Unfälle - Ursachen, Folgen, Behandlung möglicher Verletzungen und Vorbeugung

Unfälle sind plötzlich auftretende, unvermutete Ereignisse die zu Verletzungen oder gesundheitlichen Schäden führen. Für die Betroffenen sind Unfälle stets unfreiwillig und unvorhersehbar.

Von Jens Hirseland

Definition

Unfälle passieren jeden Tag, an jedem Ort und zu jeder Zeit. Ihre Auswirkungen haben meist negative Folgen für die Gesundheit des Betroffenen. Häufig entstehen durch Unfallereignisse Verletzungen oder gesundheitliche Schäden, von der die unterschiedlichsten Regionen des Körpers betroffen sein können. In besonders schweren Fällen führen Unfälle sogar zum Tod des Betroffenen.

Ausgelöst werden Unfälle häufig durch:

Geschehen können Unfälle bei jeder Gelegenheit. Besonders häufig kommen sie im Haushalt, im Straßenverkehr, bei der Arbeit oder beim Sport vor. Für die Betroffenen ist es oftmals von größter Wichtigkeit, dass nach einem Unfall Erste Hilfe geleistet wird, denn unter Umständen kann die Genesung oder gar das Leben des Betroffenen davon abhängen.

Unfallarten

Da Unfälle die verschiedensten Formen und Ursachen haben können, werden sie in verschiedene Unfallarten unterteilt.

So bezeichnet man einen Unfall, der in den eigenen vier Wänden geschieht, als Haushaltsunfall. Ein Unfall, den ein Versicherter während der Ausübung seines Arbeits-, Ausbildungs-, oder Dienstverhältnisses erleidet, wird hingegen als Arbeitsunfall bezeichnet. Zu einem Arbeitsunfall gehören sowohl innerbetriebliche Unfälle als auch außerbetriebliche Unfälle sowie Unfälle auf dem Weg zur Arbeit.

Unfälle, die sich im Straßenverkehr ereignen, sind Verkehrsunfälle. Verletzungen, die beim Ausüben einer sportlichen Tätigkeit passieren, gelten als Sportunfälle. Unfälle im Wasser, beim Baden oder Schwimmen sind Badeunfälle.

Weitere Unfallarten sind beispielsweise:

  • Flugunfälle
  • Bahnunfälle
  • Bergunfälle im Alpinismus
  • Jagdunfälle
  • Grubenunglücke
  • Wildunfälle
  • Reitunfälle
  • Schulwegunfälle

Unfall oder Verletzung?

Nicht immer ist die Abgrenzung zwischen Unfällen und Verletzungen eindeutig. So können auch Verrenkungen an Armen, Beinen oder der Wirbelsäule sowie Zerrungen oder Risse von Muskeln, Bändern, Kapseln oder Sehnen, die durch überhöhte Kraftanstrengung ausgelöst werden, als Unfälle gelten.

Im Gegensatz zu einer Krankheit besteht die schädigende Einwirkung auf den Körper nur zeitlich begrenzt. Von einem Unfall wird auch dann gesprochen, wenn kein Mensch oder Tier, sondern einen Gegenstand, wie zum Beispiel ein Auto, zu Schaden kommt. Allerdings können solcherlei Gegenstände keinen Unfall erleiden, sondern werden dabei lediglich beschädigt.

Spezialgebiet der Unfallchirurgie

Die meisten Unfälle müssen ärztlich behandelt werden. In der Medizin haben sich die Unfallchirurgie und die Unfallkrankenhäuser auf die Diagnose und Behandlung von Unfällen spezialisiert.

Ursachen

Jeder Unfall hat eine Unfallursache. In der Regel werden Unfälle durch technisches oder menschliches Versagen sowie durch Fremdeinwirkung ausgelöst. Ausgelöst wird ein Unfall meist durch:

Besonders häufig geschehen Unfälle im Straßenverkehr durch den Zusammenprall zweier Fahrzeuge oder das Anfahren eines Fußgängers oder Radfahrers. Im Haushalt kann ein Sturz von der Leiter, ein Ausrutschen im Badezimmer oder ein elektrischer Schlag Ursache für einen Unfall sein.

Sportverletzungen entstehen häufig auch durch Überschätzung der eigenen körperlichen Kräfte oder durch bodenlosen Leichtsinn.

Verlauf

Der Verlauf eines Unfalls hängt von den daraus resultierenden Verletzungen ab. So können durch Unfälle unterschiedliche Verletzungen entstehen, wie:

Bei einem Autounfall besteht die Gefahr eines Schleuder- oder Schädel-Hirn-Traumas.

