Sehnenscheidenentzündung im Fuß

Eine Sehnenscheidenentzündung kann nicht nur im Handgelenk auftreten, sondern auch im Fuß. In den meisten Fällen ist übermäßige Belastung für die Beschwerden verantwortlich.

Von Jens Hirseland
Klassifikation nach ICD-10: M65
ICD-10 ist ein weltweit verwendetes Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen. Der sogenannte ICD-Code ist zum Beispiel auf einem ärztlichen Attest zu finden.

Bei einer Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis) handelt es sich um eine Entzündung der Sehnenscheiden. Dabei kommt es zu ziehenden oder stechenden Schmerzen.

Als Sehnenscheiden bezeichnet man schlauchartige Gebilde, die die Sehnen umhüllen. Man findet sie vor allem an stark beanspruchten Körperstellen wie dem Handgelenk oder dem Sprunggelenk. Werden Sehne und Sehnenscheide stark abgenutzt, besteht die Gefahr einer Entzündung.

Am häufigsten tritt eine Sehnenscheidenentzündung am Handgelenk oder am Unterarm auf, doch auch der Fuß bzw. das Sprunggelenk sind oft betroffen. Grundsätzlich kann eine Tendovaginitis an sämtlichen Stellen, an denen sich Sehnenscheiden befinden, entstehen.

Ursachen

Zu einer Sehnenscheidenentzündung am Fuß kommt es in den meisten Fällen aufgrund von ungewohnter körperlicher Belastung, da dadurch Sehnen, Muskeln und Gelenke stark beansprucht werden. Häufig betroffen sind Menschen, die sportliche Aktivitäten ausüben, bei denen die körperliche Belastung bzw. die Belastungsdauer rasch gesteigert wird.

So leiden zum Beispiel Skilangläufer oftmals unter Sehnenscheidenentzündungen an den Fußbeugern und Fußstreckern. Auch bei Joggern sind Entzündungen der Sehnenscheiden keine Seltenheit. Zu den Ursachen für eine Tendovaginitis im Fuß gehören auch

Das Tragen unpassender Schuhe als möglicher Auslöser
Das Tragen unpassender Schuhe als möglicher Auslöser

Ein weiterer möglicher Grund sind stumpfe Verletzungen wie zum Beispiel eine Prellung. Ebenso kann eine Infektion eine Sehnenscheidenentzündung hervorrufen. Mitunter tritt eine Tendovaginitis aber auch als Begleiterscheinung von bestimmten Krankheiten wie Morbus Bechterew oder einer rheumatoiden Arthritis auf.

Symptome

Bemerkbar macht sich eine Entzündung der Sehnenscheiden meist durch stechende oder ziehende Schmerzen, die durch Bewegungen ausgelöst werden. So kommt es zu Beschwerden beim Abrollen des Fußes sowie beim Gehen.

Im weiteren Verlauf können sich die Schmerzen auch im Ruhezustand zeigen. Darüber hinaus ist die Haut an der entzündeten Stelle häufig überwärmt und gerötet. Zu den typischen Symptomen gehört auch ein Reibegefühl beim Ausführen von Bewegungen, das sich als Vibrieren wahrnehmen lässt.

Hält die Tendovaginitis über einen längeren Zeitraum an, besteht das Risiko, dass sie einen chronischen Verlauf nimmt. Mitunter bildet sich auch ein Sehnenknoten aus.

Diagnose

Um eine Sehnenscheidenentzündung am Fuß zu diagnostizieren, führt der behandelnde Arzt eine körperliche Untersuchung durch. Typische Hinweise auf eine Tendovaginitis sind Druckschmerzen beim Abtasten sowie ein leichtes Ruckeln.

In manchen Fällen können auch weitere Untersuchungen wie eine Blutuntersuchung oder das Anfertigen von Röntgenaufnahmen erforderlich sein. Wichtig ist, bei der Diagnose Gelenkerkrankungen wie Arthrose oder Rheuma auszuschließen.

Behandlung

Wer bei sich die Anzeichen einer Sehnenscheidenentzündung feststellt, sollte als Erste-Hilfe-Maßnahme den betroffenen Fuß konsequent ruhig stellen, um der Sehne die Gelegenheit zu geben, sich wieder zu erholen. Auf größere Belastungen des Fußes oder sportliche Aktivitäten muss solange verzichtet werden, bis die Schmerzen abgeklungen sind.

Um die Schmerzen und die Entzündung zu lindern, wird empfohlen, die betroffene Stelle zu kühlen. Auf diese Weise lässt sich auch einer Schwellung entgegenwirken.

Als hilfreiches Hausmittel gelten zudem Quarkwickel, für die man gebräuchlichen Speisequark verwendet. Ein solcher Wickel hat eine kühlende Wirkung und bekämpft zudem die Schwellung.

Ärztliche Behandlung

Bessern sich die Beschwerden nach ein paar Tagen nicht, ist es besser, einen Arzt zu Rate zu ziehen. Dieser kann zur Behandlung der Entzündung Medikamente wie nichtsteroidale Antirheumatika oder Kortison verabreichen.