Unterarmbruch - Fraktur von Elle oder Speiche
Bei einem Unterarmbruch handelt es sich um eine Fraktur von Elle oder Speiche. Verursacht wird er durch große mechanische Belastungen.
Von einem Unterarmbruch spricht man, wenn es zu einer Fraktur der Unterarmknochen Elle (Ulna) oder Speiche (Radius) kommt. Ein Bruch der Speiche in der Nähe des Handgelenks, den man als distale Radiusfraktur bezeichnet, ist sogar der am häufigsten vorkommende Knochenbruch beim Menschen.
Ursachen
Wie bei den meisten anderen Frakturen auch, wird ein Bruch der Unterarmknochen durch Einwirkung von Gewalt verursacht. Zu den häufigsten Gründen für eine Fraktur gehören
- Stürze auf die Hand
- Sportunfälle
- Verkehrsunfälle
- Arbeitsunfälle oder
- Unfälle im Haushalt.
Mitunter können aber auch Krankheiten wie Osteoporose (Knochenschwund) oder Knochenkrebs den Knochen so stark schädigen, dass schon leichte Gewalteinwirkungen zum Bruch des Unterarms führen. Bei einem Unterarmbruch sind auch Fehlstellungen im Bereich des Möglichen.
Wird ein gelenkbildender Knochenteil in Mitleidenschaft gezogen, handelt es sich um eine Gelenkfraktur. Bei Kindern kommt es auch häufig zu einem so genannten Grünholzbruch. Darunter versteht man einen unvollständigen Biegungsbruch.
Das heißt, dass nur das Knochengewebe von dem Bruch betroffen ist. Die elastische Knochenhaut, die den Knochen umgibt, bleibt dagegen erhalten.
Symptome
Zu den typischen Symptomen eines Unterarmbruchs gehören vor allem starke Schmerzen sowie eine Schwellung. Manchmal besteht am verletzten Arm auch eine Fehlstellung.
Die meisten Betroffenen sind nicht mehr in der Lage, ihren Arm zu benutzen. Gelegentlich kommt es zur Bildung eines Hämatoms (Bluterguss) sowie zu knirschenden Geräuschen, die von den Bruchfragmenten verursacht werden.
Diagnose und Behandlung
Zur Erstversorgung eines Unterarmbruchs wird empfohlen, den Arm mithilfe einer Schiene ruhig zu stellen. Durch das Auflegen von Eis lassen sich die Schmerzen und die Schwellung reduzieren.
Diagnostiziert werden kann eine Unterarmfraktur ziemlich rasch durch die Anfertigung von Röntgenaufnahmen. Nur wenn Unklarheiten darüber herrschen, wie sehr die benachbarten Weichteile durch den Bruch beeinträchtigt wurden, können weitere Untersuchungen wie eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) erforderlich sein.
Welche Maßnahmen zur Behandlung einer Unterarmfraktur ergriffen werden, ist davon abhängig, an welcher Stelle der Knochen gebrochen ist und ob weitere Körperstrukturen betroffen sind.
Im Falle eines Schaftbruchs erfolgt stets ein operativer Eingriff. Dabei richtet man die Knochen über zwei Hautschnitte ein. Danach fixiert man sie mithilfe von Schrauben und Platten. Auf eine weitere Gipsbehandlung kann dann verzichtet werden.
Handelt es sich dagegen um handwärts gelegene Frakturen, genügt es meist, sie einzurichten und mit einem Verband aus Gips ruhig zu stellen. Manchmal fixiert man sie auch mit einem Bohrdraht.
Mögliche Komplikationen
Während die Heilung eines Unterarmbruchs im körperfernen Bereich rund 4-6 Wochen in Anspruch nimmt, muss bei Schaftbrüchen mit einer längeren Heilungsdauer gerechnet werden. Mithilfe von Röntgenuntersuchungen lässt sich der Heilungsprozess genau verfolgen.
Eine mögliche Komplikation ist, dass es durch den Druck des Verbands zu Nerven- oder Gefäßschäden kommen kann. Manchmal heilen die Knochen auch in einer falschen Position zueinander ein. Ebenso sind allergische Reaktionen im Bereich des Möglichen.
Nach einer Operation besteht zudem das Risiko von
- Wundheilungsstörungen
- überschießender Narbenbildung oder
- Infektionen.
Wurden der Gips oder die Implantate entfernt, muss sich der Patient einer Physiotherapie unterziehen. Diese dient dazu, die Mobilität der Gelenke wiederherzustellen und die Muskulatur des Unterarms zu trainieren.