Speiseröhrenkrebs - Ursachen, Symptome und Behandlung
Zu Beginn der Erkrankung bemerken die Patienten vom Speiseröhrenkrebs noch keine Symptome. Die Diagnose stellt meist der Internist. Wodurch genau ein Speiseröhrenkrebs verursacht wird, ist noch nicht erforscht. Die Chancen auf Heilung stehen bei einem Speiseröhrenkrebs meist schlecht.
Krankheitsbild
Bei Speiseröhrenkrebs handelt es sich um einen bösartigen Tumor, welcher vor allem an den drei Engstellen der Speiseröhre auftritt. Meistens kommt es recht schnell zu Metastasen im umgebenden Bindegewebe.
Am häufigsten tritt das Plattenepithelkarzinom (Neubildung von Schleimhaut) auf, seltener ist das Adenokarzinom (Wucherung des Drüsengewebes). Der Speiseröhrenkrebs betrifft vor allem Männer; das typische Alter liegt zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr. Die meisten Patienten versterben nach wenigen Monaten.
Ursachen
Bisher ist noch nicht bekannt, welche Ursachen zur Bildung eines bösartigen Tumors im Bereich der Speiseröhre führen. Es gibt jedoch einige Risikofaktoren, die diese Krebserkrankung begünstigen können.
Menschen, die rauchen und regelmäßig Alkohol trinken, haben ein erhöhtes Risiko, an Speiseröhrenkrebs zu erkranken. Bei neun von zehn Patienten liegen diese schlechten Lebensgewohnheiten der Erkrankung zugrunde. Auch die einzelnen Faktoren Rauchen und Alkohol erhöhen das Erkrankungsrisiko.
Menschen, die gerne heiß und scharf essen, haben ebenfalls ein höheres Risiko als andere Menschen. Auch Giftstoffe, die sich durch zu starkes Erhitzen einiger Lebensmittel entwickeln, sind mögliche Ursachen der Krebserkrankung.
Patienten mit dem so genannten Barrett-Syndrom haben ein sehr hohes Risiko, an Speiseröhrenkrebs zu erkranken. Bei dieser Erkrankung haben die Patienten eine chronische Entzündung der Speiseröhre, aus der sich im Verlauf der Krankheit ein bösartiger Tumor entwickeln kann.
Verlauf
Da der Speiseröhrenkrebs bei den meisten Patienten erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird, stehen die Heilungschancen hier schlecht. Wird der Tumor jedoch rechtzeitig diagnostiziert, kann die Krankheit durchaus geheilt werden. Laut einer Statistik versterben jedoch neun von zehn Patienten innerhalb der ersten fünf Krankheitsjahre.
Symptome
Erst in einem späteren Krankheitsstadium verursacht der Speiseröhrenkrebs Beschwerden wie Sodbrennen oder einen Druck im Brustbeinbereich. Zusätzlich fällt auf, dass die Patienten beim Essen oft würgen und selten auch erbrechen müssen. Dem Erbrochenen kann dann auch Blut beigemischt sein.
In einem sehr fortgeschrittenen Stadium haben die Patienten Probleme beim Schlucken; die Stimme hört sich heiser an und die Patienten spüren Schmerzen im Halsbereich. Wie bei vielen anderen Krebserkrankungen auch, nehmen die Patienten an Gewicht ab.
Diagnose
Wenn ein Patient derartige Symptome schildert, führt der Arzt zuerst eine allgemeine körperliche Untersuchung durch.
Bildgebende Untersuchungen
In jedem Fall benötigt der Arzt eine Spiegelung der Speiseröhre, eine so genannte Ösophagoskopie. Dazu wird dem Patienten ein dünner Schlauch durch den Mund eingeführt.
An dessen Ende befindet sich eine Kamera, durch die der Arzt die Schleimhaut, die die Speiseröhre ausgekleidet, genau begutachten kann. Hat der Patient in diesem Bereich einen bösartigen Tumor, kann der Arzt dies feststellen und auch genau diagnostizieren, an welcher Stelle sich der Tumor befindet.
Um einen gutartigen von einem bösartigen Tumor zu unterscheiden, entnimmt der Arzt mit einer feinen Zange eine Gewebeprobe des Tumors. Diese wird anschließend im Labor unter einem Mikroskop untersucht. Handelt es sich um einen bösartigen Tumor, so sind in der Probe Krebszellen zu finden.
Im Rahmen der Diagnostik eines Speiseröhrenkrebses wird auch eine spezielle Röntgenuntersuchung durchgeführt. Während die Speiseröhre geröntgt wird, muss der Patient einen Brei schlucken. Der Arzt kann durch diesen speziellen Brei feststellen, wie durchgängig die Speiseröhre noch ist, ob der Tumor bereits das Schlucken beeinträchtigt usw.
Steht die Diagnose Speiseröhrenkrebs fest, muss der Arzt herausfinden, ob der bösartige Tumor bereits Metastasen im Körper gestreut hat. Dazu erfolgen weitere Untersuchungen wie Röntgenaufnahmen, eine
usw. Die Ultraschalluntersuchung erfolgt sowohl auf normalem Wege über die Bauchdecke als auch innerlich. Dazu wird dem Patienten ein spezieller Ultraschallkopf durch den Mund in die Speiseröhre eingeführt. Diese Form des Ultraschalls wird Endosonografie genannt.
