Tipps zum Umgang mit der frischen Naht und zur Pflege einer genähten Wunde
Um tiefe Wunden zu verschließen, müssen diese oftmals genäht werden. Damit sie auch gut abheilen, sollte man sie fachgerecht pflegen.
Die Naht zum Verschließen von Wunden
Im Falle eines operativen Eingriffs oder einer tiefen Verletzung kommt es zu einer Durchtrennung der Haut und des darunterliegenden Fettgewebes. Da eine offene Hautwunde zum Eindringen von Krankheitserregern und dadurch zu Infektionen führen kann, muss die Wunde mit Nahtmaterial verschlossen werden.
Mithilfe von Fäden oder Klammern werden dazu die Hautränder aneinandergelegt. Auf diese Weise wird verhindert, dass schädliche Bakterien in die Tiefe des Körpers gelangen können.
Allerdings sind die Fäden Fremdkörper, die nach einigen Tagen wieder entfernt werden müssen. Zwar gibt es auch resorbierbare Fäden, die sich von selbst auflösen, doch diese verwendet man vor allem für tiefer gelegene Strukturen des Körpers. Je nachdem an welchem Körperteil die Naht vorgenommen wurde, entfernt man die Fäden in einem Zeitraum von fünf bis vierzehn Tagen.
Schnittwunden zeitig fachmännisch vernähen lassen
Im Falle einer tiefen Schnittwunde sollte man jedoch so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchen, denn das Vernähen muss spätestens sechs bis acht Stunden nach der Verletzung erfolgen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich die Keime in der Wunde so stark vermehrt haben, dass mit einer Infektion gerechnet werden muss.
- Vernäht man die Wunde also zu spät, wäre eine Infektion sozusagen vorprogrammiert.
- Wird eine Schnittwunde nicht vernäht, muss sie von alleine abheilen, wodurch es zu unschönen Narben kommen kann.
Nahtmaterial
Beim Vernähen einer Wunde benutzt man spezielles Nahtmaterial wie monophile, polyphile oder pseudomonophile Fäden. Manchmal kann eine Wunde aber auch geklammert oder geklebt werden. Während des Vernähens legt der behandelnde Arzt die Hautränder aneinander und verschließt die Wunde mit den Fäden. Für oberflächliche Strukturen verwendet man nicht resorbierbare Fäden, das heißt, die Fäden müssen nach ein paar Tagen wieder gezogen werden.
Umgang mit der frischen Naht
Nachdem eine Wunde vernäht worden ist, sollten einige Dinge beachtet werden, damit der Heilungsprozess möglichst ungestört verlaufen kann.
So ist es sehr wichtig, während der Belüftung Nässe und Schmutz von der Wunde fernzuhalten, da sich sonst das Risiko einer Wundinfektion erhöht. Vor allem in der ersten Woche ist große Vorsicht angebracht.
Bis zur Entfernung der Fäden ist es ratsam, auf Sport oder sonstige körperlich anstrengenden Aktivitäten zu verzichten. Durch moderate Bewegung wie z.B. Spazierengehen wird die Wundheilung in der Regel jedoch nicht beeinträchtigt.
Fädenziehen
Nach ein paar Tagen werden die Fäden der Wunde gezogen, was nicht weiter schmerzhaft ist. Das Ziehen des Nahtmaterials wird zumeist mit
vorgenommen. Dabei hebt der Arzt den Knoten des Fadens etwas von der Hautoberfläche ab und schneidet die Fadenschlaufe durch. Dieser Vorgang nimmt nur wenig Zeit in Anspruch.
Wann genau die Naht entfernt wird, hängt von der behandelten Körperstelle ab.
- Hautfäden an den Augenlidern entfernt man zum Beispiel schon nach fünf Tagen wieder.
- Am Hals werden die Fäden nach sieben bis neun Tagen gezogen und
- an Händen oder Füßen nach zwölf bis vierzehn Tagen.
Pflege der Narbe
Auch nach der Entfernung des Nahtmaterials sollte die Wunde für ein paar Tage mit einem Wundpflaster geschützt werden. Verläuft die Heilung positiv, können keine Bakterien mehr in die Tiefe vordringen und die Wunde darf auch wieder nass werden.
Zur Pflege der Narbe ist es ratsam, nach dem Ziehen der Fäden für zwei bis drei Wochen eine fetthaltige Creme anzuwenden. In manchen Fällen kann auch eine spezielle Narbensalbe hilfreich sein.