Vergiftungen bei Kindern - Auslöser, mögliche Anzeichen und Schutzmaßnahmen
Vor allem kleine Kinder sind immer wieder von Vergiftungsunfällen betroffen. Um rasch Erste Hilfe leisten zu können, ist es wichtig, die Anzeichen einer Vergiftung richtig zu deuten.
Kinder sind von Natur aus neugierig, haben einen Drang, alles zu entdecken, zu ertasten und in den Mund zu stecken, was ihnen interessant erscheint. Vor allem im Haushalt kann das schnell lebensgefährlich für den kleinen Organismus werden. Bei einer Vergiftung kommt es zur Aufnahme von schädlichen Stoffen in den Körper.
Mögliche Auslöser
Dabei kann es sich um
- Medikamente
- Reinigungsmittel
- Zigaretten
- Kosmetika
- Chemikalien
- verdorbene Lebensmittel oder
- giftige Pflanzen
handeln. Ca. 150.000 Kinder zwischen zehn Monaten und viereinhalb Jahren vergiften sich jedes Jahr an diesen Stoffen. Ob eine bestimmte Substanz eine giftige Wirkung entfaltet oder nicht, ist auch von der eingenommen Dosis abhängig.
Immerhin ist der menschliche Organismus mit gewissen Schutzvorrichtungen ausgestattet, mit denen eingedrungenen Giftstoffen entgegengewirkt werden kann. Dazu gehört zum Beispiel das Erbrechen, durch das das Gift wieder aus dem Körper gelangt.
Auch Leber und Nieren sind in der Lage, bestimmte Gifte herauszufiltern; allerdings besteht dabei das Risiko einer Schädigung dieser Organe.
Medikamente
Zur Gefahr werden Medikamente, wenn sie unverschlossen und für Kinder zugänglich sind. Die besonders häufig auftretenden Arzneimittelvergiftungen bei Kindern sind darauf zurückzuführen, dass die Kleinen bunte Pillen für Bonbons oder den Hustensaft für normalen Saft halten. Viele Haushalte verfügen zudem nicht über eine abschließbare Hausapotheke.
Alkoholreste und Zigarettenkippen
Gerade nach einer feucht-fröhlichen Party wie an Silvester ist die Versuchung oft groß, das Aufräumen auf das neue Jahr zu verschieben. Doch für neugierige Kinder kann das fatale Folgen haben.
Nicht nur unberührte Alkoholflaschen und Zigarettenschachteln im Schrank stellen eine Gefahr da, sondern gerade ausgedrückte Kippen im Aschenbecher und Alkoholreste in Gläsern. Allerdings lassen die meisten Kinder von den Zigaretten rasch wieder ab, da sie ihnen nicht schmecken, wodurch normalerweise nur eine geringe Menge an Nikotin aufgenommen wird.
Am Neujahrsmorgen sind die Kinder meist als erste wieder fit. Wenn ein Kleinkind sich an halbvollen Sektgläsern und Schnapsresten bedient, kann es schnell zu lebensgefährlichen Vergiftungen kommen.
Kleinkinder reagieren deutlich sensibler auf alkoholische Getränke als Erwachsene. Der kleine Körper kann Giftstoffe längst nicht so effizient abbauen. Bereits ein einzelner Schluck Cognac führt zu schweren Vergiftungserscheinungen. Auch Früchte, die im Rum oder in der Bowle waren, sind gefährlich.
Dämpfe und Gase
Eine weitere Gefahrenquelle für Kinder stellen giftige Dämpfe und Gase dar, die die Lungen in Mitleidenschaft ziehen. Als besonders gefährlich im Haushalt gelten Grillkohleanzünder, Petroleum oder Dämpfe von Lampenölen.
Diese dringen schleichend bis zur Lunge vor und führen dort zu erheblichen Entzündungen. Mitunter zeigen sich lebensgefährliche Symptome erst nach zwei Tagen.
Pflanzen
So manche Pflanze auf dem Balkon oder im Garten blüht in verschwenderischer Pracht, doch viele der Schönheiten können Kindern gefährlich werden und zu Vergiftungserscheinungen führen. Eine Vielzahl von Garten- und Zimmerpflanzen werden als bedenklich eingestuft und sollten möglichst nicht in die Nähe von Kindern geraten.
Glücklicherweise kommt es in Deutschland sehr selten zu Todesfällen oder schlimmen Vergiftungen, doch bei jedem siebzigsten Kind lösen Giftpflanzen schwere Symptome aus. Meistens spucken Kinder Blüten, Blätter oder Beeren schnell wieder aus, da sie nicht schmecken. Kleinkinder sollten trotzdem keinesfalls unbeaufsichtigt im Garten oder auf dem Balkon spielen und frühzeitig lernen, welche Gewächse zu den giftigen gehören und dass Pflanzenteile nicht einfach in den Mund genommen werden dürfen.
