Die Biological-Therapie zur Behandlung von Schuppenflechte

Im Rahmen einer Biological-Therapie kommen bestimmte Wirkstoffe zum Einsatz. Sie sind in der Lage, Entzündungsreaktionen zu unterdrücken.

Von Jens Hirseland

Funktion und Bestandteile der Biological-Therapie

Eine Biological-Therapie dient unter anderem zur Behandlung von Schuppenflechte (Psoriasis), die erhebliche Beeinträchtigungen der Lebensqualität zur Folge haben kann. Als Biologicals oder Biologics bezeichnet man spezielle Wirkstoffe, von denen gewisse Entzündungsreaktionen unterdrückt werden.

Normalerweise handelt es sich bei Biological Products um sämtliche Arzneimittel, die sich gegen Erkrankungen anwenden lassen. Weiter eingegrenzt haben die biologischen Stoffe die Eigenschaft, überschießende Immunantworten zu bekämpfen.

In der Dermatologie kommt die Biological-Therapie zur Behandlung von Psoriasis zur Anwendung. Diese Methode ist jedoch noch verhältnismäßig neu.

Biologika

Bei Biological Products oder Biologika handelt es sich um

die man auf biotechnologische Weise und durch die Verwendung von lebenden Zellen herstellt. Innerhalb dieser unterschiedlichen Biologika lässt sich eine Subgruppe zur Behandlung von Schuppenflechte abgrenzen.

Als Oberbegriff werden die Medikamente zu diesem Zweck als BRM (Biological Response Modifiers) bezeichnet. Mit ihrer Hilfe ist es möglich, die Fähigkeiten des Abwehrsystems entweder zu steigern oder wiederherzustellen, um Infektionen oder Krankheiten erfolgreich zu behandeln.

DMARDs und Biologics

Als wirkungsvoll gegen die Schuppenflechte haben sich in erster Linie die DMARDs (Disease Modifying Antirheumatic Drugs) sowie die Biologics erwiesen. Diese enthalten

  • Zytokine
  • Fusionsproteine und
  • therapeutische Antikörper,

die gegen Psoriasis sehr wirksam sind. So gehen die Biologics gezielter gegen die Krankheit vor als andere Medikamente. Außerdem setzt der positive Effekt rasch ein.

Zu den geeigneten Präparaten der Biological-Therapie gegen Psoriasis zählen unter anderem

  • Efalizumab (Raptiva)
  • Etanercept (Enbrel)
  • Infliximab (Remicade) und
  • Adalimumab (Humira).

Letzteres kommt allerdings ausschließlich gegen eine Gelenkentzündung bei Schuppenflechte zum Einsatz.

Wirkungsprinzip

Die Biologicals greifen stets an einer bestimmten Stelle an und blockieren sie. In den meisten Fällen werden sie gegen einen bestimmten Botenstoff des Immunsystems eingesetzt. Dabei handelt es sich um den Tumor-Nekrose-Faktor Alpha (TNFa).

Hergestellt werden die Biologicals mithilfe von Gentechnik. Ihre Zusammensetzung erfolgt aus Eiweißen (Proteinen). Darüber hinaus verfügen sie zumeist über einen Antikörper.

Durchführung

Die Behandlung einer Schuppenflechte findet auf der Haut statt. Im Rahmen einer Psoriasis kommt es zu juckenden und geröteten Hautabschnitten sowie einer silbrigen Abschuppung. Durchgeführt wird eine Biological-Therapie allerdings erst, wenn sich die Psoriasis nicht mehr mit anderen Methoden lindern lässt, denn die Behandlung ist ziemlich kostspielig.

Vorbereitung

Bevor die Behandlung der Schuppenflechte beginnen kann, müssen zunächst einige Voruntersuchungen durchgeführt werden. In den meisten Fällen stellt ein erfahrener Hautarzt die Psoriasis durch eine gründliche Hautuntersuchung fest. Eine Biopsie, bei der man eine Gewebeprobe entnimmt, ist hingegen eher selten notwendig.

Wichtig ist allerdings, gewisse andere Krankheiten, wie zum Beispiel Tuberkulose, auszuschließen. So stehen diese Erkrankungen einer Behandlung im Wege.

Ablauf der Biological-Therapie

Die meisten Patienten erhalten während der Behandlung ihrer Schuppenflechte eine Spritze, die der Arzt unter die Haut verabreicht. Normalerweise wiederholt man die Injektion einmal pro Woche oder auch alle zwei Wochen.

Die gesamte Behandlungsdauer nimmt gut zwölf Wochen in Anspruch. Während die ersten Injektionen vom Arzt vorgenommen werden, ist der Patient später auch alleine in der Lage, die Spritze in den heimischen vier Wänden zu setzen.

Infusion

Infliximab erhält der Patient hingegen nicht als Spritze, sondern als Infusion. Das bedeutet, dass zumeist an der Armvene ein Zugang gelegt wird, durch den das Mittel dann langsam läuft.

Nach einer ersten Infusion verabreicht man dem Patienten nach zwei Wochen eine weitere Infusion. Die nächste erfolgt dann vier Wochen später und schließlich alle acht Wochen.

Nebenwirkungen

Bei der Biological-Therapie muss der Patient mit Nebenwirkungen rechnen. So besteht das Risiko, dass die Immunsystemfunktion reduziert wird, was wiederum Infektionen nach sich zieht.

Des Weiteren sind

im Bereich des Möglichen. Auch Nachblutungen oder die Bildung von Narben können auftreten. Aus diesem Grund müssen regelmäßige Kontrolluntersuchungen vorgenommen werden.

Bei vielen Patienten führt die Biological-Therapie zum Erfolg und die Symptome der Psoriasis gehen zurück. Es gibt jedoch auch Patienten, die überhaupt nicht auf die Behandlung ansprechen. Aufgrund der Wirtschaftlichkeit wird empfohlen, die Biological-Therapie erst dann durchzuführen, wenn preiswertere Methoden keinen Erfolg haben.

  • Niels Birbaumer, Robert F. Schmidt, BITmap GmbH Biologische Psychologie (Springer-Lehrbuch), Springer Medizin Verlag, 2010, ISBN 3540959378

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