Zyste in der Scheide

Kommt es zur Bildung einer Zyste in der Scheide, spricht man von einer Vaginalzyste. Diese entsteht in der Vaginalwand.

Von Jens Hirseland

Bei Frauen kann es vorkommen, dass eine Zyste in der Scheide gebildet wird. Betroffen davon sind die Schleimhäute oder das Schleimgewebe an der Oberfläche der Vagina.

Bei Vaginalzysten wird zwischen verschiedenen Formen unterschieden. Zu den beiden wichtigsten gehören

  • die Inklusionszyste sowie
  • die Gartner-Zyste.

Inklusionszyste

Bei einer Inklusionszyste handelt es sich um eine kleine Zyste, die besonders an der Hinterwand der Scheide oder an ihrem unteren Ende auftritt. Verursacht werden Inklusionszysten durch das Verschleppen oder Einschließen von Schleimhautgewebe unter der Oberfläche der Scheide.

Als Ursachen kommen Traumen durch eine Geburt oder Geschlechtsverkehr sowie operative Eingriffe wie eine Hysterektomie oder eine Episiotomie infrage. Inklusionszysten treten vor allem im oberflächlichen Schleimhautgewebe auf. Typisch für sie ist ihr käsiger Inhalt.

Gartner-Zyste

Gartner-Zysten bilden sich aus embryonalem Restgewebe in der Scheidenwand und sind vor allem in den oberen zwei Dritteln der Vagina zu finden. Zur Entstehung einer Gartner-Zyste kommt es bei ca. ein bis zwei Prozent aller Frauen.

Gartner-Zysten sind meist deutlich größer als Inklusionszysten. Sie betreffen den so genannten Gartner-Gang, welcher sich normalerweise nach der Geburt eines Kindes zurückbildet.

Ist dies jedoch nicht der Fall, kann es dort zur Entstehung von Zysten kommen. Gartner-Zysten sind mit Epithel ausgekleidet, anderenfalls werden sie als Pseudozysten bezeichnet.

Symptome und Diagnose

In den meisten Fällen bleiben Vaginalzysten symptomlos. Manchmal können sie jedoch beim Geschlechtsverkehr Schmerzen verursachen.

Zysten in der Scheide können Schmerzen beim Geschlechtsverkehr verursachen
Zysten in der Scheide können Schmerzen beim Geschlechtsverkehr verursachen

Die Diagnose erfolgt oftmals bei einer Untersuchung des Beckens; hierbei lässt sich die Zyste als kleiner Knoten ertasten. Des Weiteren zählen auch die Gewebeprobe der Zyste - um beispielsweise Tumore auszuschließen - sowie die Untersuchung der Gebärmutter- und Scheidensekrete, um mögliche Geschlechtskrankheiten zu erkennen, zur Diagnose.

Behandlung

Bildet sich eine Vaginalzyste nicht von selbst wieder zurück und verursacht Beschwerden, besteht die Möglichkeit, sie operativ zu entfernen. Darüber hinaus erfolgt eine Reinigung des Gewebes.

Bei der Entfernung einer Zyste greift man meist auf ein minimal-invasives Verfahren zurück. Durch Punktion lässt man die Flüssigkeit abfließen; häufig ist dies ausschlaggebend für die Rückbildung der Zyste.

Kommt es erneut zu einer Zystenbildung, erfolgt deren Entfernung im Rahmen einer Operation. Dabei wird die Zyste gänzlich entfernt, um ein erneutes Füllen mit Flüssigkeit zu verhindern.

Weitere Vaginalzysten

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