Zyste am Eierstock
Von einer Eierstockzyste spricht man, wenn sich eine Geschwulst, die von einer Kapsel umgeben ist, am Eierstock bildet. Eierstöcke gelten als besonders empfindlich für Zysten.
In der Medizin bezeichnet man eine Eierstockzyste als Ovarialzyste. Dabei handelt es sich um eine sackartige Geschwulst am Eierstock. Diese wird von einer Kapsel umhüllt und ist mit Flüssigkeit gefüllt.
Ovarialzysten können die Größe einer Erbse, aber auch einer Apfelsine erreichen. In den meisten Fällen sind sie jedoch gutartig.
Ursachen
Die Bildung einer Eierstockzyste wird zumeist durch Hormonstörungen hervorgerufen. Normalerweise kommt es bei der Ovulation (Eisprung) zum Platzen des Follikels (Eibläschen). Zusammen mit der dabei austretenden Flüssigkeit wird auch die Eizelle herausgeschwemmt, die in den Eileiter gelangt.
Bleibt jedoch aufgrund einer Hormonstörung das Einreißen der Follikelmembran aus, kann kein Eisprung stattfinden. Da sich weitere Flüssigkeit ansammelt, entsteht schließlich eine Ovarialzyste.
Seltener von einer Eierstockzyste betroffen sind Frauen, die die Antibabypille einnehmen. Da die Pille den Eisprung unterbindet, werden die Eierstöcke gewissermaßen ruhiggestellt.
Symptome und Folgen
Nicht immer treten durch eine Eierstockzyste Beschwerden auf, sodass man sie häufig nur durch Zufall bei einer Ultraschalluntersuchung entdeckt. Erreicht die Zyste jedoch eine bestimmte Größe, kann dies zu Druck auf die benachbarten Organe führen, was sich wiederum durch ziehende oder dumpfe Unterleibsschmerzen bemerkbar macht.
Weitere mögliche Symptome sind
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- häufiges Wasserlassen
- Rückenbeschwerden oder
- Probleme beim Entleeren des Darms.
Im Falle von Komplikationen besteht die Gefahr von starken, kolikartigen Schmerzen.
Ruptur einer Zyste
Wenn die Zyste platzt, kann es zu einem leichten Ziehen im Unterleib kommen. In seltenen Fällen zerreißen Blutgefäße, was zu Blutungen im Bauchraum führen kann. Dann klagen die Frauen unter Schmerzen, bei hohem Blutverlust auch unter Schwäche und Schwindel. Schlimmstenfalls erleiden die Patientinnen einen Schock.
Stilverdrehung
Von einer Stilverdrehung ist die Rede, wenn sich der Stil, auf dem die Zysten sich befinden und welcher sie mit anderem Gewebe verbindet, verdreht; dies passiert zum Beispiel bei schnellen Bewegungen. Durch die unterbrochene Durchblutung stirbt das Gewebe ab und es folgt eine Entzündungsreaktion.
Diese Entzündung kann sich auf andere Organe ausbreiten. Typische Symptome sind mitunter Fieber, ein allgemeines Krankheitsgefühl sowie ein harter Bauch. Auch starke Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen sind möglich.
Starke Schmerzen, die plötzlich einsetzen, gelten immer als Warnsignal und sollten umgehend ärztlich abgeklärt werden.
Diagnose
Während sich größere Eierstockzysten bereits durch eine vaginale Tastuntersuchung feststellen lassen, muss für das Erkennen von kleineren Zysten auf bildgebende Untersuchungsverfahren zurückgegriffen werden. Dazu gehören
- eine Sonographie (Ultraschalluntersuchung)
- eine Magnetresonanztomographie (MRT)
- eine Computertomographie (CT) oder
- eine Laparoskopie (Bauchspiegelung).
Dabei ist es besonders wichtig, zwischen einer gutartigen und einer bösartigen Ovarialzyste zu unterscheiden. Die Gefahr von bösartigen Neubildungen steigt mit zunehmendem Lebensalter.
Behandlung
Welche Therapie bei einer Eierstockzyste zur Anwendung kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie
- Beschaffenheit und Größe der Zyste
- ihrer Ursache
- dem Alter der Patientin und
- der Art des Befundes.
Bei Frauen im jüngeren Alter wird in der Regel erst einmal abgewartet. So beschränkt sich der Frauenarzt auf Ultraschalluntersuchungen, um zu kontrollieren, ob sich die Zyste verändert.
Bei vielen Frauen kommt es nämlich nach ein oder zwei Monatsblutungen zu einer Rückbildung der Zyste. Manchmal kann sie auch platzen.
Bildet sich die Zyste nicht von selbst wieder zurück, besteht die Möglichkeit, Hormone wie Gestagene oder hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille zu verabreichen. Für den Fall, dass Beschwerden oder Komplikationen auftreten, muss eine Bauchspiegelung erfolgen.
Erhärtet sich der Verdacht auf einen bösartigen Tumor, wird ein operativer Eingriff durchgeführt. Eine Operation muss auch dann erfolgen, wenn es durch eine geplatzte Eierstockzyste zu Blutungen kommt.
Weitere Vaginalzysten
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