Aufgeschlagene Knie, Ellenbogen und Co - Ursachen, Symptome und Behandlung von Schürfwunden
Schürfwunden zählen zu den häufigsten Verletzungen. Besonders Kinder sind von aufgeschlagenen Knien, Ellenbogen oder Hautabschürfungen betroffen.
Definition
Schürfwunden gehören zu den häufigsten Alltags- und Sportverletzungen. Besonders Kinder sind von diesen oberflächlichen Hautverletzungen betroffen, wenn sie auf einen harten Untergrund oder vom Fahrrad fallen. Aber auch Erwachsene ziehen sich beim Sport oder bei bestimmten Arbeitstätigkeiten häufig eine Schürfwunde zu.
Kleine und große Schürfwunden
Kleine Schürfwunden heilen in den meisten Fällen schnell wieder ab. Meist genügt schon die natürliche Wundheilung, damit keine Entzündungen oder Narben entstehen.
Bei großflächigen Schürfwunden besteht jedoch die Gefahr von Infektionen. Daher sollten diese ärztlich behandelt werden.
Generell können Schürfwunden an allen Stellen des Körpers auftreten. Meistens kommen sie aber an
vor. Zu den typischen Verletzungen bei Kindern gehören aufgeschlagene Knie sowie Abschürfungen an den Handflächen, am Schienbein oder an den Ellenbogen.
Bei Schürfwunden handelt es sich um Wunden an der oberflächlichen Hautschicht (Epidermis). Sie entstehen vor allen durch das Streifen der Haut an einer rauen Fläche wie einer Mauer oder einem unebenen Straßenuntergrund. Während dabei die oberste Hautschicht in Mitleidenschaft gezogen wird, bleiben die unteren Hautschichten wie die Unterhaut und die Lederhaut meistens von einer Verletzung verschont.
Bei einer Schürfwunde werden die Papillen mit ihren minimalen Blutgefäßen, die in der obersten Schicht der Lederhaut liegen, aufgerissen und es kommt zu einer geringfügigen Blutung.
Ursachen
Schürfwunden entstehen durch eine druckvolle Streifung der Haut. Besonders betroffene Hautpartien sind Handflächen, Knie und Ellenbogen, die durch einen Sturz in Mitleidenschaft gezogen werden. Ursache für Schürfwunden sind in der Regel Stürze von spielenden Kindern auf einen unebenen Untergrund oder von einem Fahrrad.
Auch bei sportlichen Aktionen wie beim Fußballspielen können im Eifer des Gefechts durch Tritte oder Streifungen Schürfwunden entstehen, ebenso beim
In der eigenen Wohnung können Schürfwunden durch das Anstoßen von Beinen oder Armen an eine scharfe Kante oder Ecke verursacht werden.
Verlauf
Schürfwunden zählen eher zu den harmloseren Verletzungen und heilen in den meisten Fällen nach ein paar Tagen wieder ab. Narben bleiben dabei nur in seltenen Fällen, wie bei ausgedehnten Hautabschürfungen und Verletzungen der Lederhaut, zurück.
Ein Problem bei Schürfwunden ist, dass sie oftmals verschmutzt sind, wodurch Keime in die Wunde eindringen und eine Entzündung hervorrufen können. Dadurch kommt es zum Anschwellen und Erröten der Wunde, die sich zudem warm anfühlt.
Auftretende Wundinfektionen können die Heilung der Wunde deutlich in die Länge ziehen. Eine schlimme Komplikation kann auch eine Tetanusinfektion sein, die zu einem Wundstarrkrampf mit dramatischen Folgen führt. Daher sollte eine Tetanusimpfung regelmäßig aufgefrischt werden.
Symptome
Typisch für eine Schürfwunde sind ihre unregelmäßigen Wundränder. Starke Blutungen entstehen bei Schürfwunden nur sehr selten. Allerdings sind Schürfwunden meist recht schmerzvoll, da die Nervenenden, die in der Lederhaut liegen, freigelegt werden. Außerdem kann Gewebeflüssigkeit aus einer Schürfwunde austreten.
