Gutartige Tumore in der Aftergegend - Ursachen, Symptome und Behandlung

Im Afterbereich kann es häufig zu gutartigen Wucherungen kommen. In manchen Fällen ist ein operativer Eingriff erforderlich.

Von Jens Hirseland

Der Afterbereich ist oftmals von gutartigen Hautveränderungen wie

  • Wucherungen
  • Analthrombosen oder
  • Knötchen

betroffen. Dazu gehören zum Beispiel

Ursachen

Bei Feigwarzen (Condylomata acuminata) handelt es sich um Wucherungen, die hauptsächlich im Analkanal und in der Aftergegend auftreten. Gelegentlich befallen sie aber auch die Genitalregion.

Hervorgerufen werden Feigwarzen durch bestimmte Viren. Die sichtbaren Wucherungen können sowohl einzeln stehen als auch vereinigt sein.

Feigwarzen sind häufig ein Hinweis auf ein geschwächtes Immunsystem. Darüber hinaus können sie mitunter zu Krebs ausarten.

Eine Gewebewucherung am Übergang zwischen Analkanal und Mastdarm ist die hypertrophe Analpapille, die von Entzündungen oder operativen Eingriffen verursacht werden kann. Ebenfalls in der Aftergegend zu finden sind Marisken.

Dabei handelt es sich um Hautläppchen, die sich nach einem Hämorrhoidalleiden bilden. Aber auch Entzündungen oder Analfissuren kommen als Ursache infrage.

Unter perianale Thrombosen versteht man meist ungefährliche Blutgerinnsel, welche beispielsweise durch zu harten Stuhl oder auch Temperaturschwankungen auftreten können.

Symptome und Folgen

Durch die Verdickungen oder Wucherungen in der Analgegend kann es zu unterschiedlichen Beschwerden kommen, was auch von der Art und der Ausdehnung abhängt. So treten bei Feigwarzen oftmals Brennen und Juckreiz auf.

Bei einer vergrößerten Analpapille kommt es meist nicht zu Beschwerden. Allerdings sind manchmal Schmerzen beim Stuhlgang oder ein störendes Fremdkörpergefühl möglich.

Marisken sind mechanischen Reizungen ausgesetzt, wenn die Falten aus dem After hervorragen. Setzt sich Kot zwischen den Läppchen fest, können schmerzhafte Entzündungen die Folge sein.

Analthrombosen machen sich in den meisten Fällen durch Schmerzen und Juckreiz bemerkbar. Des Weiteren zeigen sich oftmals Schwellungen.

Eine gründliche Hygiene im Analbereich ist sehr wichtig zur Behandlung von Wucherungen
Eine gründliche Hygiene im Analbereich ist sehr wichtig zur Behandlung von Wucherungen

Behandlung

Behandeln lassen sich die gutartigen Wucherungen in der Aftergegend sowohl konservativ als auch operativ. So werden auf Feigwarzen verschiedene Arzneimittel aufgetragen. Allerdings führt dies in der Regel nur bei kleineren Befunden zum Erfolg.

Bei Marisken ist meist eine gründliche Hygiene ausreichend. Werden Feigwarzen größer oder wuchern beetartig zusammen, ist es ratsam, sie herausoperieren zu lassen und dabei gleichzeitig eine Histologie, eine feingewebliche Untersuchung, vorzunehmen.

Marisken operiert man meist dann, wenn sie ständig zu Entzündungen führen. Auch andere Knötchen sollten operativ behandelt und feingeweblich untersucht werden, damit es nicht zu einer Entartung kommt.

Durchführung der Operation

Bei einer Operation von gutartigen Tumoren im Analbereich verabreicht man dem Patienten normalerweise eine lokale Betäubung. Gelegentlich kann auch eine Vollnarkose erforderlich sein. Handelt es sich um gutartige Befunde, soll das benachbarte Gewebe so weit wie möglich geschont werden.

Um Feigwarzen, vergrößerte Analpapillen, Marisken oder andere gutartige Tumore zu entfernen, benutzt der Operateur entweder

  • ein Skalpell
  • einen Laser oder
  • elektrische Schneidetechnik.

Sind Feigwarzen sehr ausgedehnt, ist es möglich, dass mehrmals operiert werden muss. Im Fall von perianalen Thrombosen erfolgt da Aufschneiden, damit man den Blutpfropf herausholen kann.

Mitunter ist es auch notwendig, das gesamte Blutgefäß zu entfernen. Damit das Wundsekret ablaufen kann, wird in der Egel eine offene Wundbehandlung durchgeführt.