Quallenstiche - Symptome, Gefahren und Behandlung
Quallenstiche zählen zu den unangenehmen Erlebnissen, die man besonders beim Strandurlaub mitnimmt. Bei Berührung der Haut mit den Tentakeln einer Qualle kommt es zu unterschiedlichen Hautreaktionen. Je nach Quallenart kann deren Gift auch schwerwiegende Folgen für den Menschen haben. Lesen Sie hier alles Wissenswerte über die Symptome, Gefahren und Behandlungsmöglichkeiten von Quallenstichen.
Quallenstiche - Generelle Merkmale und Unterschiede
Zu einem Quallenstich kommt es, wenn die Haut mit den giftigen Tentakeln einer Qualle kommt. Es handelt sich somit nicht um einen Quallenbiss, wie häufig fälschlich bezeichnet.
Da Quallen in Meeren zuhause sind, zieht man sich einen solchen Stich in der Regel beim Baden darin, etwa während des Strandurlaubs, zu. Je nach Quallenart kommt es zu unterschiedlich stark ausgeprägten Beschwerden, die sich hauptsächlich in Form von Hautreaktionen zeigen.
Quallen werden zu den Nesseltieren gezählt; auch Seeanemonen und Polypen gehören dazu. Sie sind in allen Weltmeeren vertreten und sind teils sehr giftig.
Zu diesen gehören etwa die Portugiesische Galeere, die vor allem im Pazifik zuhause ist, jedoch auch vor Portugal und vor den Kanaren zu finden ist. Verbreitet ist sie auch in der Karibik, so etwa vor der kubanischen Küste. Würfelqualle und Seewespe findet man im westlichen Pazifik vor, vor allem vor der Nordostküste Australiens.
Im Mittelmeer lebt die Leuchtqualle, deren Stiche ebenfalls unangenehm sein können - im Hochsommer tritt sie in Schwärmen auf. Feuerqualle sowie Gelbe Haarqualle kommen hingegen in deutschen Küstenregionen in Nord- und Ostsee vor.
Nesselgift: der Stechvorgang
Quallen weisen in der äußeren Zellschicht so genannte Nesselzellen bzw. Nesselkapseln auf. In diesen befindet sich ein Nesselfaden, der ausgestoßen wird, sobald man mit diesen Zellen in Berührung kommt. Dabei wird das Nesselgift in die Haut injiziert, was als der eigentliche Quallenstich bezeichnet wird.
Diese Vorgehensweise nutzen Quallen für gewöhnlich zur Erlegung von kleineren Beutetieren. Im Nesselgift befinden sich verschiedene Proteine, die zellauflösende und nervenschädigende Wirkungen aufweisen - dadurch kommt es zu den im folgenden Punkt beschriebenen Symptomen.
Dabei können auch abgerissene Tentakel, die sich frei im Wasser bewegen, zu solchen Reaktionen führen. Und auch tote Quallen besitzen für einige Tage noch aktive Nesselzellen.
Symptome eines Quallenstichs und mögliche Gefahren
Zu den typischen Symptomen eines Quallenstichs zählen vor allen Dingen starke Schmerzen sowie entzündliche Hautreaktionen, die mit
- einer Rötung
- einer Schwellung und
- Quaddelbildung
einhergehen können. Es kommt dabei auch immer darauf an, wie empfindlich der/die Betroffene generell auf solche Verletzungen reagiert. So können zusätzlich auch noch
auftreten. Handelt es sich um eine der sehr giftigen Arten, dann kann es zu schweren Herz-Kreislauf-Reaktionen, die auch tödlich enden können, kommen. Möglich ist immer eine allergische Reaktion, die schlimmstenfalls zu einem anaphylaktischen Schock führt.
Diagnose
Die Ärzte, die in den quallentypischen Gebieten arbeiten, erkennen entsprechende Stiche in der Regel sofort. Weist der Patient Anzeichen einer allergischen Reaktion bzw. eines anaphylaktischen Schocks auf, überprüft der Mediziner die Vitalfunktionen.
Richtiges Vorgehen nach dem Stich und Behandlungsmöglichkeiten
Erleidet man einen Quallenstich, sollte man das Wasser umgehend verlassen, notfalls mit der Hilfe anderer. Zur Inaktivierung der Nesselzellen hat sich Weinessig, den man über die betroffenen Hautstellen gießt, als hilfreich erwiesen.
Auch die mechanische Entfernung der Tentakel mithilfe von Sand, den man über die Haut reibt, ist möglich. Ein zu starkes Drücken sollte vermieden werden. Hat man die Möglicheit, Schutzhandschuhe zu tragen, bewahren diese vor weiteren Stichen.
Keinesfalls sollte man zum Abspülen Süßwasser oder Alkohol verwenden - dies kann Nesselzellen, die noch aktiv sind, aktivieren. Zur Linderung der Beschwerden kann man die Hautareale mit Eis kühlen sowie mit einem Antihistaminikum einreiben. Ein Stich der Würfelqualle kann in Australien mit einem speziellen Antiserum behandelt werden.
Sind größere Hautstellen betroffen, leidet man unter starken Schmerzen oder machen sich Anzeichen eines allergischen Schocks breit, sollte man zur Sicherheit den Rettungsdienst alarmieren.
Quallenstich - Verlauf und Dauer
In der Regel klingen die Beschwerden recht zügig ab. Bestehen die Hautreizungen auch nach einigen Stunden noch, sollte ein Arzt hinzugezogen werden. Meist wird dieser eine Kortison- oder Antihistaminsalbe verschreiben. Bei großflächigen Verletzungen ist es sinnvoll, diese über mehrere Tage medizinisch überwachen zu lassen.
In seltenen Fällen können Symptome wie Sensibilitätsstörungen oder Juckreiz noch Monate nach dem Stich anhalten; in diesen Fällen erfolgt eine dauerhafte Behandlung mit Antihistaminika oder Kortison.