Rachenkrebs - Ursachen, Symptome und Behandlung

Verschiedene Faktoren führen zu einem Rachenkrebs. Wie sich der Krankheitsverlauf gestaltet, ist individuell verschieden. Rachenkrebs verursacht unterschiedliche Symptome. Die Diagnose stellt der Hausarzt oder Hals-Nasen-Ohren-Arzt.

Von Claudia Haut

Krankheitsbild

Bei Rachenkrebs (Pharynxkarzinom) handelt es sich um einen bösartigen Tumor des Rachenraums. Man zählt diese Tumore zu den Kopf-Hals-Tumoren. Der Krebs kann unterschiedliche Regionen des Rachens betreffen; in den meisten Fällen handelt es sich um die Schleimhautauskleidung.

  • Beim Nasopharynxkarzinom ist der Nasenrachen betroffen.
  • Beim Oropharynxkarzinom ist der Mundrachen betroffen.
  • Beim Hypopharynxkarzinom ist der untere Rachen betroffen.

Typisch ist, dass es schnell zu Metastasen kommt und das Einwachsen der Tumore in benachbartes Gewebe.

Ursachen

Ein hohes Risiko für Rachenkrebs ist die Kombination Alkohol und Rauchen. Wer demnach raucht und regelmäßig Alkohol trinkt, hat ein wesentlich höheres Risiko, an Rachenkrebs zu erkranken, als Nichtraucher und Menschen, die keinen Alkohol trinken.

Das Nikotin hat dabei einen höheren Einfluss auf die Tumorentstehung als der Alkohol. Laut einer Statistik sind neun von zehn Rachenkrebspatienten entweder Alkoholiker oder Raucher.

Rachenkrebs kommt in einigen Familien auch gehäuft vor, so dass die Veranlagung dazu auch vererbt wird. Menschen, die nicht auf ihre Ernährung achten, sind ebenfalls gefährdet, an Rachenkrebs zu erkranken.

Wissenschaftler vermuten auch, dass ein Zusammenhang zwischen dem Erreger des Pfeifferschen Drüsenfiebers und dem Rachenkrebs besteht und ebenso der häufige Kontakt mit bestimmten Schadstoffen sowie der so genannte gastroösophagealer Reflux, bei dem es häufig zum Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre kommt, können das Risiko einer Erkrankung erhöhen.

Verlauf

Wie eine Rachenkrebserkrankung verläuft, ist unterschiedlich. Dabei hängt es entscheidend davon ab, in welchem Stadium der Erkrankung sich der Patient befindet.

Gegen Ende seiner Diagnostik kann der Arzt nach Vorliegen aller Befunde einschätzen, in welchem Tumorstadium sich der Patient befindet. Konnten noch keine Metastasen nachgewiesen werden, bestehen deutlich bessere Heilungschancen.

Grundsätzlich können bei Rachenkrebs etliche Komplikationen auftreten. Diese stehen sowohl in direktem Zusammenhang mit der Krankheit, sind aber auch die Folge von operativen Eingriffen. Patienten haben häufig Probleme beim Schlucken und können teilweise selbst keine Nahrung mehr essen. Sie müssen demnach künstlich ernährt werden.

Wieder andere Patienten haben Probleme beim Sprechen, da sich der Tumor im Bereich des Kehlkopfes befunden hat. Auch die Atmung kann gestört sein.

Symptome

Rachenkrebs kann an unterschiedlichen Bereichen auftreten und verursacht dort verschiedenartige Symptome.

Oropharynxkarzinom

Eine Form des Rachenkrebses, das so genannte Oropharynxkarzinom äußert sich durch Schmerzen beim Schlucken und im Bereich des Halses. Die Schmerzen können sich bis zu den Ohren ziehen. Im weiteren Verlauf können die Patienten ihren Mund nicht mehr vollständig öffnen.

Nasopharynxkarzinom

Beim so genannten Nasopharynxkarzinom können die Patienten nicht mehr richtig durch die Nase atmen und häufig kommt es auch zu Nasenbluten. Die Patienten leiden unter Kopfschmerzen und Entzündungen im Bereich des Mittelohrs. Zusätzlich können auch Störungen im Bereich des Sehens oder Schmeckens auftreten.