Wenn Schmutz in die Schürfwunde gelangt, besteht die Gefahr, dass Keime in die Wunde vordringen und dadurch eine Entzündung entsteht. Dann kommt es zu einer Rotfärbung und Schwellung der Wunde.
Zu den Symptomen von Schürfwunden gehören Wundschmerzen und leichte Blutungen, was auch von der Tiefe der Wunde abhängig ist. Außerdem kommt es zur Absonderung von Gewebsflüssigkeit. Wurde die Wunde nicht rechtzeitig oder nicht sachgerecht gereinigt, bilden sich eitrige Belege.
Vor allem in den Beugegelenken kann eine Schürfwunde aufgrund der ständigen automatischen Bewegungen, die man mit ihnen macht, ziemlich unangenehm sein. Zudem nimmt die Heilungsdauer am Ellenbogen oft mehr Zeit in Anspruch als an anderen Körperstellen.
Diagnose
Eine Diagnose bei Schürfwunden ist leicht und schnell zu erstellen, da es sich nur um eine oberflächliche Verletzung der Haut handelt. Größere Schürfwunden sollten besser von einem Arzt begutachtet werden, um sicherzustellen, dass nicht auch tiefere Hautschichten verletzt wurden.
Behandlung
Schürfwunden heilen meist von alleine ab. Schon kurz nach dem Unfall setzt die natürliche Wundheilung ein. Dabei wird die Wundfläche vom Organismus mit Thromben, Fibrin und Blut gefüllt, um die Wunde vor Keimen und großem Blutverlust zu schützen.
Desinfektion und Schutz
Um zu verhindern, dass Keime in die Wunde eindringen, sollte diese gründlich gesäubert werden. Wichtig ist also vor allem die Reinigung der Wunde. Dazu sollte man die betroffene Stelle mit sauberem Wasser auswaschen, um den größten Dreck zu beseitigen. Stecken größere Schmutzpartikel in der Wunde, wird empfohlen, diese mit einer Pinzette oder einem Mulltupfer zu entfernen.
Zum Desinfizieren der Wunde kann man als Alternative zu einem Desinfektionsspray, das meist ein unangenehmes Brennen verursacht, auch auf eine antiseptische Creme zurückgreifen. Ein bewährtes Hausmittel ist zudem Kamillentee, den man zum Desinfizieren auf die Wunde gibt. Bevor man die Wunde verbindet oder mit einem Pflaster versorgt, muss sie jedoch trocken sein.
Da eine Schürfwunde am besten an der Luft heilt, sollte die Wundauflage nicht zu lange darauf verbleiben. Zur weiteren Behandlung kann man auch eine Wund- und Heilsalbe anwenden. Diese trägt man solange auf die Wunde auf, bis die Kruste völlig abfällt.
Für nässende Wunden gibt es spezielle Schürfwundenpflaster, die Hydrokolloide enthalten, sowie nicht klebende Kompressen. Nicht sinnvoll ist die Anwendung von Puder, da es gemeinsam mit der Nässe einen idealen Nährboden für Bakterien bildet.
Ärztliche Behandlung
Ist die Wunde zu groß und zu tief für ein Pflaster oder stecken beispielsweise Glassplitter oder ähnliche Partikel darin, sollte besser ein Arzt aufgesucht werden, der das ganze Ausmaß der Wunde und ihre fachgerechte Behandlung beurteilen kann. Falls nötig wird die Schürfwunde vom behandelnden Arzt mit einer Kochsalzlösung gereinigt und desinfiziert. Gelegentlich kann eine lokale Betäubung erforderlich sein. Anschließend wird die Wunde verbunden.
Gesichtswunden können jedoch an der Luft abheilen. Bei einem Verband sollte die Wunde möglichst feucht gehalten werden. Empfehlenswert sind dabei interaktive Wundauflagen. Falls erforderlich, wird auch der Tetanusschutz überprüft.
Vorbeugung
Schürfwunden kann vor allem durch umsichtiges Verhalten vorgebeugt werden. Bei bestimmten Arbeiten oder sportlichen Aktivitäten kann eine entsprechende Schutzausrüstung, wie zum Beispiel Arm- oder Knieschoner, das Entstehen von Schürfwunden vermeiden.