Während leichte Unfälle meist nur mit Blessuren enden, können schwere Unfälle längere Krankenhausaufenthalte und eine langwierige Rehabilitation nach sich ziehen. Besonders schlimme Unfälle können auch tödlich enden.

Behandlung

Ob nach einem Unfall eine ärztliche Behandlung notwendig ist, hängt von der Schwere des Unfalls und den dabei erlittenen Verletzungen ab. Während leichte Verletzungen wie Schürfwunden oder Prellungen selbst behandelt werden können, erfordern schwere Verletzungen oder starke Schmerzen immer die Anwesenheit eines Arztes.

Erste-Hilfe-Maßnahmen

Oftmals sind auch Erste Hilfe-Maßnahmen erforderlich, um dem Betroffenen bis zur Ankunft eines Notarztes beizustehen. Für den Fall, dass man keine medizinischen Kenntnisse besitzt, kann man den Betroffenen beruhigen und Hilfe herbeiholen.

Blutige Wunden lassen sich mit einem Verbandskasten notdürftig behandeln, indem man die Wunden abdeckt und verbindet.

Falls man den Betroffenen selbst in eine Klinik bringt, sollte man wenn möglich ein Unfallkrankenhaus aufsuchen, da man dort besonders auf Unfälle spezialisiert ist. Je nach Schwere der Verletzungen können auch operative Eingriffe oder Wiederbelebungsmaßnahmen notwendig sein.

Vorbeugung

Nicht immer lassen sich Unfälle verhindern. Aber durch Umsicht, Anlegen von Schutzkleidung und Beachten von Sicherheitsvorschriften kann einem Unfall oftmals vorgebeugt werden.

Haus und Garten unfallsicher machen

Ausgerechnet dort, wo man sich am sichersten fühlt, im eigenen Haus und Garten, geschehen die meisten Unfälle, mitunter sogar mit tödlichem Ausgang. Umso wichtiger ist es, für mehr Sicherheit zu sorgen.

Gefahren im Haus minimieren

Besonders häufig passieren Unfälle zu Hause durch Stürze. Daher ist es ratsam, mögliche Stolperfallen bereits im Voraus zu entfernen.

  • So kann man zum Beispiel Türschwellen, bei denen Stolpergefahr besteht, beseitigen oder an den Schwellen kleine Rampen anbringen.
  • Lockere Teppiche sichert man am besten durch rutschfeste Unterlagen oder doppelseitige Klebebänder.
  • Auch glatte Treppenstufen lassen sich mit Teppichmatten oder Gummistreifen versehen.

Darüber hinaus ist es wichtig, dass man gleich nach Betreten des Hauses für Licht sorgen kann, darum sollte direkt neben jeder Zimmertür ein Lichtschalter zu finden sein. Das Gleiche gilt für Treppen, bei denen sich sowohl am oberen als auch am unteren Ende ein Lichtschalter befinden muss.

Zu Stürzen in den eigenen vier Wänden kommt es auch häufig beim Saubermachen. Als Sicherheitsmaßnahme beim Fensterputzen, ist es besser, am Boden zu bleiben oder nur einen niedrigen Hocker zu verwenden. Keinesfalls sollte man auf die Fensterbänke steigen und dort akrobatische Kunststücke durchführen.

Falls sich Wasser, Öl oder Fett auf dem Boden ansammelt, muss es rasch aufgewischt werden.

Gefahren im Garten

Doch auch außerhalb des Hauses ist die Sturzgefahr groß. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, die Zugangswege gut zu beleuchten sowie Schnee und Glatteis rasch zu beseitigen. Wer im Garten arbeitet, ist gut beraten, wenn er dabei rutschfestes Schuhwerk trägt.

Eine gefährliche Unfallquelle im Garten können motorisierte Gartengeräte sein. Daher ist beim Umgang mit Motorsäge oder Rasenmäher besondere Vorsicht geboten.

Weitere Tipps:

  • Benötigt man Verlängerungskabel, sollten diese auch für den Gebrauch im Freien geeignet sein.
  • Außerdem ist es wichtig, sich beim Arbeiten mit passenden Schuhen, Handschuhen und eventuell einer Brille zu schützen.
  • Während des Arbeitens muss stets genügend Sicherheitsabstand zu anderen Personen eingehalten werden.
  • Wichtig für die Sicherheit ist zudem, die Gartengeräte regelmäßig zu pflegen und auf mögliche Mängel zu überprüfen. Vor allem zu Beginn des Frühjahrs sollten die Geräte vor der Verwendung kontrolliert werden. Ist ein Gerät defekt, darf es nur ein Fachmann reparieren.

