Sarkoidose - Ursachen, Symptome und Behandlung
Wodurch sich eine Sarkoidose entwickelt, ist noch nicht eindeutig geklärt. In den meisten Fällen kann die Krankheit geheilt werden. Eine Sarkoidose kann sowohl akut als auch chronisch verlaufen. Die Diagnostik ist umfangreich.
Krankheitsbild
Bei der Sarkoidose (auch Morbus Boeck oder Morbus Besnier-Boeck-Schaumann) kommt es zur Bildung von kleinen Bindegewebsknoten an den Organen, sodass diese in ihrer Funktion gestört werden. In den meisten Fällen ist die Lunge betroffen. Man unterscheidet eine akute und chronische Sarkoidose.
In mehr als 95 Prozent der Fälle kann die akute Form von selbst erheilen. Die chronische Sarkoidose kann selten zu Herzproblemen führen und in etwa 5 Prozent der Erkrankungen ist der Verlauf tödlich.
Ursachen
Ärzte vermuten einige Faktoren, die die Krankheit begünstigen können. Dazu zählt zum Beispiel das Einatmen krankmachender Stoffe wie zum Beispiel
Das körpereigene Immunsystem reagiert auf diese Stoffe und verursacht Veränderungen in der Lunge, wie sie bei fast allen Sarkoidose-Patienten vorkommen.
Die Krankheit ist möglicherweise auch vererbbar und somit genetisch bedingt. Bei einigen Patienten konnte eine Veränderung auf einem Gen nachgewiesen werden.
Verlauf
Akute Sarkoidose
Bei der akuten Form der Sarkoidose fühlen sich die Patienten zwar in der Regel wesentlich schlechter als bei der chronischen Form, jedoch kann die akute Sarkoidose in fast allen Fällen geheilt werden. Dazu ist sogar nicht einmal eine ärztliche Behandlung notwendig.
Nach etwa 1 1/2 Monaten sind die meisten Patienten mit einer akuten Sarkoidose wieder gesund. Auch die Lungenveränderungen sind etwa ein Jahr nach der Erkrankung nicht mehr zu sehen.
Chronische Sarkoidose
Die chronische Sarkoidose muss ärztlich behandelt werden, um Folgeerkrankungen zu verhindern. Jedoch können auch hier die meisten Patienten mit einer entsprechenden Therapie geheilt werden. In einigen Fällen treten jedoch trotz Behandlung immer wieder weitere Krankheitsschübe auf.
Von den Patienten, die eine chronische Sarkoidose haben, sterben fünf von hundert Patienten. Oft wurde bei diesen Patienten das Herz von der Sarkoidose angegriffen.
Folgen
Welche Komplikationen bei der Krankheit auftreten, hängt davon ab, welche Organe in Mitleidenschaft gezogen wurden. Hat die Krankheit die Nieren befallen, kann es dazu führen, dass die Nieren nicht mehr arbeiten und der Patient an die Dialyse muss. Weitere Komplikationen bei anderen Organbeteiligungen können Sehveränderungen am Auge oder auch Lähmungen sein, die sich nicht mehr zurückbilden.
Symptome
Beide Verlaufsformen äußern sich durch unterschiedliche Symptome und Beschwerden. Grundsätzlich kann eine Sarkoidose verschiedene Organe des menschlichen Körpers befallen. Dabei treten jeweils unterschiedliche Symptome auf.
Akute Sarkoidose
Eine akute Sarkoidose hat einen plötzlichen Krankheitsbeginn. Der Patient fiebert hoch und fühlt sich äußerst matt. Neben der normalen Form gibt es bei der akuten Sarkoidose noch eine Sonderform, genannt Löfgren-Syndrom.
Diese Sonderform der Erkrankung zeigt sich durch
- eine Schwellung der Lymphknoten im Bereich bestimmter Nerven und Bronchien
- einer Gelenkentzündung sowie
- einer bestimmten Hautveränderung.
Chronische Sarkoidose
Die chronische Sarkoidose verursacht in einigen Fällen keinerlei Symptome. Bei den anderen Patienten entwickeln sich die Beschwerden langsam.
Die Patienten fühlen sich dann etwas unwohl und haben leichtes Fieber. Sie nehmen an Gewicht ab und verspüren Schmerzen in den Gelenken. Zusätzlich kann eine Augenentzündung auftreten und es können sich bläuliche Flecken an den Unterschenkeln bilden, die schmerzhaft sind.
Diagnose
Häufig wird eine Sarkoidose im Rahmen einer Röntgenuntersuchung der Lunge zur Diagnostik einer völlig anderen Erkrankung diagnostiziert. Dies trifft besonders auf diejenigen Patienten zu, die keinerlei Symptome bemerken.
