpels wird schließlich auch der Gelenkknochen in Mitleidenschaft gezogen. Durch ein solches Trauma kommt es dann rasch zu einer Arthrose, die noch schmerzhafter ist als eine gewöhnliche Arthrose. Die betroffenen Knochen reiben solange aufeinander, bis der Gelenkknochen verschlissen ist.
Im Endstadium bildet sich an der bloßen Gelenkfläche ein Loch, das immer größer wird und eine Füllung mit Flüssigkeit enthält. Bei Bänderverletzungen besteht oftmals die Gefahr, dass im Gelenk eine schlechte Führung im Kapselbandapparat auftritt.
Dies kann zur Folge haben, dass sich die Flächen der Gelenke bei Belastung gegeneinander verkanten, wodurch die Knorpelschicht überlastet wird. Aufgrund des Verschleißes kommt es schließlich zu einer posttraumatischen Arthrose.
Behandlung
Um eine posttraumatische Arthrose zu behandeln, besteht die Möglichkeit, einen operativen Eingriff vornehmen zu lassen. So können die natürlichen Achsen des betroffenen Gelenks im Rahmen einer Umstellungsosteotomie wiederhergestellt werden. Dagegen bewirken glättende Operationsverfahren am Gelenkknorpel meist nur eine vorübergehende Besserung der Beschwerden.
Zur Wiederherstellung eines instabilen Bandapparats nimmt man plastische Eingriffe vor. Dabei erfolgt die Entnahme von körpereigenen Sehnen, die als Ersatz für das geschädigte Band eingesetzt werden.
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- Repetitorium für die Facharztprüfung Innere Medizin: Mit Zugang zur Medizinwelt, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2017, ISBN 3437233165
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