Schulterinstabilität - Ursachen, Symptome und Behandlung
Unter einer Schulterinstabilität versteht man einen Zustand, bei dem es leicht zu einer Ausrenkung der Schulter kommt. Die Instabilität kann bereits angeboren sein oder im Laufe des Lebens erworben werden.
Von einer Schulterinstabilität ist die Rede, wenn es wiederholt und leicht zum Ausrenken oder Auskugeln der Schulter kommt. Das bedeutet, dass der Oberarmkopf mehrfach aus der Schulterblattgelenkpfanne herausspringt. Dabei können sich auch Schmerzen zeigen.
Ursachen
Eine Instabilität der Schulter ist entweder bereits angeboren, was Mediziner als habituelle Instabilität bezeichnen, oder kommt durch Unfälle bzw. Verletzungen zustande. Wird die Schulterinstabilität vererbt, leidet der Betroffene insgesamt unter einem zu schwachen Stützgewebe seines Körpers.
Dadurch entsteht ein zu großer Spielraum für den Oberarmkopf in sämtliche Richtungen. Dies hat zur Folge, dass die Schulter selbst dann aus dem Gelenk herausspringt, wenn es nicht zu größerer Einwirkung von Gewalt kommt.
Eine unfallbedingte Schulterinstabilität wird durch Armverletzungen wie beispielsweise eine Schulterluxation hervorgerufen. Dabei liegen meist Einrisse an der Gelenkkapsel, den Gelenkbändern oder der Gelenklippe (Labrum) vor. Weiterhin kann auch eine Knochenfraktur am Oberarmkopf oder der Gelenkpfanne auftreten.
Zu einer unfallbedingten Instabilität der Schulter kommt es zumeist bei
- Sportarten, die mit Stürzen verbunden sind
- Kontaktsportarten oder
- Überkopfarbeiten.
Als typisch gelten auch Unfälle, bei denen der Betroffene bei einem Sturz seinen Arm ausstreckt.
Symptome
Bemerkbar macht sich eine Schulterinstabilität durch das Ausrenken der betroffenen Schulter. Zu der Luxation kommt es, nachdem der Patient entweder auf den ausgestreckten Arm gestürzt ist oder schwere Lasten angehoben hat. Liegt eine hochgradige Schulterinstabilität vor, können schon geringfügige Bewegungen das Ausrenken der Schulter zur Folge haben.
Darüber hinaus leidet der Betroffene unter Schmerzen am Schultergelenk. Nicht selten kann der Oberarmkopf jedoch ohne Probleme wieder an die richtige Position versetzt werden. Mitunter treten anstelle von Schmerzen auch Taubheitsgefühle auf.
Diagnose
Besteht Verdacht auf eine Schulterinstabilität, erfolgt eine gründliche orthopädische Untersuchung. Diese beinhaltet neben körperlichen Tests auch bildgebende Verfahren wie eine Röntgenuntersuchung.
Durch die Röntgenaufnahmen lassen sich knöcherne Verletzungen an der Gelenkpfanne oder dem Oberarmkopf erkennen. Nicht selten wird auch eine Magnetresonanztherapie (MRT) durchgeführt, die dazu dient, Schädigungen der Bänder oder der Gelenkkapsel festzustellen. Als weitere Untersuchungsmethoden kommen eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) oder eine Computertomographie (CT) infrage.
Behandlung
Die Behandlung einer instabilen Schulter kann entweder konservativ oder durch eine Operation erfolgen. Handelt es sich um eine angeborene Schulterinstabilität, werden physiotherapeutische Übungen und Trainings vorgenommen, die zum Aufbau der Muskeln dienen.
Eine Operation führt man dagegen nur in Ausnahmefällen durch. Damit es nicht erneut zu einer Ausrenkung der Schulter kommt, besteht die Möglichkeit, eine Bandage anzulegen.
Operationsverfahren
Ist eine Operation erforderlich, wird eine Arthroskopie (Gelenkspiegelung) vorgenommen, um das Ausmaß der Schäden zu erkennen. Im Anschluss erfolgt bei Bedarf das Straffen der Gelenkkapsel oder das Vernähen der Bänder.
Um die abgerissenen Strukturen zu fixieren, verwendet der Chirurg kleine Fadenanker. Nach einigen Monaten lösen diese sich von allein wieder vom Körper ab. Bei stark ausgeprägten Schäden an der Gelenkpfanne kann auch das Übertragen eines Knochenspans vom Beckenknochen erforderlich sein.
Die arthroskopischen Operationsverfahren bezeichnet man auch als arthroskopische Bankart-Repair. Zu deren Vorteilen gehört die Gewebeschonung sowie die kürzere Genesungszeit.
Vor allem bei älteren Patienten ist mitunter auch die Rekonstruktion der Rotatorenmanschette notwendig, da hier häufig eine Läsion der Rotatorenmanschette vorliegt. Auch diese Verletzung führt mitunter zu einer Funktionsminderung sowie zu Schmerzen.
Komplikationen treten bei einer Schulteroperation nur selten auf. Dabei handelt es sich zumeist um Nervenschädigungen, Verletzungen der Blutgefäße oder eine Gelenkentzündung.
Nach der Operation
Im Anschluss an die Operation muss der Patient den behandelten Arm 2-3 Wochen lang in einer Armschlinge ruhigstellen. Auf diese Weise wird ein Ausreißen der Nähte verhindert.
Nächster Schritt ist das Durchführen eines speziellen Bewegungstrainings für die Schulter. Die Physiotherapie nimmt rund drei Monate in Anspruch. Danach sollte ein eigenständiges Aufbautraining der Muskeln erfolgen.