Liegen alle Untersuchungsergebnisse vor, so kann der Arzt beurteilen, in welchem Stadium der Krebserkrankung sich der Patient befindet. Dazu ist wichtig, wie groß der Tumor bereits ist und ob er in benachbarte Gewebe eingewachsen ist, ob Lymphknoten befallen sind und ob sich bereits Metastasen gebildet haben.
Behandlung
Operation
Der Patient kann nur dann geheilt werden, wenn der Krebs sich noch in einem frühen Stadium befindet und keine Metastasen gebildet hat. Soweit dies (noch) möglich ist, wird der bösartige Tumor in der Speiseröhre im Rahmen einer Operation entfernt. Dazu muss der Tumor jedoch an einer gut zugänglichen Stelle sitzen.
Es handelt sich hierbei um eine große und schwere Operation. Dem Patienten wird dazu der Teil der Speiseröhre, in dem sich der Tumor befindet, operativ entfernt.
Da der Speiseröhre somit ein Teil fehlt, wird der Magen nach oben gezogen. Je nachdem, wo genau sich der Tumor befindet, kann es auch notwendig werden, den kompletten Magen zu entfernen.
Nur wenn der Tumor weit oben an der Speiseröhre sitzt, kann das fehlende Stück Speiseröhre auch durch einen Teil des Darmes ersetzt werden. Die Ärzte entnehmen dazu einen Teil vom Darm und nähen diesen im Bereich der Speiseröhre als Speiseröhrenersatz wieder an.
Chemo- und Strahlentherapie
Nur wenn der Tumor komplett entfernt werden konnte, kann der Patient auch geheilt werden. Konnten die Ärzte nur einen Teil des Tumors entfernen, erfolgt eine Weiterbehandlung im Rahmen einer Chemo- oder Strahlentherapie. Diese beiden Therapiemöglichkeiten werden auch vor einer Operation angewendet, um den Tumor zu verkleinern, wenn er bereits sehr groß gewachsen ist.
Die Chemotherapie wird in der Regel bei Patienten angewendet, die keine Chance mehr auf Heilung haben. Sie dient in diesem Fall dazu, die Beschwerden des Patienten zu minimieren. Man spricht dann von einer palliativen Behandlung.
Auch die Strahlentherapie wird häufig als palliative Behandlung eingesetzt. Besonders wenn der Patient durch den Tumor nur noch schlecht schlucken kann, hat sich die Strahlentherapie bewährt.
Brachytherapie
Eine besondere Form der Strahlentherapie ist die Brachytherapie. Hier findet die Bestrahlung nicht von außen - wie bei der Strahlentherapie - sondern von innen statt. Aus einem dünnen Schlauch, der dem Patienten in die Speiseröhre eingeführt wird, entweichen dann spezielle Strahlen, die den Tumor schrumpfen lassen.
Einige Formen des Speiseröhrenkrebses können auch ohne operativen Eingriff behandelt werden. Die Patienten erhalten dann eine Kombination aus Chemo- und Strahlentherapie.
Ösophgoskopie
Auch im Rahmen der Ösophgoskopie kann eine Behandlung durchgeführt werden. Während der Speiseröhrenspiegelung kann der Arzt mit Hilfe eines Lasers den Tumor in der Speiseröhre zerstören.
Eine Heilung ist durch diese Behandlungsmöglichkeit nur selten möglich, da mit dem Laser nur die obersten Tumorschichten abgetragen werden können und der Tumor nach der Behandlung aus der Tiefe wieder nachwächst. Die Laserbehandlung wird teilweise daher auch als palliative Behandlung eingesetzt.
Phototherapie
Patienten, die sich in einem noch sehr frühen Krankheitsstadium befinden, können auch durch eine Phototherapie behandelt werden. Die Patienten erhalten dazu ein Medikament. Dieses Präparat bewirkt eine hohe Lichtempfindlichkeit des Tumors. Anschließend wird die Krebsgeschwulst per Laser bestrahlt.
Einsatz eines Stents
Im Rahmen der palliativen Therapie wird den Patienten häufig auch ein Stent in die Speiseröhre eingesetzt. Diese "Brücke" dient dazu, den Patienten das Schlucken von Nahrung wieder zu ermöglichen.
Rehabilitation
Nach Abschluss der akuten Behandlung erfolgt meist eine mehrwöchige Rehabilitationsbehandlung in einer speziellen Fachklinik. Noch Monate nach Abschluss der Krebsbehandlung müssen sich die Patienten zur Krebsnachsorge bei Ihrem Arzt einfinden. Der Arzt untersucht dann die operierte Speiseröhre und kann so feststellen, wenn der Tumor wieder gewachsen ist oder sich Metastasen gebildet haben.
Vorbeugung
Speiseröhrenkrebs kann man am besten dadurch vermeiden, dass man sich den Risikofaktoren der Krankheit bewusst wird. Demzufolge sollte man auf Rauchen und Trinken von Alkohol verzichten und sein Essen nicht zu heiß und zu scharf gewürzt genießen. Menschen, die regelmäßig unter Sodbrennen leiden, sollten dies unbedingt ärztlich abklären lassen.
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