Auch die perfekte Vorbereitung auf einen möglichen Unfall ist wichtig, um im Notfall richtig reagieren zu können; so können mitunter schlimme Folgen vermieden werden...

Richtig reagieren - Was Sie bei einem Notfall in der Familie tun sollten

Präventive Maßnahmen vor dem Eintreten eines Unfalls können ebenso lebensrettend sein wie die Direkthilfe am Unfallort. Lernen Sie die möglichen Maßnahmen kennen und befähigen Sie sich selbst und Ihre Familienmitglieder auch im Notfallmoment handeln zu können.

Überblick statt Panik vor dem Notfall

Oft stellt man sich einen Notfall vor und spielt die ganze Situation durch, um im Ernstfall vorbereitet zu sein und richtig handeln zu können. Diese Form der theoretischen Beschäftigung ist ein erster Schritt, sich in einer Situation handlungsfähig zu machen, die im tatsächlichen Fall schwer zu überschauen ist.

Es wird nicht klar sein, wer betroffen sein wird:

  • Sie selbst
  • Ihr Partner
  • Ihr Kind
  • ein Arbeitskollege
  • ein Fremder.

In jedem Fall wird es wichtig sein, dass Sie in einem Notfall handeln können und sich nicht von Ihren Emotionen überfluten lassen. Wenn Sie fühlen, dass Ihnen bereits der Gedanke an einen Notfall, in den Sie oder ein Ihnen nahstehender Mensch involviert ist, lähmende Angst macht, dann sollten Sie sich erst recht präventiv mit dem Thema auseinandersetzen. Auf diese Weise machen Sie sich mit der möglichen Situation vertraut und können mit der Zeit die Angst abbauen.

Je mehr mögliche Handlungsabläufe Ihnen bekannt werden, und umso mehr Zeit Sie sich nehmen und an die Möglichkeit eines Notfalls denken, ohne dabei zu verzweifeln und in Atemnot zu geraten, desto besser werden Sie mit der Zeit mit dem Thema umzugehen lernen und sich auf diese Art selbst befähigen, handlungsfähig zu sein und zu bleiben.

Handlungsabläufe vorher durchsprechen

In erster Linie ist es hilfreich, wenn Sie sich mit Ihren nahestehenden Menschen über eine mögliche Notfallsituation unterhalten. Wenn Sie einen Partner und Kinder haben, dann setzen Sie sich gemeinsam an den Tisch und beginnen Sie mit dem Thema.

Reden Sie ruhig über ein nicht zu dramatisches Beispiel und besprechen Sie die notwendigen Abläufe, falls ein Familienmitglied oder Sie selbst einen Unfall haben. Lassen Sie dabei jedes Familienmitglied zu Worte kommen und vergessen Sie auch nicht,

mit einzubeziehen.

Sinnvoll ist es, wenn Sie aus dem Gespräch eine Zusammenfassung formulieren und diese an einen für alle bekannten Ort hinterlegen, so dass im Fall eines Notfalls die Zusammenfassung als Leitfaden herangezogen werden kann und die Stabilität und Handlungsmöglichkeit bieten kann.

Wichtige Adressen und Telefonnummern bereithalten

Falls es in Ihrer Familie wesentliche Krankheitsbilder gibt, ist es notwendig, dass es für jedes Ihrer Familienmitglieder eine Aufstellung gibt, in der

vermerkt sind. Diese Informationen sollten ebenfalls für alle Familienmitglieder zugänglich aufbewahrt werden. Eine um Adresse und Rückrufnummer erweiterte Aufstellung sollte im besten Fall von jedem Familienmitglied in der

enthalten sein. Auf diese Weise können in der Notfallsituation umgehend die wichtigsten Handlungen eingeleitet und die Kontaktperson angerufen werden. Berücksichtigen Sie bei der Angabe der Rückrufnummer auch, dass Sie eine Handynummer angeben, unter der Sie zu den häufigsten Tages- und Nachtzeiten erreichbar sind.

Für einen möglichen Unfall im Haushalt ist es sinnvoll, eine Liste mit Adressen und Telefonnummern von Ärzten aus der Umgebung sowie vertrauenswürdigen Nachbarn an einem gut zugänglichen Ort zu verwahren. Einen guten Ort stellt hier der Kühlschrank dar.

Recherchieren Sie regelmäßig nach Adressen für

so denn Sie diese Themen nicht im nahen Bekanntschafts-, Familien- oder Freundeskreis abdecken können.