Hypopharynxkarzinom

Die dritte Form des Rachenkrebses nennt der Mediziner Hypopharynxkarzinom. Die Patienten leiden hier ebenfalls an Hals- und Schluckbeschwerden und bemerken zusätzlich eine heisere Stimme. Die Patienten leiden bei dieser Form des Rachenkrebses auch unter starker Atemnot.

Diagnose

Teilweise kann der Arzt den Rachenkrebs mit bloßem Auge erkennen. In jedem Fall kann er geschwollene Lymphknoten am Hals ertasten, die bei allen drei Formen des Rachenkrebses auftreten. Die Schwellung bereitet dem Patienten jedoch keine Beschwerden.

Bildgebende Verfahren

Im Rahmen der Diagnostik werden verschiedene Spiegelungen am Kehlkopf und im Rachen durchgeführt. Dabei können auch Proben des Tumors entnommen und anschließend im Labor untersucht werden. Liegt ein bösartiger Tumor im Bereich des Rachens vor, so können Krebszellen in der Probe festgestellt werden.

Die geschwollenen Lymphknoten am Hals können per Ultraschall untersucht werden. Teilweise wird auch davon eine Gewebeprobe entnommen und histologisch untersucht.

Da der Rachenkrebs frühzeitig Metastasen bildet, muss der Arzt anschließend feststellen, wie weit die Erkrankung bereits fortgeschritten ist. Dazu wird eine Computertomografie oder Magnetresonanztomografie durchgeführt.

Auch eine Röntgenaufnahme wird durchgeführt, um die Lunge nach Metastasen absuchen zu können. Metastasen im Bereich der Knochen können durch eine Szintigrafie diagnostiziert werden.

Wenn alle Untersuchungsergebnisse vorliegen, kann der Arzt einschätzen, in welchem Krankheitsstadium sich der Patient befindet. Dazu ist entscheidend, wie groß der Tumor ist und ob bereits Lymphknoten befallen bzw. Metastasen vorhanden sind.

Behandlung

Die einzelnen Rachenkrebsformen werden unterschiedlich behandelt. Zur Auswahl stehen

Oropharynxkarzinom

Das so genannte Oropharynxkarzinom wird häufig operativ entfernt, da es sich an einer gut zugänglichen Stelle befindet. Kann der bösartige Tumor nicht im Rahmen einer Operation entfernt werden, erfolgt eine Strahlentherapie. Bei sehr ausgedehnten Tumoren wird eine Kombination aus Chemo- und Strahlentherapie angewendet.

Nasopharynxkarzinom

Das Nasopharynxkarzinom kann nur in seltenen Fällen entfernt werden. Meistens wird hier eine Strahlentherapie durchgeführt. Wird diese Form der Rachenkrebserkrankung erst in einem sehr späten Stadium diagnostiziert, erfolgt auch hier eine kombinierte Therapie aus Strahlen- und Chemotherapie.

Hypopharynxkarzinom

Das Hypopharynxkarzinom wird meist operativ entfernt. Da es sich jedoch in der Nähe des Kehlkopfes befindet, birgt die Operation große Risiken. Teilweise können die Patienten nach dem Eingriff nicht mehr richtig sprechen.

Ist der Tumor bereits recht groß, erfolgt anschließend eine Strahlentherapie. Teilweise wird auch auf eine Operation verzichtet und eine kombinierte Chemo-/Strahlentherapie eingesetzt.

Wenn die Rachenkrebserkrankung äußerst weit fortgeschritten ist, kann es notwendig werden, auch benachbarte Lymphknoten sowie eine Vene und den dort befindlichen Muskel zu entfernen.

Vorbeugung

Wenn man Rachenkrebs vorbeugen möchte, sollte man sich ausgewogen und gesund ernähren. Auf Rauchen sollte verzichtet werden und Alkohol nur hin und wieder und dann in Maßen genossen werden. Auch sorgfältiges Zähneputzen und der regelmäßige Besuch beim Zahnarzt kann dazu beitragen, einem Rachenkrebs vorzubeugen.

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