Ringelröteln in der Schwangerschaft
Tritt eine Ringelröteln-Infektion während der Schwangerschaft auf, kann es beim ungeborenen Kind zu Komplikationen, insbesondere zu einer Anämie kommen, in deren Folge das Ungeborene im schlimmsten Fall sterben kann. Die Gefahr einer Übertragung des Virus auf das Kind besteht allerdings nur in der ersten Hälfte der Schwangerschaft. In dieser Zeit ist es für Schwangere also besonders wichtig, sich vor eine Infektion zu schützen. Lesen Sie hier alles Wichtige zur Ringelröteln-Infektion während einer Schwangerschaft.
Was sind Ringelröteln?
Bei Ringelröteln handelt es sich um eine Kinderkrankheit, die in der Regel einen harmlosen Verlauf nimmt. Entdeckt wurde die Erkrankung, die vom Parvovirus B19 verursacht wird, im Jahr 1975. Die Krankheit zeigt sich in erster Linie im Kindesalter und weist eine Inkubationszeit von 7 bis 14 Tagen auf. Danach machen sich typische Symptome wie juckende, gerötete Wangen, Fieber sowie ein allgemeines Krankheitsgefühl bemerkbar.
Genau wie bei anderen Kinderkrankheiten können die Ringelröteln, bei denen es sich nicht um Röteln handelt, auch bei erwachsenen Menschen auftreten. Besonders bedenklich sind Krankheitsausbrüche während der Schwangerschaft. So drohen dadurch gravierende Komplikationen, die im Extremfall sogar den Tod des ungeborenen Kindes zur Folge haben können.
Übertragung der Ringelröteln
Die meisten Krankheitsfälle mit Ringelröteln sind zwischen spätem Herbst und Frühsommer zu verzeichnen. Die Ansteckung von Mensch zu Mensch erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Während der Schwangerschaft kann sich das auslösende Virus aber auch über die Plazenta (Mutterkuchen) auf das Kind verbreiten.
Nach der Ansteckung dauert es etwa zwei Wochen, bis sich das Parvovirus über den ganzen Organismus ausgebreitet hat.
Symptome der Ringelröteln
Die Symptome fallen bei schwangeren Frauen genauso aus wie bei anderen Erwachsenen, die unter Ringelröteln leiden.
Zu den typischen Merkmalen der Ringelröteln zählt das girlandenförmige Röten der Wangen, die zudem Juckreiz bereiten. Manchmal bleibt bei erwachsenen Patienten diese Rötung aber auch aus. Es kann auch zu Schwellungen der Lymphknoten oder grippeähnlichen Symptomen kommen. Bei einigen Frauen kommt es außerdem zu Gelenkschmerzen.
Die Ausprägung der Symptome ist sehr unterschiedlich. Bei manchen Erwachsenen treten auch nur geringe oder sogar überhaupt keine Beschwerden auf.
Komplikationen in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft liegt das allgemeine Risiko, dass das Parvovirus von der erkrankten Mutter auf das Kind übertragen wird, bei ungefähr einem Drittel. Als besonders hoch werden die Risiken durch Ringelröteln auf die werdende Mutter in der ersten Hälfte der Schwangerschaft eingeschätzt. So erhöht sich die Gefahr einer Fehlgeburt, wenn die Infektion in den ersten zwanzig Schwangerschaftswochen erfolgt.
Erreicht das Virus das Kind, befällt es insbesondere die blutbildenden Zellen von Knochenmark und Leber, wodurch die roten Blutkörperchen deutlich abfallen, was wiederum eine ausgeprägte Blutarmut (Anämie) verursacht. Folgende Komplikationen können dadurch beim ungeborenen Kind auftreten:
- Ödeme im Bauchraum
- Einlagerungen von Wasser im Körper
- Starker Leistungsabfall des Herzens
- Im schlimmsten Fall kann der Tod des Kindes eintreten
Diagnose der Ringelröteln in der Schwangerschaft
Bei Verdacht auf Ringelröteln in der Schwangerschaft werden in kurzen Intervallen Ultraschalluntersuchungen am Kind vorgenommen. Auf diese Weise lassen sich generalisierte Wassereinlagerungen frühzeitig ermitteln, damit eine entsprechende Therapie stattfinden kann. Im Falle einer Blutarmut müssen zudem andere Ursachen wie eine Rhesus-Unverträglichkeit ausgeschlossen werden.
Als weitere Diagnosemöglichkeit besteht die Option, einen Nachweis des Virus im Blut oder Fruchtwasser zu erbringen. Dies gelingt jedoch nicht immer.
Zur Beurteilung des Zustands des Kindes sind zudem ab der 16. Schwangerschaftswoche eine Untersuchung des Fruchtwassers sowie ab der 17. Schwangerschaftswoche eine Blutanalyse des Kindes durchführbar.
Therapie der Ringelröteln in der Schwangerschaft
Ist der Verlauf der Ringelröteln unkompliziert, gehört die Blutgabe zu den wichtigsten Therapieoptionen. Infizierte Patientinnen erhalten eine Bluttransfusion aber nur dann, wenn die Blutarmut lebensgefährliche Ausmaße annimmt.
Um das Kind zu retten, wird dann eine sofortige Bluttransfusion durchgeführt, die über die Nabelschnurvene erfolgt. Auf diese Weise lässt sich der Zustand des Kindes stabilisieren, sodass es gesund zur Welt gebracht werden kann.
Ringelröteln in der Schwangerschaft vorbeugen
Eine Impfung gegen Ringelröteln ist nicht möglich. Verfügt die Schwangere nicht über Antikörper gegen die Parvoviren in ihrem Körper, sollte sie einige Tipps befolgen, um das Ansteckungsrisiko so gering wie möglich ausfallen zu lassen.
Die Übertragung von Ringelröteln erfolgt in erster Linie durch kleine Kinder. Bei Kontakt mit diesen sollte die Schwangere so viel Vorsicht wie nur möglich walten lassen, was besonders für Frauen gilt, die als Lehrerinnen oder Kindergärtnerinnen arbeiten. Kommt die Schwangere mit Erkrankten in Kontakt, lässt sich ein Infektionsausbruch eventuell durch das Verabreichen von Immunglobulinen verhindern.
Ergibt sich ein auffälliger Ultraschallbefund, muss umgehend eine Therapie begonnen werden. Außerdem wird die Entwicklung des Kindes etwa acht bis zehn Wochen genauestens verfolgt, um eventuelle Komplikationen möglichst früh feststellen zu können.
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