Septische Arthritis - Bakterielle Infektion der Gelenke

Als septische Arthritis, auch eitrige Gelenkentzündung oder Arthritis purulenta, bezeichnet man eine schwere Gelenkentzündung. Sie wird durch Bakterien hervorgerufen. Je nachdem, ob nur ein Gelenk oder mehrere Gelenke betroffen sind, ist die Rede von einer Monoarthritis oder Polyarthritis. Die Diagnose erfolgt mittels Gelenkpunktion. Informieren Sie sich über die septische Arthritis.

Von Jens Hirseland

Eine septische Arthritis nennt man in der Medizin auch eitrige Gelenkentzündung oder Arthritis purulenta. Sie zählt zu den unterschiedlichen Formen von Arthritis.

Ursachen

Die septische Arthritis ist eine infektiöse Arthritis. Dabei kommt es durch Bakterien oder andere Keime zur akuten Entzündung eines Gelenks, was auch als Monoarthritis bezeichnet wird.

Es können aber auch mehrere oder sogar sämtliche Gelenke betroffen sein. In diesem Fall spricht man von einer Oligoarthritis oder Polyarthritis.

Verursacht wird eine septische Arthritis im Erwachsenenalter in den meisten Fällen von dem Bakterium Staphylococcus aureus. Dieses ist in der Hälfte aller Fälle der Auslöser der Krankheit. Ebenfalls als Verursacher infrage kommen

  • Streptokokken
  • gramnegative Stäbchen
  • Gonokokken
  • Meningokokken
  • Haemophilus influenzae
  • Pseudomonas aeruginosa
  • Klebsiella pneumoniae
  • Salmonellen
  • Escherichia coli
  • Mykobakterien und
  • Enterobakterien.

Bei Kindern kommt Haemophilus influenzae oft als Erreger vor. Generell ist das Kniegelenk am häufigsten betroffen.

Mögliche Begleiterkrankungen

Eine septische Arthritis kann jedoch auch dann eintreten, wenn der Betroffene unter anderen Erkrankungen leidet. Dazu gehören

Vor allem die Gelenke der Arme und Beine sind in der Regel von einer septischen Arthritis betroffen. Da die Bakterien unmittelbar im Gelenk selbst zu finden sind, bezeichnet man die eitrige Arthritis zum Teil auch als direkte Gelenkentzündung.

Übertragung

In das Gelenk können die Keime in den meisten Fällen durch eine tiefe Verletzung eindringen. Solche Verletzungen entstehen zumeist durch Stichverletzungen oder Unfälle.

Aber auch bei bestimmten medizinischen Behandlungen wie zum Beispiel einer Injektion mit einer Spritze oder einer Gelenkpunktion, besteht manchmal das Risiko, dass es zu einer eitrigen Arthritis kommt. Vor allem bei mangelnder Sterilität ist die Gefahr für eine solche Komplikation hoch.

In seltenen Fällen tritt eine infektiöse Arthritis nach einem operativen Eingriff ein. Davon betroffen sind vorwiegend Menschen, die unter einem Immundefekt leiden.

Eine unmittelbare Infektion kann zudem durch das Eindringen der Bakterien in die Blutbahn verursacht werden. Dabei dringen die Keime durch eine kleine Stichverletzung über die Blutbahn in das betroffene Gelenk vor.

Symptome

Kommt es zu einer septischen Arthritis, sind zumeist akute und starke Beschwerden die Folge. Als typische Symptome treten

auf. Auch Fieber und Schüttelfrost sind im Bereich des Möglichen.

Folgen

Wird die Erkrankung chronisch, drohen Spätfolgen wie Funktionsverlust des Gelenks sowie die Zerstörung von Gelenkteilen. Im schlimmsten Fall kommt es zu Bewegungseinschränkungen oder einer Gelenkversteifung. Ist eine infektiöse Arthritis stark ausgeprägt, kann es sogar zu einer lebensgefährlichen Blutvergiftung und einem Schock kommen.

Diagnose und Behandlung

Diagnostizieren lässt sich eine septische Arthritis durch eine Gelenkpunktion. Dabei entnimmt man dem Patienten etwas Flüssigkeit, die man anschließend einer mikrobiologischen Untersuchung unterzieht.

Behandelt wird eine septische Arthritis in der Regel mit Antibiotika. Für den Fall, dass die Infektion über den Blutweg erfolgt ist, saniert man den Streuherd. Dabei sucht man nach dem Ursprung der Bakterien und therapiert diesen entsprechend.

Bevor man mit einer gezielten Therapie beginnt, muss zunächst der jeweilige Erreger festgestellt werden. In den meisten Fällen nimmt eine Behandlung zwei bis vier Wochen in Anspruch. Bis sich die Werte wieder normalisieren, muss der Patient ärztlich überwacht werden.

Zur Linderung der Schmerzen werden zudem Schmerzmittel wie nicht steroidale Antirheumatika verabreicht. Darüber hinaus können ergänzend auch weitere Behandlungsmaßnahmen wie

  • eine Kältetherapie
  • behutsame Krankengymnastik und
  • Ruhigstellung des erkrankten Gelenks

erfolgen. Auch während der Antibiotikabehandlung wird das betroffene Gelenk oftmals nochmal punktiert, um den Druck wegzunehmen und mögliche Zelltrümmer zu entfernen. Besteht nach einer Woche der Antibiotika-Gabe keine Besserung, wird häufig eine Arthroskopie durchgeführt und das Gelenk erneut gereinigt.

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  • Malte Ludwig Repetitorium für die Facharztprüfung Innere Medizin: Mit Zugang zur Medizinwelt, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2017, ISBN 3437233165

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