Eibe
Zu den giftigen Gartenpflanzen gehört die Eibe. Sowohl die Samen als auch nahezu alle Pflanzenteile sind giftig. Wenn Kinder die Samen, Beeren oder Nadeln verschlucken, kommt es innerhalb kurzer Zeit zu Übelkeit und Bauchschmerzen, später zu Durchfall und Erbrechen.
Auch die Pupillen weiten sich, zudem werden die Lippen sehr rot. Bei schweren Vergiftungserscheinungen können Bewusstlosigkeit und starkes Herzrasen auftreten.
Oleander
Auch der Oleander ist giftig. Verzehren Kleinkinder Teile der Pflanze, sind Übelkeit und starke Bauchschmerzen die Folge. Auch Erbrechen und Herzrhythmusstörungen können beim Verzehr von Oleander auftreten.
Lebensbaum
Der Lebensbaum ist ebenfalls eine giftige Pflanzenart. Essen Kinder die Zapfen oder Spitzen der Zweige, folgen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. In schlimmen Fällen drohen Krampfanfälle oder dauerhafte Nierenschäden. Die Öle des Lebensbaums können zudem Hautreizungen auslösen.
Weitere Giftpflanzen
Auch nach dem Verschlucken von Knollenstücken des Alpenveilchens oder Pflanzenteilen der Christrose und des Maiglöckchens treten Erbrechen und Durchfall auf. Ebenso zählen Krampfanfälle, Lähmungen, Herzrasen, Herzrhythmusstörungen und vermehrter Speichelfluss zu den möglichen Vergiftungserscheinungen. Beim Maiglöckchen sind auch die Beeren giftig.
Zudem können einige Zimmerpflanzen wie
- Gummibaum,
- Birkenfeige oder
- Weihnachtsstern
Kindern gefährlich werden. Einige weitere giftige Sträucher, Blumen und Bäume, die besser nicht im Garten oder auf dem Balkon stehen sollten, wenn Kleinkinder im Haushalt leben:
- blauer und gelber Eisenhut
- Feuerbohne
- Feuerdorn
- Gemeiner Efeu
- Goldregen
- Kartoffel
- blaue und gelbe Lupinen
- Mahonie
- Osterglocke
- Rittersporn
- Rosskastanie
- Schneebeere
- Seidelbast
- Stechapfel
- Stechpalme
- Tollkirsche
- Wiesen- und Riesenbärenklau
- Wunderbaum
- Zwergmispel
Riskante Umweltgifte für Kinder
Umweltgifte gibt es viele. Manche von ihnen können die kindliche Entwicklung negativ beeinflussen.
Als Umweltgifte oder Umweltschadstoffe bezeichnet man schädliche Substanzen, die sich begünstigend auf Krankheiten auswirken. So werden sie zum Beispiel mit ADHS bei Kindern in Verbindung gebracht.
Zahlreiche Umweltgifte lauern in den alltäglichsten Dingen. So schweben sie in der Zimmerluft umher oder sind in
- Desinfektionsmitteln
- Haarsprays
- Raumsprays
- Spielzeugen
- Möbeln
- Bauteilen
- Fugen oder
- im Straßenverkehr
zu finden.
Was für erwachsene Menschen eher harmlos ist, kann sich auf Kinder dagegen überaus unangenehm auswirken, da sie empfindlicher auf solche Stoffe reagieren. So leiden sie aufgrund von Umweltbelastungen häufig unter Beschwerden wie
Dies ist darauf zurückzuführen, dass das Immunsystem eines Kindes weitaus weniger widerstandsfähig ist, als das eines gesunden erwachsenen Menschen. Besonders kleine Kinder, die gerne herumkrabbeln und alles genauer untersuchen wollen, sind anfällig für Schadstoffe am Boden. Das Tückische an den Umweltgiften ist, dass sie sich nicht immer wahrnehmen oder erkennen lassen.
Einige dieser giftigen Stoffe können die Entwicklung eines Kindes beeinträchtigen und zu Erkrankungen wie zum Beispiel ADHS (Aufmerksamkeitsdefizitstörung) führen. ADHS zählt zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Durch ADHS kommt zu Leistungsproblemen in der Schule sowie Verhaltensstörungen.
