Syphilis - Ursachen, Symptome und Behandlung
Bei der Syphilis handelt es sich um eine oftmals chronisch verlaufende Geschlechtskrankheit. Die Diagnose wird durch einen Facharzt gestellt. Syphilis wird durch Geschlechtsverkehr übertragen. Wird die Krankheit rechtzeitig erkannt, bestehen gute Heilungschancen.
Krankheitsbild
Unter einer Syphilis versteht man eine sexuell übertragbare Erkrankung durch Schleimhautkontakt. Die Infektion wird durch das Stäbchenbakterium Treponema pallidum verursacht; die Übertragung erfolgt ausschließlich von Mensch zu Mensch.
In den meisten Fällen infizieren sich die Betroffenen bei sexuellen Handlungen, doch auch eine Übertragung der Mutter an ihr Kind ist während der Schwangerschaft oder bei der Geburt möglich. Die Syphilis zählt zu den meldepflichtigen Erkrankungen. Synonyme sind Lues, Lues venerea, Franzosenkrankheit, harter Schanker.
Ursachen
Die Syphilis wird beim (ungeschützten) Geschlechtsverkehr durch Bakterien übertragen. Ungeborene Babys können auch während der Schwangerschaft durch ihre infizierte Mutter an der Syphilis erkranken.
Verlauf
Die Erkrankung ist besonders im Anfangsstadium hoch ansteckend. Im Gegensatz dazu sind die Betroffenen gegen Ende der Erkrankung nicht mehr ansteckend.
Wird die Syphilis bereits im Anfangsstadium erkannt und behandelt, bestehen gute Heilungschancen. Je später sie hingegen behandelt wird, desto geringer sind die Heilungschancen.
Im späteren Stadium versterben mehr als die Hälfte aller Patienten an der Erkrankung, wenn diese erst dann erkannt wird. In einigen Fällen heilt die Syphilis jedoch auch ohne jegliche Behandlung.
Wird das Antibiotikum nur über einen zu kurzen Zeitraum eingenommen, kann die Erkrankung chronisch werden, auch wenn sie bereits frühzeitig behandelt wurde. Eine ausreichende Antibiotikaeinnahme ist daher sehr wichtig. Im Endstadium der Syphilis sind die Betroffenen pflegebedürftig und auf die Hilfe anderer angewiesen.
Symptome
Syphilis ist eine meldepflichtige Geschlechtskrankheit, an der sowohl Männer als auch Frauen erkranken können. Man unterscheidet folgende Stadien:
- Stadium I: primäre Syphilis (Primärstadium, Lues I)
- Stadium II: sekundäre Syphilis (Sekundärstadium, Lues II)
- Stadium III: tertiäre oder Spätsyphilis (Tertiärstadium, Lues III)
- Stadium IV: quartäre oder Neurosyphilis (Neurolues, Lues IV)
Stadium I
Zu Beginn der Erkrankung bildet sich bei Männern am Penis, am After oder im Mund, bei Frauen an den Schamlippen, der Vagina, dem After oder dem Mund ein
- kleiner Knoten.
Der Knoten bildet sich an der Stelle, an der die Erreger beim Geschlechtsverkehr in den Körper eingedrungen sind. Der Knoten ist anfangs absolut schmerzfrei.
Sehr schnell vergrößert sich dieser Knoten und wird ein Geschwür. Zusätzlich schwellen die Lymphknoten an.
Stadium II
Im weiteren Verlauf der Erkrankung bemerkt der Betroffene Symptome eines grippalen Infektes wie
- geringen Appetit mit
- Gewichtsabnahme
- einer Halsentzündung sowie
- Kopfschmerzen.
Zusätzlich hat der Betroffene Fieber und Gliederschmerzen. Neben diesen allgemeinen Krankheitssymptomen treten an einigen Stellen des Körpers kleine Blasen oder ein Hautausschlag auf.
Man findet die kleinen Blasen besonders in den Hautfalten sowie an Stellen, an denen der Mensch besonders stark schwitzt (zum Beispiel in den Achseln). Auch auf der Schleimhaut des Mundes können sich die Bläschen bilden.
