Transitorische ischämische Attacke (TIA)
Bei der transitorischen ischämischen Attacke handelt es sich um eine Durchblutungsstörung des Gehirns. Sie gilt als Frühwarnzeichen eines Schlaganfalls.
Mikroembolie im Hirn
Die transitorische ischämische Attacke, kurz TIA, gilt als Warnsignal für einen nahenden Schlaganfall. Rund 40 Prozent der Apoplexie-Patienten erleiden zuvor einen Mini-Hirnschlag.
Bei der TIA handelt es sich um eine neurologische Störung, die durch eine Mikroembolie im Hirn ausgelöst wird. Die Attacke dauert durchschnittlich ein bis zwei Minuten, allerhöchstens 24 Stunden.
Bei jedem dritten Schlaganfall-Patienten kommt es vor dem Hirninfarkt zu einer vorübergehenden Durchblutungsstörung im Gehirn. In den meisten Fällen verschwinden die Beschwerden, die bei einer transitorischen ischämischen Attacke auftreten, nach ein paar Minuten wieder. Dies hat jedoch zur Folge, dass viele Betroffene die Symptome nicht weiter beachten, was jedoch ein Fehler ist, denn es handelt sich dabei um ein frühes Warnzeichen, dass ein ischämischer Schlaganfall droht.
Ursachen
Eine transitorische ischämische Attacke entsteht weitgehend aus denselben Gründen wie ein Schlaganfall (Apoplex). Dieser wird durch eine Minderdurchblutung (Ischämie) des Gehirns verursacht.
Dabei kommt es zu einem Verschluss eines Blutgefäßes, was eine Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff und Nährstoffen zur Folge hat. In manchen Fällen wird eine transitorische ischämische Attacke jedoch auch von anderen Erkrankungen wie zum Beispiel Migräne hervorgerufen.
Allerdings machen sich die dabei auftretenden neurologischen Ausfälle nicht auf einmal und schlagartig bemerkbar. Mitunter lässt sich trotz gründlicher Untersuchungen auch gar keine Ursache für eine TIA finden. Risiko für eine TIA haben insbesondere
- Menschen über 65 Jahren
- Raucher
- Diabetiker
- Übergewichtige und
- Bluthochdruckpatienten.
Symptome
Die Symptome einer TIA sind denen eines kompletten Schlaganfalls sehr ähnlich, allerdings verschwinden die Beschwerden in mehr als 80 Prozent der Fälle innerhalb von weniger als 60 Sekunden. Möglich sind
- plötzliche Sprachstörungen, bei denen der Patient Probleme beim Formulieren von Wörtern hat
- plötzliche Lähmungserscheinungen in einer Gesichtshälfte, den Armen oder Beinen
- herabhängende Mundwinkel
- Sehstörungen
- Drehschwindel
- Schluckstörungen
- Unsicherheiten beim Zugreifen und
- Unsicherheit beim Laufen.
Manchmal leiden die Betroffenen auch unter zeitweiligen Bewusstseinsstörungen. Doch auch wenn sich die Beschwerden gebessert haben, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden, um eine neurologische Untersuchung vornehmen zu lassen, denn erfolgt unmittelbar nach einer TIA eine medizinische Behandlung, wird das Risiko tatsächlich einen Schlaganfall zu erleiden, deutlich reduziert.
Am besten ist es, sich in einer speziellen Stroke Unit betreuen zu lassen. Ein Problem ist jedoch, dass viele TIA-Patienten nicht als medizinische Notfälle erkannt werden, weshalb eine rechtzeitige Einweisung in ein Krankenhaus unterbleibt.
Diagnose
Eine transitorische ischämische Attacke zu diagnostizieren ist schwierig, was zum Teil auch an der kurzen Dauer der Beschwerden liegt. So sind die Symptome meist schon wieder vorüber, wenn eine Untersuchung erfolgt.
Bei TIA-Verdacht liefert daher eine ausführliche Anamnese wichtige Anhaltspunkte. Leiden Patienten bereits an einer koronaren Herzerkrankung, ist das ein Faktor, der in Verbindung mit entsprechenden TIA-Symptomen den Verdacht erhärtet.
Sogar bildgebende Verfahren sind nicht imstande, eindeutige Hinweise zu geben. Als beste Untersuchungsmethode gilt eine Magnetresonanztomographie (MRT) mit Diffusionsgewichtung. Auch
- die transkranielle Dopplersonografie
- die MR-Angiografie und
- die digitale Subtraktionsangiografie
kommen zum Einsatz.
Behandlung
Da sich im akuten Stadium eine transitorische ischämische Attacke nicht von einem Schlaganfall unterscheiden lässt, orientiert man sich bei der Behandlung an den Maßnahmen, die bei einem Hirninfarkt erfolgen. Klingen die Beschwerden ab, besteht weiterhin das Risiko für einen Hirninfarkt.
Vor allem in den ersten drei Tagen nach einem Mini-Schlaganfall ist die Gefahr besonders hoch, ebenso, wenn die Symptome länger als zehn Minuten andauern und Betroffene älter als 65 Jahre sind. Bestimmte Ursachen der TIA lassen sich erfolgreich behandeln.
So verabreicht man bei Vorhofflimmern oder Arteriosklerose der Halsschlagader blutgerinnungshemmende Medikamente. Bestehen starke Verengungen bei den hirnversorgenen Blutgefäßen, kann auch ein operativer Eingriff hilfreich sein.
Eine TIA-Behandlung ist für Patienten überaus wichtig, da ein unbehandelter Mini-Hirninfarkt das Schlaganfallrisiko drastisch erhöht. Das Ziel einer Folgebehandlung ist grundsätzlich, eine weitere Mikroembolie zu verhindern. Auch ein gesunder Lebensstil mit aktiver Bewegung und ausgewogener Ernährung sowie regelmäßige Blutdruckkontrollen dämmen das Risiko ein.
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