Verschiedene wissenschaftliche Studien ergaben, dass die Entwicklung von ADHS bei Kindern durch Umweltgifte gefördert wird. Bei diesen Umweltgiften handelt es sich um Pestizide, polychlorierte Biphenyle sowie Schwermetalle wie Blei und Quecksilber.
Blei
Blei gilt als schweres Nervengift. So werden vor allem die Nieren sowie die Blutbildung dadurch in Mitleidenschaft gezogen. Bei Kindern besteht die Gefahr, dass es bei ihnen zu einer verminderten Leistung des Gedächtnisses, einer schwächeren Intelligenz und psychomotorischen Störungen kommt.
In der heutigen Zeit ist die Umweltbelastung durch Blei allerdings deutlich geringer als in früheren Jahren. Gefahr besteht durch das Schwermetall jedoch noch immer.
Besonders Kinder, die in Industriegebieten leben, sind vermehrt Bleibelastungen ausgesetzt. Aber auch Spielzeug aus Kunststoff enthält kleine Mengen an Blei.
Werden bleihaltiger Sand oder Erde verschluckt, besteht das Risiko, dass größere Mengen in den Körper gelangen. Schon geringe Mengen des Schwermetalls gelten als gesundheitsschädlich. Studien zufolge besteht eine Verbindung zwischen niedrigen Bleikonzentrationen und der Aufmerksamkeitsdefizitstörung.
Es wird angenommen, dass das Blei verantwortlich für die Störung von wichtigen Neurotransmittern wie Dopamin ist. Daher empfiehlt es sich, beim Auftreten von ADHS an eine Belastung mit Schwermetallen zu denken.
Quecksilber
Ebenfalls ein schweres Nervengift ist Quecksilber. So schädigt dieses Element Nieren und Nerven. Früher verwendete man es häufig für Zahnfüllungen aus Amalgam. Bei schwangeren Frauen besteht die Gefahr, dass sie das Quecksilber, das sich vor allem im Nervensystem ablagert, über den Mutterkuchen (Plazenta) an ihr ungeborenes Kind weitergeben.
Doch auch in Fisch kann Quecksilber vorkommen, da dieser Methylquecksilber in seinen fetthaltigen Strukturen ablagert. Verschiedene Wissenschaftler brachten das hochgiftige Methylquecksilber mit ADHS in Verbindung. So genügen bereits geringe Mengen an dem Gift, um die Feinmotorik und das Wortgedächtnis von Kindern zu beeinträchtigen.
Mögliche Anzeichen einer Vergiftung
Kommt es bei einem Kind zu einer Vergiftung, müssen rasch Gegenmaßnahmen erfolgen. Allerdings ist es nicht immer einfach, die Anzeichen von Vergiftungen richtig zu deuten. Das liegt daran, dass die Anzahl an Giften sehr groß ist.
Außerdem fallen die Reaktionen des Körpers individuell verschieden aus, sodass auch die Symptomatik unterschiedlich ist. Ein weiteres Problem ist, dass Vergiftungen meist in Abwesenheit der Eltern auftreten.
Dennoch lassen sich Vergiftungen an bestimmten Anzeichen erkennen, wie beispielsweise ungewöhnliches Verhalten des Kindes. Dieses macht sich oft durch
- Müdigkeit
- Apathie
- Zittrigkeit
- Erregung
- unsicheres Gehen oder
- Bewusstseinstrübungen
bemerkbar. Sogar Bewusstseinsverlust ist im Bereich des Möglichen. Weitere Beschwerden bei Vergiftungen können
- Schwindelgefühle
- Kopfschmerzen
- starke Bauchschmerzen
- Durchfall
- Übelkeit und
- Erbrechen
sein. Manchmal treten auch Atemprobleme und sogar ein lebensgefährlicher Schock auf.
Besonders bei kleinen Kindern sollte bei ungewöhnlichem Verhalten auf Anzeichen einer Vergiftung geachtet werden, da Kinder in diesem Alter noch nicht imstande sind, sich richtig auszudrücken.
Mögliche Hinweise auf die Einnahme einer giftigen Substanz können verfärbter Speichel sowie Spuren von Tabletten oder Giftpflanzen sein. Eine Vergiftung mit Alkohol oder chemischen Reinigungsmitteln lässt sich am Geruch des Atems erkennen.
Vitalzeichen richtig deuten
Treten bei einem Kind Vergiftungserscheinungen auf, muss auf seine Vitalzeichen geachtet werden. Unter Vitalzeichen versteht man Körperzeichen, die von einem gesunden Körper ausgesendet werden.
Dabei handelt es sich um Bewusstsein, Atmung und Puls. Indem man die Vitalzeichen des betroffenen Kindes kontrolliert, kann man seinen Gesundheitszustand besser einschätzen.
