Die Gefäßentzündung Thrombangiitis obliterans
Unter Thrombangiitis obliterans versteht man eine segmentale Entzündung von kleinen und mittelgroßen Venen und Arterien. Vor allem die unteren Extremitäten sind von dieser Erkrankung betroffen.
Thrombangiitis obliterans wird auch als
- Winiwarter-Buerger-Syndrom
- Buerger-Syndrom
- Morbus Winiwarter-Buerger oder
- Endangiitis obliterans
bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Entzündung von kleinen und mittleren Arterien und Venen der unteren Extremitäten. Dagegen werden innere Organe durch diese Erkrankung nicht in Mitleidenschaft gezogen.
Ursachen
Bei der Thrombangiitis obliterans handelt es sich um eine örtliche verschließende Entzündung. Ursache ist aber nicht wie bei anderen Gefäßerkrankungen Arterienverkalkung (Arteriosklerose), sondern eine Blutgerinnungsreaktion.
Die Entzündung beschränkt sich ausschließlich auf die Gefäße, deren Wände mit Entzündungszellen durchsetzt werden. Gleichzeitig kommt es durch einen Thrombus (Blutgerinnsel) zur Verengung der betroffenen Gefäße.
Da dieser Thrombus zahlreiche Entzündungszellen enthält, besteht die Gefahr, dass durch sein Wachstum ein Verschluss des Gefäßes eintritt. Am häufigsten betroffen von der Thrombangiitis obliterans sind in erster Linie jüngere Männer unter 40 Jahren, die stark rauchen.
Wodurch die Gefäßentzündung verursacht wird, konnte bisher nicht geklärt werden. Mediziner vermuten jedoch einen Zusammenhang zwischen Genen und bestimmten Schadstoffen wie Nikotin.
Betroffen von der Entzündung sind einzelne Abschnitte der Arterien und Venen. Durch die beeinträchtigten Gefäße dringen zudem weiße Blutzellen in die Gefäßwand vor, wodurch die Wand geschädigt wird. Dies wiederum führt zu einem Blutgerinnsel, welches das Gefäß verstopft.
Die Körperteile, die von den Gefäßen versorgt werden, erhalten infolgedessen nicht mehr genügend Sauerstoff. Besonders häufig in Mitleidenschaft gezogen werden die Gefäße an den Händen und den Füßen.
Symptome
Bei einer Thrombangiitis obliterans kommt es oftmals zu verschiedenen Symptomen wie
- Kältegefühlen
- Ruheschmerzen
- oberflächlichen Venenentzündungen
- schmerzhaften Hautgeschwüren
- Lähmungserscheinungen an den Extremitäten
- bläulichen Verfärbungen sowie
- Gewebsnekrosen an den Spitzen von Fingern und Zehen.
Diagnose
Der Verdacht auf Endangiitis obliterans lässt sich zunächst durch die entsprechenden Kriterien wie dem Alter, dem Nikotinkonsum, dem männlichen Geschlecht sowie den klinischen Symptomen stellen. Um die Gefäßverschlüsse darzustellen, kommt die Farbduplex-Sonografie zur Anwendung. Die Angiografie zeigt zudem die typsichen Umgehungskreisläufe.
Im Rahmen der Differenzialdiagnose sollten die periphere arterielle Verschlusskrankheit sowie eine arterielle Embolie ausgeschlossen werden. Auch Claudicatio intermittens, ein Wadenschmerz, der beim Gehen auftritt, kann möglich sein.
Behandlung
Um die Gefäßentzündung zu stoppen, ist ein umgehender Verzicht auf Nikotin erforderlich. Verzichtet der Patient nicht auf den Tabakkonsum, muss er mit dem weiteren Fortschreiten der Krankheit rechnen.
Da man die Ursache der Thrombangiitis obliterans nach wie vor nicht kennt, gibt es keine spezielle Therapie. Bestehen noch keine Ruheschmerzen, kann ein maßvolles Gehtraining hilfreich sein, um die Versorgung der betroffenen Areale zu verbessern. Kommt es dagegen zu Ruheschmerzen oder sogar Gewebsnekrosen, darf der Patient die betroffenen Stellen nicht mehr belasten, sondern muss sie stattdessen schonen.
- Für eine medikamentöse Behandlung setzt man Entzündungshemmer ein, die eine gewisse Eindämmung der Blutgerinnung bewirken.
- Eine mögliche operative Behandlungsmöglichkeit ist eine Nervendurchtrennung (Sympathektomie), bei der man einen Teil des sympathischen Grenzstrangs ausschaltet.
- Kommt es zu ausgedehnten Nekrosen, muss die betroffene Gliedmaße unter Umständen amputiert werden.