Stachelwarzen (vulgäre Warzen) - Häufige Warzenart an Händen und Füßen
Als Stachelwarzen bezeichnet man die am häufigsten auftretende Warzenart. Sie werden von Papillomviren verursacht.
Stachelwarzen werden in der Medizin auch gewöhnliche Warzen, vulgäre Warzen oder Verrucae vulgares genannt. Mit einem Anteil von rund 70 Prozent sind die Stachelwarzen die am häufigsten vorkommende Form von Warzen.
Ursachen
Vulgäre Warzen treten vor allem bei Kindern und Jugendlichen auf. Erwachsene Menschen sind dagegen selten von dieser lästigen, jedoch harmlosen Warzenart betroffen.
So kommen die Warzen bei etwa 20 Prozent aller Zwölfjährigen, aber nur bei ca. zwei bis drei Prozent aller Erwachsenen vor. Hervorgerufen werden die Warzen durch Viren, genauer gesagt, dem humanen Papillomvirus.
Übertragung
Die Übertragung dieser Viren erfolgt zumeist durch Schmierinfektion, weswegen die Ansteckungsgefahr relativ groß ist. So besteht zum Beispiel bei Berührung der Warze, die Gefahr, dass die Viren von Mensch zu Mensch übertragen werden. Aber auch eine indirekte Ansteckung, beispielsweise in Schwimmbädern oder Duschräumen ist im Bereich des Möglichen.
Besonders betroffen von Warzen sind Menschen, die nur über eine schwache Immunabwehr verfügen. Durch kleinere Hautverletzungen oder Risse können die Papillomviren in die obere Hautschicht gelangen.
Etwa sechs Wochen nach einer Infektion mit den Viren, kommt es zu Bildung der Wucherungen. Mitunter kann es aber auch bis zu 21 Monate dauern, bis sich die Warzen entwickeln. Eine Variante der Stachelwarzen sind so genannte Fleischerwarzen, die vor allem an den Händen von Metzgern auftreten.
Symptome
Bemerkbar machen sich die vulgären Warzen zunächst einmal als harte und vorgewölbte Knötchen, die die Größe einer Erbse erreichen können. Später kommt es zur Verhornung der Stachelwarzen.
Außerdem nehmen sie oftmals eine gräuliche Farbe an. Charakteristisch für vulgäre Warzen ist, dass sie Tochterwarzen ausbilden können, die im näheren Bereich der Stachelwarzen entstehen und zunächst nur sehr klein sind. Zu den Körperstellen, an denen gewöhnliche Warzen in der Regel auftreten, gehören
Des Weiteren kann auch die Nagelhaut von den lästigen Warzen befallen werden. In den meisten Fällen bilden sie sich nach ein paar Monaten wieder von selbst zurück, ohne dass Narben zurückbleiben.
Diagnose
Diagnostizieren lassen sich gewöhnliche Warzen zumeist schon durch ihr typisches Erscheinungsbild. Manchmal wird der Patient vom untersuchenden Arzt mit Essigsäure betupft, wodurch sich die Warze im Unterschied zur restlichen Haut weißlich verfärbt.
Auf diese Weise können Infektionsstellen, die ansonsten nicht sichtbar sind, ermittelt werden. Gelegentlich wird auch ein Abstrich oder eine Gewebeprobe entnommen.
Behandlung
Zur Behandlung von vulgären Warzen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Als wirksam gilt eine Kyrotherapie mit einem Vereisungsstab. Dabei wird flüssiger Stickstoff auf die Warze aufgetragen, wodurch deren Oberfläche vereist.
Auf diese Weise kommt es zum schichtweisen Absterben des befallenen Hautgewebes. Das Gewebe wächst dann mit dem natürlichen Hautwachstum heraus, sodass die Warze schließlich abfällt. Wie viele Behandlungen erforderlich sind, hängt vom Umfang der Warze ab.
Eine andere Möglichkeit ist das chirurgische Herausschaben der Warze. Unter örtlicher Betäubung schält der Hautarzt die Wucherung mit einem scharfen Löffel heraus.
Allerdings ist eine solche Radikalkur bei Stachelwarzen nicht immer sinnvoll, da diese nach gewisser Zeit wieder von selbst verschwinden. Während es bei Kindern sechs bis zwölf Monate dauern kann, bis die Warzen zurückgehen, müssen sich erwachsene Menschen ein bis zwei Jahre gedulden.
Ebenso hilfreich sind spezielle Pflaster, die durch ihre Wirkstoffe die Warzen wegätzen können. Zur Vorbehandlung empfiehlt sich die Nutzung eines Bimssteins; allerdings sollte darauf geachtet werden, dass die betroffenen Stellen nicht anfangen zu bluten.
Vereisen kann man die Warzen auch selbst. Hierfür gibt es Vereisungssprays in der Apotheke. Die gesunde Haut um die betroffene Stelle herum sollte dabei jedoch nicht mit dem Spray in Berührung kommen.
- Grundwissen Medizin: für Nichtmediziner in Studium und Praxis, UTB GmbH, 2017, ISBN 3825248860
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