Bewusstsein
Normalerweise sind Kinder bewegungsfreudig, aufgeweckt und an ihrer Umgebung interessiert, was man auch als Bewusstsein bezeichnet. Durch eine Vergiftung kann es jedoch zu einer Störung des Bewusstseins kommen, was sich zum Beispiel dadurch bemerkbar macht, dass das Kind müde und apathisch wirkt.
Puls
Über den Puls ist der Zustand der Herz-Kreislauffunktion feststellbar. Bei einem zu langsamen oder zu schnellen Puls besteht die Gefahr eines Kreislaufzusammenbruchs. Puls und Atemrhythmus sind allerdings vom Alter abhängig.
So beträgt der normale Puls bei Babys ca. 120 bis 140 Schläge in der Minute, während bei Kleinkindern etwa 100 bis 140 Schläge pro Minute normal sind. Bei größeren Kindern liegt der Pulsschlag bei 80 bis 100 Schlägen in der Minute. Bei erwachsenen Menschen sind 60 bis 80 Schläge normal.
Atmung
Auch bei der Atmung gibt es Unterschiede. Während bei Babys 30 bis 40 Atemzüge in der Minute normal sind, ist dies bei Kleinkindern bei 20-30 Atemzügen der Fall. Bei größeren Kindern sind 16 bis 20 Atemzüge pro Minute üblich.
Zu den typischen Anzeichen für eine Störung der Vitalzeichen gehören vor allem
Erste-Hilfe-Maßnahmen
Im Falle einer Vergiftung ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und rasch Erste-Hilfe-Maßnahmen zu ergreifen. So darf man nicht zögern, bei akuten Beschwerden einen Notarzt zu verständigen.
Außerdem sollte festgestellt werden, welche Menge an Gift das Kind zu sich genommen hat, und um welchen Giftstoff es sich handelt. Haben sich bei dem Kind noch keine Symptome gezeigt, kann ein Giftnotruf zu Rate gezogen werden, von dem man weitere Anweisungen erhält.
Die Giftnotrufzentrale gibt Auskunft über mögliche Sofortmaßnahmen. Die beste Behandlung ist dann möglich, wenn die Eltern in Erfahrung bringen können, welches der auslösende Giftstoff war.
Sinnvoll ist es auf jeden Fall, den Giftstoff zu verdünnen, indem das betroffene Kind Wasser oder Tee in kleinen Schlücken zu sich nimmt. Milch ist allerdings kein Gegengift - im Gegenteil, sie kann die Aufnahme bestimmter Stoffe im Verdauungstrakt noch beschleunigen.
Ärzte raten dringend davon ab, das Erbrechen auszulösen, da giftige Bestandteile in der Speiseröhre und im Mund zu schwerwiegenden Verätzungen führen können. Bis der Arzt vor Ort ist, sollte das Kind in die stabile Seitenlage gebracht werden, zudem ist die Überprüfung von Puls und Atmung erforderlich.
Bei Alkohol und Zigaretten
Wenn Verdacht besteht, dass das Kind Alkohol getrunken hat, sollte es viel Wasser und zuckerhaltigen Saft zu trinken bekommen. Auf keinen Fall sollte es selbstständig zum Erbrechen gezwungen werden. Wenn es ihm offensichtlich schlecht geht, sollte sofort der Notarzt alarmiert werden.
Ähnliches gilt nach dem Verzehr von Zigarettenstummeln. Bereits eine einzelne Zigarette enthält so viele Giftstoffe - allen voran Nikotin - dass ein kleines Kind daran sterben kann, wenn es sie isst.
Im Zweifelsfall sollte auch hier sofort ein Arzt oder die Giftnotrufzentrale zurate gezogen werden. Erste Hilfe bieten Kohletabletten, die mit etwas Wasser zerstoßen werden.
Schutzmaßnahmen
Experten raten zur Vorsicht, denn immer wieder kommt es im Alltag zu Momenten, in denen die Bezugsperson dem Kleinkind nicht die volle Aufmerksamkeit widmen kann. Arzneimittel sollten keinesfalls herumliegen und auch Putzmittel, Waschmittel, Pflanzenschutzmittel sowie Kosmetikprodukte gehören in fest verschlossene Schränke. Alkohol und Zigaretten - auch Reste in Gläsern und Aschenbechern - gehören weggeräumt.
Kinder frühzeitig über Gefahren aufklären und Vorbild sein
Die Welt durch Kinderaugen sehen
Damit es gar nicht erst dazu kommt, ist es wichtig, dass Eltern ihre Kinder über die Gefahren aufklären und sich vorbildlich verhalten. Dazu empfiehlt es sich, die Welt aus der Sicht eines Kindes zu betrachten und sich zu fragen, was kleine Kinder interessant finden könnten.
