Tuberkulose - Ursachen, Symptome und Behandlung
Die Tuberkulose verläuft in verschiedenen Krankheitsstadien. Die Diagnostik ist umfangreich. Tuberkulose wird meist durch Tröpfcheninfektion übertragen. Wird die Diagnose frühzeitig gestellt, bestehen gute Heilungschancen.
Krankheitsbild
Eine der größten Seuchen der Geschichte war und ist immer noch die Tuberkulose. Durch die Einführung von Antibiotika und Co und verbesserten Lebensverhältnissen ging die Tuberkulose in Mitteleuropa stark zurück.
Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind im Jahr 2014 1,5 Millionen Menschen an der Erkrankung gestorben. Seit 1990 spricht man von einem Rückgang der Todesfälle von 45 %.
Bei der Tuberkulose handelt es sich um Organinfektionen mit Bakterien, die zum so genannten Tuberkulosekomplex gehören. Dazu zählen
- Mycobacterium tuberculosis
- Mycobacterium africanum
- Mycobacterium microti
- Mycobacterium canetti.
Erfolgt die Behandlung rechtzeitig, ist die Prognose gut. Allerdings muss beachtet werden, dass eine vollständige Abtötung der Bakterien nicht möglich ist, sodass diese bei bestimmten Erkrankungen, die das Immunsystem besonders schwächen, erneut aktiviert werden können.
Tuberkulose verbreitet sich sehr schnell und es besteht eine hohe Ansteckungsgefahr. Nicht nur die Lunge wie weithin angenommen, kann von Tuberkulose befallen werden, sondern auch alle anderen Organe.
Ursachen
Die Tuberkulose wird durch Bakterien verursacht und meist in Form der Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Eine Ansteckung ist jedoch nur dann möglich, wenn es sich um eine so genannte offene Tuberkulose handelt.
Eine offene Tuberkulose liegt immer dann vor, wenn der Betroffene die Tbc-Bakterien in den Ausscheidungen hat. Dies ist etwa bei jedem zehnten Betroffenen der Fall.
Verschiedene Tuberkuloseherde
Die Bakterien breiten sich hier über die Blutbahn aus und gelangen so in die Atemwege (bei einer Lungentuberkulose) und werden über Husten, Niesen oder Sprechen an die Umwelt abgegeben. Handelt es sich um eine Tuberkulose des Darmes, ist beispielsweise der Stuhl ansteckend, da sich darin die Bakterien befinden. Bei einer Nieren-Tbc werden die Bakterien über der Harn ausgeschieden.
Von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung vergeht meist ein halbes Jahr. Von einer offenen Tuberkulose spricht man immer dann, wenn der Tuberkuloseherd einen "Ausgang" nach draußen hat.
Verlauf
Bei sehr vielen Betroffenen verläuft die Tbc-Erkrankung unbemerkt, da sie ein intaktes Immunsystem besitzen. Ob es zur zweiten Phase kommt, hängt lebenslang vom Immunsystem ab.
Ist dieses immer intakt, schlummern die Bakterien lebenslang im Körper, ohne Symptome zu verursachen. Ist das Immunsystem hingegen angegriffen, kann die Tbc jederzeit ausbrechen. Faktoren wie
können zum Ausbrechen der Erkrankung beitragen.
Bei der Tuberkulose ist es von entscheidender Bedeutung, dass sie frühzeitig erkannt und lange genug behandelt wird. Wird die Behandlung zu früh beendet, kann die Erkrankung wieder ausbrechen. In schweren Fällen verläuft die Tbc auch tödlich.
Symptome
Im ersten Stadium der Tuberkulose, der so genannten Primärtuberkulose, verspüren die Betroffenen oftmals keine Beschwerden. Manchmal treten Symptome wie bei einem grippalen Infekt mit
- erhöhter Temperatur
- Appetitlosigkeit
- Husten und
- Müdigkeit
auf. Viele Patienten bemerken zudem vermehrtes Schwitzen in der Nacht. Bei Patienten mit einem intakten Immunsystem endet die Erkrankung bereits in dieser Phase. Die Tuberkulose-Bakterien lagern sich in den Organen ab und "ruhen" dort.
Im Verlauf der Erkrankung kann es im zweiten Stadium zur Blutvergiftung kommen; der Husten wird stärker und der Auswurf ist oftmals blutig. In der Regel befallen die Tuberkulose-Bakterien die Lunge.
Es können jedoch auch andere Organe wie die Nieren oder die Knochen betroffen sein. Dieses Stadium tritt nur bei einem schlechten Immunsystem des Patienten auf.
