Der Spreizfuß - Ursachen, Symptome und Behandlung
Unter einem Spreizfuß, auch Pes transversoplanus, versteht man eine Fußfehlstellung, bei der eine Absenkung des Quergewölbes sowie eine Verbreiterung des Vorderfußes vorliegen. Keine Fußdeformität kommt so häufig vor wie der Spreizfuß. Sie kann zu Schwielen und Schmerzen führen und erfordert in solch einem Fall eine Behandlung. Flache und bequeme Schuhe sind jedoch zunächst einmal das beste Mittel der Wahl. Lesen Sie hier alles Wissenswerte über den Spreizfuß.
Einen Spreizfuß bezeichnet man auch als Pes transversoplanus. Das Quergewölbe des Fußes ist dabei abgesenkt.
Darüber hinaus kommt es zu einem verbreiterten Vorderfuß. Dies hat eine unphysiologische Verlagerung der Hauptbelastungspunkte beim Laufen oder Stehen auf Fußteile zur Folge, die dafür nicht vorgesehen sind.
Ursachen
Der Spreizfuß ist die am häufigsten auftretende Fußfehlstellung. Besonders Frauen sind davon betroffen.
Das liegt vor allem daran, dass Spreizfüße durch das häufige Tragen von bestimmten Schuhen wie Absatzschuhen verursacht werden. So kommt es beim Benutzen von hochhackigen Pumps zu einer fünffachen Belastung des Vorderfußes.
Eine weitere Ursache ist eine, meist angeborene, Schwäche des Bindegewebes, die zu einer Verbreiterung des Vorderfußes führt. Darüber hinaus flachen in manchen Fällen mit den Jahren die Fußsohlenpolster ab, wodurch die Mittelfußköpfchen belastet werden.
Auch Übergewicht kann zum Entstehen eines Spreizfußes beitragen. Normalerweise entwickelt sich ein Spreizfuß erst im höheren Lebensalter, mitunter tritt die Fußfehlstellung aber auch bereits bei Kindern auf.
Oftmals kommt es neben dem Spreizfuß zu weiteren Fußfehlstellungen wie einem Plattfuß. Manchmal wird ein Spreizfuß auch durch entzündliche rheumatische Erkrankungen hervorgerufen.
Symptome und Diagnose
Typisch für einen Spreizfuß ist die Absenkung und Verbreiterung des Vorderfußes. Infolgedessen wird der große Zeh oftmals nach außen gedrängt.
Außerdem bewegt sich der kleine Zeh nach innen. Dies hat jedoch zur Folge, dass die Zehen, die sich in der Mitte befinden, zusammengedrückt werden, wodurch es zu den so genannten Hammerzehen kommt.
Da durch die Absenkung des Fußgewölbes der zweite und der dritte Mittelfußknochen stark belastet werden, besteht die Gefahr von Schmerzen unter Belastung. Hervorgerufen werden die Beschwerden durch Schwielen an den betroffenen Fußstellen.
Besonders bemerkbar machen sich die Schmerzen beim Stehen oder Laufen. Dagegen lassen sie nach, wenn der Fuß ruhiggestellt wird.
Da sich der Fuß verbreitert, sind durch den daraus resultierenden Platzmangel auch Beschwerden beim Tragen von Schuhen möglich. Allerdings muss es bei einem Spreizfuß nicht zwangsläufig zu Beschwerden kommen. Normalerweise verursacht die Fehlstellung nur selten größere Probleme.
Die Diagnose kann bei einem Spreizfuß rasch durch das klinische Erscheinungsbild gestellt werden. Um das Ausmaß der Fußfehlstellung zu ermitteln, werden Röntgenaufnahmen angefertigt.
Behandlung
Verursacht ein Spreizfuß keine Probleme, ist auch keine Behandlung erforderlich. Treten jedoch Beschwerden auf, besteht die Möglichkeit von konservativen oder operativen Therapiemaßnahmen.
Wichtig ist, dass die Betroffenen stets flache und bequeme Schuhe tragen, die die Füße nicht einengen. Zur Entlastung legt man Einlagen in die Schuhe ein.
Die Einlagen sollten mithilfe einer Computer gestützten Fußdruckmessung angepasst werden. Ihr Vorteil ist, dass sie aus Karbon bestehen und dadurch sehr dünn sind, sodass sie in jeglichen Schuhen getragen werden können.
Darüber hinaus lässt sich die Muskulatur des Fußes durch Fußgymnastik stärken; diese sollte von einem Physiotherapeuten begleitet werden. Besteht eine Entzündung der Füße, sollte zeitweise eine vorübergehende Ruhigstellung erfolgen.
Zur Linderung der Schmerzen tragen Schmerzmittel und feuchte Umschläge bei. Auch Wechselbäder sind häufig hilfreich. Manchmal wird auch ein spezieller Spreizfußverband angelegt.
Bei sehr starken Schmerzen eignet sich eine Injektion von spezieller Hyaluronsäure oder Wachstumsfaktoren. Auf Kortisoninjektionen in die Gelenkkapsel ist zu verzichten; es könnte augrund ihrer Schwächung zu einer Verrenkung der Kleinzehe kommen.
Operation
Wird eine Operation durchgeführt, stehen unterschiedliche Verfahren zur Auswahl. Bei der Weil-Osteotomie korrigiert man das Längenverhältnis der Mittelfußknochen; dieser wird ein wenig verkürzt, um eine Entfernung von der schmerzhaften Schwiele zu gewährleisten.
Der Knochen wird mit einer Titanschraube fixiert. Nach dem Eingriff und der Heilung der Schwielen kann der Fuß wieder belastet werden; dafür wählt man jedoch einen speziellen Schuh.
Das Ziel der Norton-Neuralgie ist es, das Nervenbündel zu entlasten; dies geschieht, indem das umliegende Bindegewebe durchtrennt wird. Die Operation erfolgt minimal-invasiv und eine Belastung des Fußes ist nach wenigen Tagen kann wieder möglich.
Damit es gar nicht erst zu einem Spreizfuß kommt, wird Kindern und Jugendlichen empfohlen, so oft wie möglich Barfuß zu laufen.
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