Tränenkanalverstopfung - Verstopfung des Tränenkanals

Als Tränenkanalverstopfung bezeichnet man eine Verlegung der Tränenabflusswege. Dieses Problem tritt vor allem bei Babys häufig auf.

Von Jens Hirseland

Die Tränenkanäle sind Teil des Tränenapparates. Sie transportieren überschüssige Tränenflüssigkeit vom unteren Augenlid zur Nase; auf diese Weise wird ein Überlaufen des Auges vermieden. Durch Abflussstörungen kann es jedoch zur Verstopfung der Tränenkanäle kommen.

Unter verstopften Tränenkanälen haben vor allem Babys zu leiden. So ist fast ein Drittel aller Säuglinge von diesem Problem betroffen. Da sich der Tränenkanal jedoch oftmals in den ersten Lebensmonaten von selbst öffnet, ist eine medizinische Behandlung meist nicht erforderlich.

Ursachen und Symptome

Durch die Tränendrüse, die sich seitlich oberhalb des Augapfels befindet, werden fortwährend Tränen produziert. Diese fließen vom äußeren Augenwinkel ins Innere des Auges hinein. Auf diese Weise bleibt die Hornhaut feucht. Außerdem werden kleine Fremdkörper von der Bindehaut gespült.

Am inneren Augenwinkel kommt es dann zur Ansammlung der Tränenflüssigkeit. Über zwei winzige Ableitungen, die man als Tränenpünktchen bezeichnet, erfolgt der Abfluss der Flüssigkeit zum Tränennasengang.

Bei vielen Babys tritt jedoch das Problem auf, dass die Einmündung des Tränennasengangs durch eine dünne Membran blockiert wird. Dies hat zur Folge, dass die Tränen nicht mehr richtig abfließen können, wodurch es zu einem Rückstau bis hin zur Bindehaut kommt. Infolgedessen haben die betroffenen Säuglinge ständig Tränen in den Augen.

Ein weiteres Problem ist, dass durch den Tränenstau das Wachstum von schädlichen Bakterien gefördert wird. Daher besteht im weiteren Verlauf die Gefahr einer eitrigen Entzündung.

Zu den typischen Symptomen einer Tränenkanalverstopfung gehören ständig tränende Augen. Tritt zudem eine Entzündung auf, bilden sich an den Lidrändern sowie am inneren Winkel des Auges gelbe Krusten, die sich vor allem nach dem Aufwachen zeigen.

Behandlung

Leidet ein Baby fortwährend unter tränenden und verklebten Augen oder sogar unter Schmerzen, sollte möglichst bald ein Kinderarzt aufgesucht werden. Dieser nimmt eine gründliche Untersuchung der Augen vor, um festzustellen, ob möglicherweise eine schwere Bindehautentzündung vorliegt. Ist dies nicht der Fall, wird in der Regel abgewartet, denn bei den meisten Babys löst sich das Problem nach einigen Monaten von selbst.

Um den verstopften Tränenkanal zu öffnen, kann auch der Tränensack massiert werden. Mitunter verabreicht der behandelnde Arzt abschwellende Augentropfen. Besteht eine Entzündung des Auges, verschreibt man den kleinen Patienten auch Augentropfen, die Antibiotika enthalten.

Treten die Verstopfungen oder eitrigen Augenentzündungen nach dem ersten Lebensjahr noch immer auf, erfolgt meist eine Überweisung an einen Augenarzt. Dort wird mithilfe einer kleinen Sonde, die in den Tränenkanal eingeführt wird, eine Spülung des Tränennasengangs vorgenommen. In der Regel lässt sich die verursachende Membran durch diese Behandlung öffnen. Manchmal ist erforderlich, die Sonde durch den gesamten Tränenkanal zu schieben.

Bei den meisten Kindern ist diese Therapiemethode ausreichend. Nur in seltenen Fällen muss ein operativer Eingriff durchgeführt werden.