Steißbeinbruch - Fraktur des Steißbeins: Ursachen, Symptome und Behandlung
Spricht man von einem Steißbeinbruch, ist damit die Fraktur des Steißbeins gemeint. Zu einem Steißbeinbruch kommt es zumeist durch Stürze oder Tritte.
Bei einem Steißbeinbruch liegt eine Fraktur des Steißbeins (Os coccygis) vor. Vom Steißbein, das sich unter der Wirbelsäule befindet, wird die untere Spitze des Kreuzbeins gebildet. Zusammengesetzt wird es von vier bis fünf Steißwirbeln.
Bei den meisten Menschen sind diese Wirbel jedoch zu einem einzelnen Knochen verschmolzen. Das Steißbein dient auch als Ansatzpunkt für mehrere Beckenmuskeln und Bänder.
Ursachen, Symptome und Diagnose
Verursacht wird eine Fraktur des Steißbeins in den meisten Fällen durch Stürze auf das Gesäß. Ebenso kann ein kräftiger Fußtritt zu einem Bruch führen.
Bei Frauen kommt es mitunter auch bei der Geburt zu einer Fraktur. In seltenen Fällen kann eine Fraktur des Steißbeins auch nach längerer Belastung eintreten, wie zum Beispiel beim Radfahren - allerdings liegt dann meist bereits eine Osteoporose vor.
Zu den typischen Symptomen eines Steißbeinbruchs gehören heftige Schmerzen beim Sitzen oder Gehen, beim Stuhlgang oder Geschlechtsverkehr sowie die Bildung eines sichtbaren Hämatoms (Bluterguss) sowie die Entstehung von Schwellungen. Die starken Schmerzen im Steißbeinbereich können bis in die Hüft-, Lumbal- und Analregion ausstrahlen, was man zusammenfassend als Kokzygodynie bezeichnet.
Um eine Steißbeinfraktur zu diagnostizieren, nimmt der behandelnde Arzt zunächst eine gründliche körperliche Untersuchung vor. Anschließend erfolgt eine rektale Untersuchung, bei der eine schmerzhafte Beweglichkeit des Steißbeins ertastet wird.
Da diese im Normalfall nicht vorkommt, ist dies ein wichtiger Hinweis auf eine Fraktur. Die Prozedur ist für die Patienten allerdings meist ziemlich unangenehm.
Aus diesem Grund erhalten sie für die Dauer der Untersuchung Schmerzmittel. Vor der Erstellung der Diagnose müssen andere Verletzungen des Steißbeins wie
- eine Steißbeinluxation
- eine Steißbeinprellung oder
- eine Verletzung des Beckenrings
ausgeschlossen werden.
Behandlung
In den meisten Fällen reichen konservative Maßnahmen zur Behandlung einer Steißbeinfraktur aus. Dabei kommen unter anderem schmerzstillende Arzneimittel oder ein spezielles Ringkissen zum Einsatz. Sofern keine Verschiebung (Dislokation) besteht, heilt das Steißbein in der Regel ohne Probleme aus.
Operationen nimmt man bei einem Steißbeinbruch nur sehr selten vor. Diese können notwendig sein, wenn der Patient unter anhaltenden Schmerzen, die mit Instabilität verbunden sind, leidet. Im Falle eines chirurgischen Eingriffs wird eine Resektion durchgeführt. Dabei operiert man das vom Körper entfernt liegende Knochenfragment heraus.
Leider kommt es trotz erfolgreicher Behandlung bei vielen Patienten noch Jahre später zu schmerzhaften Beschwerden. Nur selten lässt sich eine völlige Beschwerdefreiheit erzielen.
Zur Linderung der Schmerzen wird empfohlen, sich ein Ringkissen oder Sitzstreifen verschreiben zu lassen. Auf diese Weise kann man das Steißbein entlasten. Auch eine spezielle Rückenschulung ist oft hilfreich.