Auf der Röntgenaufnahme sind bei Sarkoidose-Patienten kleine Knoten auf der Lunge zu sehen. Wenn die Veränderung an der Lunge diagnostiziert werden konnte, so wie dies bei fast allen Sarkoidose-Patienten der Fall ist, so wird anschließend eine Lungenfunktionsprüfung durchgeführt.
Dazu muss der Patient in der Arztpraxis in ein Gerät pusten und immer wieder tief Luft holen. Dadurch kann der Arzt die Lungenfunktion prüfen und evtl. Schädigungen durch die Erkrankung feststellen.
Teilweise benötigt der Arzt im Rahmen seiner Diagnostik auch noch eine Bronchoskopie, eine Spiegelung der Lunge. Während der Untersuchung wird mit einer speziellen Kochsalzlösung gespült. Diese Lösung kann nach Abschluss der Untersuchung im Labor auf eine bestimmte Form der weißen Blutkörperchen hin untersucht werden.
Zusätzlich können während der Bronchoskopie mit Hilfe einer dünnen Zange auch Gewebeproben entnommen und anschließend unter dem Mikroskop untersucht werden. Im Rahmen der Diagnostik wird in jedem Fall auch eine Blutuntersuchung durchgeführt.
Je nach Krankheitsstadium ist hier die Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit krankhaft erhöht. Immer ist jedoch ein spezieller Wert, der so genannte ACE erhöht.
Ist die Leber von der Sarkoidose betroffen, sind auch die Leberwerte im Blut erhöht. Ist die Milz von der Krankheit betroffen, so können teilweise auch Veränderungen am Blutbild mit einer zu geringen Anzahl von weißen und roten Blutkörperchen sowie den Blutplättchen festgestellt werden.
Auch der Urin des Patienten wird untersucht. Sind die Nieren von der Krankheit betroffen, so ist im Urin eine vermehrte Ausscheidung von Eiweiß und Kalzium auffällig.
Ein EKG wird ebenfalls durchgeführt, um eine Herzbeteiligung der Erkrankung ausschließen zu können. In jedem Fall wird auch ein Ultraschall gemacht.
Dabei kann der Arzt diverse Organbeteiligungen feststellen, wie zum Beispiel eine Lymphknotenvergrößerung, eine Vergrößerung von Milz und Leber usw. Die Lymphknoten können auch unabhängig von dieser Untersuchung ertastet werden, wenn sie geschwollen sind.
Im Rahmen der Differenzialdiagnose müssen einige Erkrankungen ausgeschlossen werden. Zu diesen zählen
- das maligne Hodgkin-Lymphom
- das Bronchialkarzinom
- Tuberkulose
- die allergische Alveolitis
- die Ornithose sowie
- Staublungenerkrankungen.
Behandlung
Akute Sarkoidose
Patienten mit einer akuten Sarkoidose, die nur leichte Beschwerden haben, werden zwar regelmäßig ärztlich überwacht, wenn die Krankheit diagnostiziert wurde, jedoch erfolgt noch keine Behandlung. In vielen Fällen heilt die Krankheit auch ohne Medikamente folgenlos ab. Patienten, die starke Beschwerden haben, erhalten fiebersenkende Medikamente oder Medikamente zur Schmerzlinderung.
Chronische Sarkoidose
Patienten, die unter der chronischen Form der Sarkoidose leiden, erhalten Kortison verabreicht. Auch Patienten mit der akuten Sarkoidose erhalten dieses Medikament, wenn lebenswichtige Organe von der Krankheit betroffen sind.
Normalerweise wird das Kortison als Tablette eingenommen; es kann jedoch auch als Salbe verordnet werden, wenn zum Beispiel die Haut von der Krankheit betroffen ist. Bei einer Lungenbeteiligung gibt es auch ein entsprechendes Kortisonspray.
Die Behandlung mit Kortison dauert etwa ein Vierteljahr an. Während der gesamten Behandlung müssen die Patienten regelmäßig ihren Arzt aufsuchen, damit dieser mögliche Organveränderungen sofort diagnostizieren kann.
Vorbeugung
Da die Ärzte die genauen Ursachen der Krankheit noch nicht erforschen konnten, gibt es keine vorbeugenden Maßnahmen, die vor einer Erkrankung schützen könnten.
Mehr zum Thema im Internet
-
Deutsche Sarkoidose-Vereinigung gemeinnütziger e.V. Die Vereinigung bietet den Mitgliedern umfangreiche Informationen und Beratungen zur Sarkoidose und anderen granulomatösen Erkrankungen. Des Weiteren wird versucht die Situation der Erkrankten nachha
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