Besonders häufig kommt es zu Vergiftungen durch Arzneimittel. So können Kinder zum Beispiel Hustensaft nicht von Limonade unterscheiden und bunt gefärbte Pillen erinnern oft an Süßigkeiten. Doch auch flüssiges Waschmittel, das wie Milch aussieht, kann zu einer gefährlichen Vergiftung führen.
Aufklärung vom Alter abhängig machen
Wie man sein Kind am besten über Vergiftungsgefahren aufklärt und Verbote ausspricht, hängt natürlich stark vom jeweiligen Lebensalter ab. So können Kinder, die erst ein Jahr alt sind, Verbote nicht verstehen, sodass sie von den gefährlichen Substanzen konsequent ferngehalten werden müssen.
Ab dem zweiten oder dritten Lebensjahr beginnen Kinder allmählich Verbote zu verstehen und mit bestimmten Dingen in Zusammenhang zu bringen. Mit dem Erreichen des vierten Lebensjahres kann man Kindern begreiflich machen, dass sie bestimmte Dinge nicht anfassen oder in den Mund nehmen dürfen, weil sie schädlich sind und krank machen.
Durch diese Einsicht fällt es den Kindern auch leichter, sich an die Verbote ihrer Bezugspersonen zu halten. Diese Verbote müssen natürlich auch außerhalb der eigenen vier Wände eingehalten werden, da auch dort zahlreiche Gefahren durch giftige Stoffe lauern.
So ist es wichtig, Kinder über Giftpflanzen aufzuklären, die in Gärten oder Parks vorkommen können. Um mögliche Gefahren in der Nähe rechtzeitig zu erkennen, macht am besten mit seinem Kind einen Spaziergang durch die Umgebung und erklärt ihm eventuelle Risiken.
Natürlich ist es auch wichtig, dass sich die Eltern vorbildlich verhalten, denn Kinder neigen dazu, Verhaltensweisen ihrer Bezugspersonen nachzuahmen. So sollte man selbst konsequent sein und demonstrativ keine giftigen Substanzen berühren.
Kinder vor Pflanzenvergiftungen schützen
Ab einem Alter von etwa vier Jahren verstehen die Kleinen bereits, dass das Essen von Pflanzenteilen gefährlich sein kann. Eltern können ihren Kindern giftige Pflanzenarten zeigen, beispielsweise auf dem Weg in den Kindergarten, auf dem Schulweg oder beim Spielen in der Umgebung.
Giftige Pflanzen sollten generell weder im Haus noch im Garten wachsen. Es ist allerdings kaum möglich, sämtliche Giftpflanzen zu kennen. Daher ist es empfehlenswert, sich schon vor dem Kauf bei einem fachkundigen Gärtner nach für Kinder unbedenklichen Gewächsen zu erkundigen.
Geeignete Gewächse für einen kinderfreundlichen Garten
Kleine Entdecker lieben es, in der Erde zu buddeln oder stecken besonders gerne farbenfrohe Früchte oder Pflanzenteile in den Mund, wie vom Feuerdorn oder dem Korallenbäumchen. Doch niemand muss auf eine blühende Pracht verzichten, denn es gibt eine Vielzahl geeigneter Gewächse für einen kinderfreundlichen Familiengarten.
Kindergeeignete, ungiftige Pflanzen:
- Flieder
- Forsythie
- Fuchsie
- Gänseblümchen
- Geranien
- Hibiskus
- Lavendel
- Obst- und Zierobstsorten
- Rosen
- Stiefmütterchen
Ungiftige Pflanzen
Schöne und ungiftige Pflanzen im gefahrenlosen Garten.
Auch Küchenkräuter für Fensterbank, Balkon oder Garten wie
- Basilikum,
- Salbei,
- Schnittlauch,
- Petersilie oder
- Rosmarin
gelten als kindertauglich. Natürlich sollten Kinder aber auch Teile dieser Gewächse nicht in den Mund befördern oder verschlucken.
Leckere Küchenkräuter
Küchenkräuter als leckere und schöne Gartendecko.
Schadstoffen entgegenwirken
Um umweltschädliche Stoffe im Kinderalltag zu vermeiden oder zu reduzieren, werden verschiedene Maßnahmen empfohlen. Dazu gehört vor allem regelmäßiges Lüften der Räume. Der Fußboden sollte mit klarem Wasser gewischt werden. Außerdem ist es wichtig, in Gegenwart von Kindern nicht zu rauchen.