Die Bakterien "erwachen" und bewirken - je nach Form der Tuberkulose - eine hohe Ansteckungsgefahr des Patienten. Zu den verschiedenen Formen der Tuberkulose gehören:
- Hiluslymphknoten-Tuberkulose: Erreger breiten sich im Brustkorb aus, es kommt zu Sauerstoffmangel in der Lunge
- Pleuritis exsudativa: es kommt zur Rippenfellentzündung und Atembeschwerden aufgrund von Flüssigkeit in der Lunge
- Miliartuberkulose: Erreger breiten sich über das Blut aus und streuen in andere Organe
- Meningitis tuberculosa: Erreger breiten sich über das Blut bis in die Hirnhaut aus und können eine Hirnhautentzündung auslösen
Diagnose
Es dauert meist lange, bis eine Tbc (Tuberkulose) diagnostiziert wird. Vermutet der Arzt diese Erkrankung, lässt er meist Körpermaterial, wie zum Beispiel den Auswurf oder den Urin des Patienten auf die Erregerbakterien untersuchen.
Neben dieser Untersuchung kann auch der so genannte Tuberkulin-Test durchgeführt werden. Dieser ist jedoch keine sichere Maßnahme zur Diagnostik einer Tbc, da die Bakterien nur zu bestimmten Erkrankungszeiten nachgewiesen werden können und der Test bei geimpften Personen immer positiv ausfällt.
Für den Test wird dem Patienten mit einer Art Stempel eine geringe Menge des toten Erregers unter die Haut gestempelt. Die Stempelstelle wird umkreist und drei Tage beobachtet.
Rötet sich die Einstichstelle, ist das Ergebnis positiv und der Betroffene hat möglicherweise eine noch nicht ausgebrochene Tuberkulose. Neben einer körperlichen Untersuchung mit dem Abhören der Lunge fertigt der Arzt auch eine Röntgenaufnahme der Lunge oder gegebenenfalls anderer befallener Organe an. Auf dem Röntgenbild können die Tuberkuloseherde in der Regel diagnostiziert werden.
Therapie
Da die Tuberkulose durch Bakterien verursacht wird, erfolgt die Therapie mit Antibiotika. Die Behandlungsdauer ist im Durchschnitt 6 bis 9 Monate, denn erst dann kommt es zur Ausheilung.
Gegen die Tuberkulose wurden spezielle Antibiotika entwickelt. Liegt eine offene und somit höchst ansteckende Tuberkuloseform vor, erfolgt die Behandlung im Rahmen einer stationären Therapie im Krankenhaus.
Hier werden die Patienten isoliert, um keine anderen Menschen anstecken zu können. Die Isolation dauert meist etwa drei Wochen. Der Patient darf erst dann wieder Kontakt zu anderen Personen haben, wenn mehrere Untersuchungen der Ausscheidungen negativ ausgefallen sind.
Es werden gleichzeitig mehrere Medikamente eingenommen, um so mit großer Sicherheit alle Tbc-Bakterien zu zerstören. Mögliche Wirkstoffe, die der Patient dabei erhält, sind:
- Isoniazid
- Pyrazinamid
- Rifampicin und
- Streptomycin oder Ethambutol.
Auch danach sind noch regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Arzt notwendig, um einen erneuten Ausbruch der Erkrankung feststellen zu können. Dabei werden regelmäßig Röntgenaufnahmen der betroffenen Organe gefertigt sowie die Körperausscheidungen untersucht.
Da die Tbc eine meldepflichtige Erkrankung darstellt, muss der Arzt diese sofort melden, wenn er sie diagnostiziert hat. Das Gesundheitsamt überprüft so auch die Personen, mit denen der Kranke Kontakt hatte und untersucht sie, ob sie sich ebenfalls infiziert haben.
Vorbeugung
Früher wurde grundsätzlich gegen Tuberkulose geimpft, so dass ein Schutz gegen die Erkrankung bestand. Heutzutage ist man davon abgekommen, da die Schutzimpfung teils starke Nebenwirkungen hatte. Stattdessen wird auf die so genannte DOTS-Strategie gesetzt, bei der man durch eine gründliche Vorsorge eine mögliche Tuberkulose-Erkrankung frühzeitig erkennt und behandeln kann.
Bei geimpften Personen erscheint der Tuberkulin-Test, bei dem in Form eines Stempels eine geringe Menge abgetöteter Keime in den Unterarm injiziert wird, grundsätzlich positiv. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die geimpften Personen an Tuberkulose erkrankt sind, sondern dass sich der Körper bereits mit dem Krankheitserreger auseinandergesetzt hat.
Mehr zum Thema im Internet
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Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. (DAHW) Die Deutsche Lepra und Tuberkulosehilfe engagiert sich in den Ländern der Dritten Welt für lepra- und tuberkulosekranke Menschen.
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