Zusätzlich kommen oftmals noch
- ein Haarausfall
- Sehstörungen und
- Schwindel
hinzu.
Stadium III
Die dritte Phase der Syphilis führt zu schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einer Zerstörung von Haut und Muskeln. Im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankung kann es schlimmstenfalls zum Herzinfarkt kommen.
Stadium IV
Im letzten Stadium, das Jahrzehnte andauern kann, tritt eine Hirnhautentzündung auf, die unbehandelt die Substanz des Gehirns zerstört und so einen Gedächtnisverlust zur Folge hat. Es treten Lähmungen an Extremitäten sowie am übrigen Körper auf. Gegen Ende der Erkrankung hat der Betroffene Probleme beim Gehen, ist inkontinent, zeigt keine Reflexe mehr und ist pflegebedürftig.
Syphilis während der Schwangerschaft
Erkrankt eine Schwangere an Syphilis bzw. besteht die Syphilis bereits zu Beginn der Schwangerschaft, kann die Erkrankung auch an das ungeborene Baby weitergegeben werden. Die Babys wiegen bei der Geburt weniger als gesunde Neugeborene und einige Organe sind vergrößert.
Des Weiteren können körperliche Schäden an der Nase oder auch eine Schwerhörigkeit bestehen. Bereits im Kleinkindalter weiten sich die Symptome wie auch bei den Erwachsenen aus. Viele Babys versterben jedoch noch während der Schwangerschaft.
Diagnose
Die Syphilis wird überwiegend vom Gynäkologen, Urologen oder vom Hausarzt diagnostiziert. Der Arzt kann seinen Diagnosenverdacht sichern, indem er dem Patienten Blut abnimmt und die Syphilis-Antikörper im Labor untersuchen lässt.
Die Flüssigkeit der Bläschen enthält ebenfalls den Erreger der Syphilis. Untersucht man diese Flüssigkeit durch einen Abstrich unter dem Mikroskop, kann die Erkrankung auch auf diese Weise diagnostiziert werden. Wird eine Syphilis in der späteren Phase vermutet, kann auch das Gehirnwasser auf Erreger untersucht werden.
Da man den Erreger mikroskopisch nur im Frühstadium nachweisen kann, zählt auch der Nachweis von Serumantikörpern zur Diagnose. Hierfür wird ein Suchtest, der so genannte Treponema-pallidum-Hämagglutinationstest (TPHA) durchgeführt. Bei positivem Ergebnis folgt der FTA-abs-Test.
Diese beiden Tests sind auch nach einer erfolgreichen Therapie der Erkrankung positiv, sodass anschließend ein Aktivitätstest durchgeführt wird, bei dem man Antikörper gegen spezielle Lipide nachweist, was beispielsweise durch den VDRL-Test (welcher nach spätestens einem Jahr nach der erfolgreichen Therapie negativ ausfällt) oder die Cardiolipin-Komplementbindungsreaktion möglich ist.
Therapie
Da die Syphilis durch Bakterien verursacht wird, verordnet der Arzt im Rahmen der Behandlung ein Antibiotikum, meistens Penicillin. Je nachdem, in welchem Stadium der Erkrankung sich der Patient befindet, muss das Penicillin über einen Zeitraum von etwa zwei bis drei Wochen eingenommen werden. Als Nebenwirkung treten oft Symptome wie bei einer Grippe auf.
Sehr wichtig ist es auch, die Sexualpartner mitzubehandeln, da sich diese möglicherweise mit der Erkrankung angesteckt haben. Die Betroffenen müssen sich vom Arzt Blut abnehmen lassen.
Aus der Blutprobe kann diagnostiziert werden, ob sich der Sexualpartner ebenfalls mit der Syphilis angesteckt hat. Wurde die Syphilis erfolgreich behandelt, muss der Betroffene regelmäßig zur Nachuntersuchung.
Anfangs findet diese monatlich, später im Abstand von mehreren Monaten statt. Dabei erfolgt eine Untersuchung des Blutes auf Syphilis-Antikörper sowie eine eingehende körperliche Untersuchung.
Vorbeugung
Die beste Vorsorge vor dieser Geschlechtserkrankung ist der geschützte Geschlechtsverkehr mit Kondomen.
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