Drogenpsychosen - Durch Drogen wie Alkohol, Kokain oder Cannabis ausgelöste Psychosen
Unter einer Drogenpsychose versteht man eine Psychose, die durch bestimmte Drogen oder Alkohol hervorgerufen wird. Die Betroffenen leiden dabei unter Realitätsverlust.
In der Medizin bezeichnet man eine Drogenpsychose auch als drogeninduzierte Psychose oder exogene Psychose. Dabei tritt ein Realitätsverlust auf, der auch andauern kann, nachdem die Wirkung der Droge abgeklungen ist.
Zu den unterschiedlichen Formen zählen:
- schizophrenieform
- vorwiegend wahnhaft
- vorwiegend halluzinatorisch
- vorwiegend polymorph
- vorwiegend affektiv
Im schlimmsten Fall lässt sich die Psychose nicht heilen.
Ursachen
Bei einer Drogenpsychose kommt es bei den Betroffenen häufig zu einer Schizophrenie. Das heißt, sie leiden unter
- Denkstörungen
- akustischen und optischen Trugwahrnehmungen und sogar
- Wahnvorstellungen.
Die Gefahr, dass es zu einer Drogenpsychose kommt, besteht mitunter bereits beim einmaligen Konsum einer Droge. Zu den Drogen, die eine Psychose auslösen können, gehören vor allem halluzinogene Substanzen wie
- Meskalin
- LSD und
- psilocybinhaltige Pilze.
Ebenso ausgelöst werden kann eine Drogenpsychose durch
- Kokain
- Cannabis
- Amphetamine und
- Alkohol.
Der genaue Grund für das Entstehen einer Drogenpsychose ist bislang nicht bekannt. Mediziner vermuten, dass bestimmte Substanzen, die in den Rauschmitteln enthalten sind, eine auslösende Wirkung auf psychotische Veranlagungen haben, die bei den Betroffenen bereits unterschwellig vorhanden sind. Der Ausbruch einer Psychose ist sowohl nach ständigem als auch nach einmaligem Gebrauch eines Rauschmittels möglich.
Symptome und Verlauf
Die Symptome, die bei einer Drogenpsychose auftreten, hängen meist von der jeweiligen konsumierten Substanz ab. So kommt es beim Konsum von LSD oder halluzinogenen Pilzen zu optischen Halluzinationen, bei denen die Betroffenen nicht reale Farben, Formen oder Bilder wahrnehmen. Bei einer Alkoholpsychose wird neben anderen Organen wie Herz und Leber auch das Gehirn in Mitleidenschaft gezogen.
Unterscheidungsformen
Man unterscheidet zwischen dem Delirium tremens, bei dem es zu wahnhaften Wahrnehmungen von Tieren wie weißen Mäusen, Eidechsen und Spinnen sowie Angst, Desorientierung und starker Erregung kommt, dem Korsakow-Syndrom, bei dem die Betroffenen unter Geistesschwäche leiden, dem Alkoholwahn sowie der Alkohol-Halluzinose, bei der die Patienten sie beschimpfende Stimmen hören.
Eine Kokainpsychose macht sich durch paranoid wahnhafte Wahrnehmungsstörungen bemerkbar. Als typisches Symptom gilt der Dermatozoenwahn, bei dem die Patienten glauben, dass sich Insekten unter ihrer Haut befinden.
Auch durch einen hohen Konsum an Cannabis kann es zu den Symptomen einer Schizophrenie wie Denkstörungen oder das Wahrnehmen von nicht vorhandenen Geräuschen oder Bildern kommen. Im schlimmsten Fall wird der Betroffene durch eine Drogenpsychose unfähig, sein Leben selbstständig zu bewältigen und benötigt eine langfristige Betreuung.
Diagnose
Eine Drogenpsychose zu diagnostizieren, ist für die behandelnden Ärzte nicht immer leicht, denn häufig verheimlichen die Patienten ihren Drogenkonsum. Um bestimmte Substanzen nachweisen zu können, ist jedoch eine Blutuntersuchung erforderlich.
Behandlung
Damit eine Drogenpsychose wirksam behandelt werden kann, muss der Patient konsequent auf die verursachenden Substanzen verzichten. Die weitere Therapie verläuft ähnlich wie bei der Behandlung von nichtdrogeninduzierten Psychosen.
So werden dem Patienten Neuroleptika verabreicht. Um Angstzustände abzumildern, kommen zudem für kurze Zeit Benzodiazepine zum Einsatz, bei denen jedoch bedacht werden muss, dass sie eine suchterzeugende Wirkung haben.
Auch die Psychotherapie ist Bestandteil der Behandlung; eine Durchführung wird jedoch nur bei stabilen Patienten empfohlen. Bei einem nicht akuten psychotischen Zustand kann die Behandlung in einer psychiatrischen Klinik erfolgen. Hierbei wird oft gleichzeitig eine neurologische Behandlung, eine Gesprächstherapie sowie die Lösung zwischenmenschlicher Schwierigkeiten veranlasst.
Soziotherapeutische Maßnahmen
Neben der medikamentösen Therapie erfolgen zusätzlich soziotherapeutische Maßnahmen. Dazu gehören zum Beispiel die Unterbringung in einer betreuten Arbeits- oder Wohneinrichtung sowie die Wiedereingliederung des Patienten in das alltägliche Leben. Auch die Begleitung durch einen Sozialarbeiter sowie die Ergotherapie zählen dazu.
Eine Prognose lässt sich bei einer Drogenpsychose nur schwer stellen. Während manchmal schon der Verzicht auf die auslösenden Drogen zur Besserung ausreicht, bleiben in anderen Fällen die psychotischen Symptome ein Leben lang bestehen.
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